Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
wenn Sie das Programm, das ich speziell für Sie entwickelt habe, ein-, zweimal durchlaufen haben werden. Ich finde es allerdings ärgerlich, dafür sorgen zu müssen, dass Sie all das vergessen werden, worüber wir jetzt sprechen. Sie haben einen derart wachen Geist, verfügen über eine derartige Energie. Aber zumindest bekommen wir auf diese Weise die Gelegenheit, miteinander zu arbeiten. So sehr ich William mag, ist er doch ein furchtbar… kurzsichtiger Mensch.«
    »Was hat er mit der ganzen Sache zu tun?«
    »Er hat von all dem keine Ahnung. Den ersten Test mit dem veränderten Gerät habe ich an William durchgeführt. Er verlief ziemlich erfolgreich und hat alles entschieden einfacher gemacht. Ich konnte ihn dazu bewegen, jedes Gerät genau so einzurichten, wie ich es haben wollte. Er ist schneller, kennt sich mit der Elektronik besser aus als ich. Am Ende hat er mir sogar geholfen, den Player zu entwickeln und zu personalisieren, den ich Senator Pearly geschickt habe.«
    »Warum haben Sie das getan?«
    »Es war ein zweiter Test. Außerdem hat er sich lautstark gegen den Missbrauch von subtilen Suggestionen ausgesprochen. Er hat gern gespielt, wie Sie sicher inzwischen auch herausgefunden haben, aber trotzdem hat er ständig auf gesetzliche Beschränkungen gedrängt. Die reine Zensur, wenn Sie mich fragen. Er war gegen Pornografie, gegen visuellen Geschlechtsverkehr zwischen Erwachsenen, gegen die Verwendung von Suggestionen im Bereich der Werbung, gegen alles Mögliche. Also habe ich ihn geopfert.«
    »Wie haben Sie sich Zugang zu seinen individuellen Hirnströmen verschafft?«
    »Über William. Er ist wirklich clever. Nach mehreren Wochen intensiver Arbeit hat er es tatsächlich geschafft, die Firewalls der Regierungscomputer zu durchbrechen.« Wieder legte sie den Kopf auf die Seite und sah Eve mit einem stolzen Lächeln an. »Ebenso wie die des Computers des Chefs der New Yorker Polizei. Er hat dort einen Virus eingegeben. Nur, um die Leute von der Abteilung für elektronische Ermittlungen zu beschäftigen.«
    »Und dabei haben Sie sich auch Zugang zu meinen Hirnströmen verschafft.«
    »Genau. Mein William ist ein gutherziger Mensch, es würde ihn entsetzlich schmerzen, wenn er wüsste, dass er dabei mitgeholfen hat, Menschen dazu zu bewegen, mehr oder weniger freiwillig zu sterben.«
    »Trotzdem haben Sie ihn benutzt, haben ihn in die Sache reingezogen. Was Sie selbst nicht im Geringsten zu schmerzen scheint.«
    »Nein, das tut es nicht. William hat das alles erst möglich gemacht. Und wenn nicht er, hätte es ein anderer getan.«
    »Er liebt Sie. Das ist nicht zu übersehen.«
    »Also bitte.« Eves Einwand brachte sie zum Lachen. »Er läuft mir hinterher wie ein kleines Hündchen. Das tun alle Männer, wenn sie es mit einer attraktiven Frau zu tun haben. Sie machen Männchen und betteln um ein Quäntchen Zuneigung. Das ist amüsant, manchmal ein wenig lästig, aber immer nützlich.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die vollen Lippen. »Erzählen Sie mir bloß nicht, Sie hätten nicht auch den grundlegenden Vorteil Ihrer Weiblichkeit gegen Roarke ins Feld geführt.«
    »Wir führen niemals etwas gegeneinander ins Feld.«
    »Dadurch verzichten Sie ganz schlicht auf einen Vorteil.« Dann jedoch winkte Reeanna lässig ab. »Die geschätzte Dr. Mira würde mich sicher eine Soziopathin mit einer ausgeprägten Neigung zur Gewalt und einem zwanghaften Machtbedürfnis nennen. Eine pathologische Lügnerin mit einem ungesunden, ja sogar gefährlichen Interesse am Tod.«
    Eve wartete eine Sekunde. »Und, Dr. Ott, würden Sie ihr darin zustimmen?«
    »Allerdings. Meine Mutter hat sich, als ich sechs war, das Leben genommen. Mein Vater kam nie darüber hinweg, gab mich in die Obhut meiner Großeltern und machte sich auf der Suche nach Heilung einfach aus dem Staub. Ich glaube nicht, dass er diese Heilung jemals fand. Auch ich selbst sah immer wieder das Gesicht meiner Mutter vor mir, nachdem sie die tödliche Pillendosis eingenommen hatte. Sie war wunderschön und wirkte vollkommen glücklich. Weshalb also sollte der selbst gewählte Tod keine angenehme Erfahrung sein?«
    »Probieren Sie es doch einfach selber aus«, schlug Eve ihr rüde vor. »Ich würde Ihnen sogar dabei helfen.«
    »Eines Tages werde ich das vielleicht tatsächlich tun. Wenn meine Studien abgeschlossen sind.«
    »Dann sehen Sie uns also weder als Spielzeuge noch Spiele, sondern einfach als Versuchskaninchen an. Als Droiden, die man nach

Weitere Kostenlose Bücher