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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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mich mitgenommen?«
    »Falls Sie es tatsächlich bis zum Detective bringen wollen, Peabody, müssen Sie wissen, was dabei auf Sie zukommt. Es sind nicht nur die Mörder und die Diebe und die Junkies, mit denen wir uns rumschlagen. Es sind auch die Anwälte.«
    Eve war nicht weiter überrascht davon, dass sie nirgends einen Parkplatz fand. Ohne schlechtes Gewissen suchte sie sich einen Stellplatz im Halteverbot und schaltete, um möglichen Ärger zu vermeiden, einfach das Blaulicht ein.
    Als sie aus dem Wagen stieg, bedachte sie einen kleinen Taschendieb auf einem schicken Glideboard mit einem bösen Blick, worauf sich dieser grinsend und mit einem kessen Zwinkern auf die Suche nach einem neuen Opfer machte.
    »Hier in dieser Gegend gibt es jede Menge Trickbetrüger, Dealer und illegale Nutten«, erklärte sie im Plauderton. »Was der Grund dafür ist, dass ich sie derart liebe.« Sie öffnete die Tür des Down and Dirty und betrat den mit dem säuerlichen Gestank von billigem Fusel und leicht ranzigem Essen angefüllten Raum.
    Durch die offenen Türen der kleinen Separees drang der Moschusgeruch von käuflich-schalem Sex.
    Es war eine Absteige – schmierig und gerade noch im Rahmen der Gesetze zur Hygiene und zur öffentlichen Moral. Auf der Bühne spielte eine Band eher lustlos für die wenigen, desinteressierten Gäste.
    Mavis Freestone fand sich in einem der Isolationsräume weiter hinten im Lokal. Ihre Haare ergossen sich wie eine purpurne Fontäne über ihre Schultern und ihr schmaler, wohlgeformter Körper wurde von zwei winzigen, strategisch günstig positionierten Streifen silbrig glänzenden Stoffs nicht einmal unzulänglich verhüllt. So, wie sie den Mund bewegte und die Hüften schwang, gewann Eve, ohne etwas zu hören, die feste Überzeugung, dass sie mitten in der Probe zu einem ihrer interessanteren Liedvorträge war.
    Eve trat vor die Scheibe, wartete, bis Mavis’ rollende Augen in ihre Richtung kreisten und die Freundin ihren purpurrot geschminkten Mund vor lauter Freude aufriss. Sie machte ein paar schnelle Schritte, riss die Tür auf, und von dem ohrenbetäubenden Kreischen mehrerer Gitarren wurden Eve und Peabody beinahe betäubt.
    Mavis warf sich der Freundin in die Arme, doch obwohl sie brüllte, verstand Eve wegen der dröhnenden Musik nur jedes zweite Wort.
    »Was?« Lachend warf Eve die Tür des Raums ins Schloss und schüttelte sich das Echo aus den Ohren. »Himmel, Mavis, was in aller Welt war das?«
    »Meine neue Nummer. Sie wird die Leute umwerfen.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Du bist wieder da!« Mavis drückte Eve zwei schmatzende Küsse auf die Wangen. »Setzen wir uns und trinken etwas darauf, dass du endlich zurück bist. Du musst mir unbedingt alles ganz genau erzählen. Du darfst nichts auslassen. He, Peabody. Mann, kommen Sie in der Uniform nicht vor Hitze um?«
    Sie zerrte Eve an einen mit Flecken übersäten Tisch und blickte auf die Karte. »Was wollt ihr? Die Runde geht auf mich. Crack zahlt für die paar Gigs, die ich hier mache, überraschend gut. Bestimmt ist er traurig, wenn er hört, dass er dich verpasst hat. Oh, ich bin so froh, dich zu sehen. Du siehst fantastisch aus. Glücklich. Sieht sie nicht fantastisch aus, Peabody? Sex ist eine, wie soll ich sagen, wirklich gute Therapie, findet ihr nicht auch?«
    Eve lachte fröhlich auf. Genau wegen dieser unbekümmerten, wenig tiefsinnigen Gespräche hatte sie nach dem Gerichtstermin noch kurz hierher gewollt. »Nur zwei Mineralwasser, Mavis. Wir sind im Dienst.«
    »Oh, als ob euch irgendjemand hier verraten würde. Jetzt machen Sie doch endlich ein paar Knöpfe von Ihrer Uniform auf, Peabody. Ich fange schon an zu schwitzen, wenn ich Sie nur angucke. Wie war es in Paris? Wie war es auf der Insel? Wie war es im Resort? Hast du dich ordnungsgemäß von ihm durch Sonne und durch Mond ficken lassen?«
    »Wunderschön, wunderbar, interessant, und, ja, das habe ich getan. Was macht Leonardo?«
    Mavis’ Blick wurde verträumt. Lächelnd drückte sie mit einem silbrig lackierten langen Fingernagel auf die Bestellknöpfe. »Er ist einfach toll. Ich hätte nicht gedacht, dass es mit dem Zusammenwohnen so gut klappen würde. Das Kostüm hier hat er speziell für mich entworfen.«
    Eve studierte die schmalen Silberträger, die Mavis’ straffe Apfelbrüste tatsächlich beinahe verdeckten. »Das nennst du Kostüm?«
    »Weißt du, ich habe diese neue Nummer. Oh, ich habe dir so viel zu erzählen.« Sie schnappte sich eins der

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