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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sind dafür ganz sicher zäh genug.« Eve zog die Diskette aus dem Schlitz und steckte sie ein. »Rufen Sie mich an, wenn Sie die Bilder haben. Und zwar ohne jede Verzögerung.«
    »Sehr wohl, Madam. Falls es tatsächlich eine Beziehung zwischen allen Fällen gibt, werden wir einen Analyse-Experten brauchen.«
    »Ja.« Eve dachte an Reeanna. »Möglich, dass ich dafür genau die richtige Person habe. Und jetzt gucken Sie, dass Sie in die Gänge kommen, Peabody.«
    »Bin schon unterwegs.«

9
    O bwohl Eve niemand war, der gern Gesetze übertrat, stand sie doch nach kurzer Zeit vor der verschlossenen Tür von Roarkes privatem Computerraum. Es brachte sie einigermaßen aus der Fassung, dass es ihr, nachdem sie zehn Jahre lang sämtliche Vorschriften haargenau befolgt hatte, plötzlich derart leicht fiel, genau das Gegenteil zu tun.
    Rechtfertigte das Ziel die Mittel?, fragte sie sich jetzt. Und waren die Mittel tatsächlich nicht legal? Vielleicht war Roarkes nicht registrierte Ausrüstung für die offizielle Computerüberwachung unauffindbar und somit nicht erlaubt, doch zugleich war sie das Beste, was es in diesem Bereich der Technik gab. Die jämmerlichen Geräte, die es auf dem Revier gab, waren bereits vor ihrer Installierung antiquiert gewesen, Neuerwerbungen jedoch ließ der winzige Anteil, den ihre Abteilung alljährlich am Budget hatte, ganz sicher nicht zu.
    Sie trat von einem Fuß auf den anderen und klopfte mit den Fingern auf die Tasche, in der sie die Diskette trug. Ach was soll’s?, sagte sie sich. Sie könnte eine gesetzestreue oder aber eine clevere Polizistin sein.
    Sie legte ihre Hand auf den Sicherheitsschirm. »Lieutenant Eve Dallas.«
    Die Schlösser sprangen mit einem leisen Klicken auf und gewährten ihr Zugang zu Roarkes riesigem Informationszentrum. Die lange, gegen Sonneneinstrahlung und die neugierigen Blicke Vorbeifliegender abgeschirmte Glaswand tauchte den Raum ins Dunkel. Eve machte sich Licht, sicherte die Tür und trat vor die breite, u-förmige Konsole.
    Roarke hatte das System bereits vor Monaten auf ihren Handabdruck und ihre Stimme programmiert, doch bisher hatte sie die Einrichtung nie ohne ihn benutzt, und selbst jetzt als seine rechtmäßige Frau hatte sie das Gefühl, als dringe sie unbefugt in seine Räume ein.
    Sie setzte sich auf einen Stuhl und rollte dicht vor die Konsole. »Gerät eins, hochfahren.« Sie hörte das samtig weiche Summen des hochgerüsteten Computers und hätte beinahe vor Wonne geseufzt. Ihre Diskette glitt lautlos in den Schlitz, war innerhalb von wenigen Sekunden decodiert und auf den Monitor gebracht. »So viel zu dem hoch gelobten Sicherheitssystem unserer New Yorker Polizei«, murmelte sie leise. »Wandbildschirm auf volle Größe. Visualisierung der Akte Fitzhugh, H-eins zwei acht sieben eins. Zweite Hälfte des Bildschirms: Akte Mathias, S-drei null neun eins zwei.«
    Daten flossen wie Wasser auf den riesigen Bildschirm gegenüber der Konsole. Eves Begeisterung war derart groß, dass sie darüber sogar ihre Schuldgefühle vergaß. Sie beugte sich nach vorn und überflog Geburtsdaten, Angaben zur Kreditwürdigkeit der beiden Männer, zu ihren Kaufgewohnheiten und ihren politischen Überzeugungen.
    »Ihr beide wart einander wirklich völlig fremd«, sagte sie zu sich selbst. »Weniger Gemeinsamkeiten hättet ihr beinahe nicht haben können.« Dann spitzte sie die Lippen, als sie plötzlich eine Übereinstimmung in den Angaben zu ihren Kaufgewohnheiten fand. »Tja, zumindest habt ihr beide anscheinend gern gespielt. Habt jede Menge Zeit im Netz verbracht und jede Menge Unterhaltungs- und Interaktivitäts-Programme gehabt.« Dann grummelte sie: »Genau wie ungefähr siebzig Prozent der Bevölkerung. Computer, Zweiteilung des Bildschirms und Visualisierung der Hirn-Scan-nings der beiden Männer.«
    Bereits nach wenigen Sekunden studierte Eve die Bilder. »Vergrößerung und Hervorhebung der unerklärlichen Anomalien.«
    Sie waren tatsächlich identisch. In Bezug auf die Verbrennungen hätten die beiden Männer Brüder oder besser Zwillinge sein können. Der Fleck hatte in beiden Fällen genau dieselbe Form und Größe und war an genau derselben Stelle in den Hirnlappen gebrannt.
    »Computer, Analyse und Identifikation der Anomalie.«
    Daten unvollständig… Durchsuchung aller medizinischen Files. Bitte warten Sie noch auf die Analyse.
    »Das sagen sie alle.« Sie schob sich von der Konsole zurück und stapfte, als sich der Computer das künstliche

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