Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Arthur nicht zu mögen.«
    Peabody biss tapfer in ihr knochentrockenes Würstchen. »Ach nein?«
    »Eine gewiefte Anwältin erzählt immer nur Dinge, von denen sie möchte, dass man sie erfährt. Sie hat uns gesteckt, dass Foxx eifersüchtig war und dass die beiden Männer öfter Streit hatten.« Eve hielt ihrer Assistentin die Schale mit den vor Fett triefenden Kartoffelringen hin und nach kurzem innerem Kampf griff Peabody zu. »Sie wollte, dass wir diese Dinge wissen.«
    »Trotzdem ist das nicht gerade viel. Weder in Fitzhughs Tagebuch noch in seinem Terminkalender noch auf seinem Anrufbeantworter findet sich irgendetwas, wodurch Foxx belastet, was auf ihn als Täter weisen würde. Allerdings finden sich ebenso wenig Hinweise auf einen beabsichtigten Selbstmord.«
    Eve nippte nachdenklich an ihrer Pepsi und verfolgte das lärmende, schwitzende Treiben in ihrer selbst gewählten Heimatstadt. »Wir müssen noch mal mit Foxx reden. Allerdings muss ich heute Nachmittag schon wieder ans Gericht. Fahren Sie in der Zeit am besten aufs Revier, gehen die Berichte der Beamten durch, die die Hausbewohner befragt haben, und drängen Sie in der Pathologie auf den endgültigen Bericht. Ich weiß nicht, warum sie so lange brauchen, aber ich will die Ergebnisse der Autopsie bis Ende der Schicht auf meinem Schreibtisch haben. Gegen drei müsste ich am Gericht fertig sein. Dann kämmen wir noch mal Fitzhughs Wohnung durch und gucken, warum uns Foxx Bastwicks kurzen Besuch verschwiegen hat.«
    Peabody legte ihr Essen auf die Seite und gab ihre Aufgaben pflichtbewusst in den Kalender ein. »Was ich vorhin wissen wollte – in Bezug darauf, dass Sie Fitzhugh nicht gemocht haben. Ich habe mich lediglich gefragt, ob es schwerer ist, seine Arbeit zu machen, wenn einem das Opfer unsympathisch ist.«
    »Cops haben keine persönlichen Gefühle.« Dann seufzte sie auf. »Schwachsinn. Man verdrängt diese Gefühle und macht seine Arbeit. Das gehört nun mal zum Job. Und wenn ich zufällig der Ansicht bin, dass ein Mann wie Fitzhugh es verdient hat, irgendwann in seinem eigenen Blut zu baden, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht alles Notwendige tue, um herauszufinden, wie es dazu gekommen ist.«
    Peabody nickte. »Viele andere Cops würden die Sache einfach zu den Akten legen. Selbstmord. Ende der Geschichte.«
    »Ich bin kein anderer Cop und das sind Sie auch nicht, Peabody.« Beiläufig hob sie den Kopf, als zwei Taxis krachend kollidierten. Weder die Fußgänger noch die anderen Fahrzeuge blieben auch nur stehen, als dichter Rauch unter einer der Kühlerhauben hervorquoll, Windschutzscheiben sprangen und die beiden erbosten Fahrer wie Korken aus ihren ruinierten Wagen sprangen.
    Eve aß weiter ihre Kartoffeln, als die beiden Männer einander unsanft schubsten und sich mit einfallsreichen Beschimpfungen bedachten. Zumindest nahm sie an, dass es Beleidigungen waren, da keiner der beiden englisch sprach. Sie hob den Kopf, konnte jedoch nirgends einen der Verkehrshubschrauber sehen. Mit einem leichten Lächeln rollte sie die Pappschale zusammen und drückte sie zusammen mit ihrer leeren Pepsidose Peabody in die Hand.
    »Werfen Sie das Zeug in den Recycler und dann kommen Sie zurück und helfen mir dabei, diese beiden Idioten zu beruhigen.«
    »Madam, einer von ihnen hat gerade einen Knüppel aus dem Wagen geholt. Soll ich vielleicht Verstärkung rufen?«
    »Nein.« Eve rieb sich erwartungsvoll die Hände und sprang auf. »Ich komme schon zurecht.«
    Mit immer noch schmerzender Schulter verließ Eve ein paar Stunden später das Gericht. Bestimmt waren die beiden Taxifahrer inzwischen wieder freigelassen worden, anders als die Kindermörderin, gegen die sie eben ausgesagt hatte, dachte sie zufrieden. Das Weib säße noch mindestens die nächsten fünfzehn Jahre wohlverwahrt hinter Gittern.
    Eve rollte die geschundene Schulter. Eigentlich hatte der Taxifahrer sie gar nicht treffen wollen. Er hatte es auf den Schädel seines Gegners abgesehen, wobei sie ihm zufällig in die Quere gekommen war. Trotzdem fand sie es in Ordnung, dass man den beiden Streithähnen drei Monate lang die Fahrerlaubnis entzog.
    Sie stieg in ihren Wagen und schaltete ihrer Blessuren wegen auf Automatik in Richtung des Reviers. Über ihrem Kopf blökte ein Touristenführer die Standardsätze über die Waagschalen der Justiz.
    Tja, sagte sich Eve, wenn auch nur für kurze Zeit geraten sie tatsächlich gelegentlich ins Lot. Noch während sie dies dachte, blinkte

Weitere Kostenlose Bücher