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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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geradezu dramatische Weise entgegensteht?«
    »Nein, Madam.« Peabody, die von der Befragung eindeutig überrascht war, zuckte mit den Schultern. »Meine Familie ist fantastisch. Wir haben nach wie vor sehr engen Kontakt. Sie werden nie verstehen, was ich mache oder will, aber sie haben sich mir niemals in den Weg gestellt. Ich wollte einfach Polizistin werden, so wie mein Bruder Schreiner und meine Schwester Bäuerin. Einer der größten Vorzüge des Hippiewesens ist die freie Selbstverwirklichung.«
    »Aber ihr Verhalten widerspricht völlig Ihrem genetischen Code«, murmelte Eve und trommelte, wie bereits zuvor im Restaurant, mit den Fingern auf der Tischplatte herum. »Es passt ganz einfach nicht. Ihre Erbanlagen, Ihre häusliche Umgebung und Ihr genetisches Muster hätten Sie anders beeinflussen sollen.«
    »Die bösen Buben wünschen auch, dass es so wäre«, erklärte Peabody fröhlich. »Aber jetzt bin ich nun mal hier und sorge dafür, dass man in unserer schönen Stadt halbwegs sicher lebt.«
    »Falls Sie jemals das Bedürfnis verspüren sollten, Matten zu flechten – «
    »Werden Sie die Erste sein, die etwas davon erfährt.«
    Eves Computer piepste zweimal, was ein Zeichen für eingehende Daten war. »Ein zusätzlicher Autopsiebericht des Jungen.« Eve winkte Peabody näher zu sich heran und befahl dem Gerät: »Auflistung anormaler Hirnstrukturen.«
    Mikroskopische Anomalie in der rechten Hirnhälfte, vorderer Lappen, linker Quadrant. Nicht erklärbar. Weitere Untersuchungen und Tests sind noch nicht abgeschlossen.
    »Aber hallo, ich glaube, das ist der lang ersehnte Durchbruch. Visualisierung des vorderen Hirnlappens und der Anomalie.« Auf dem Monitor erschien der Querschnitt des Gehirns. »Da.« Eves Magen zog sich vor Aufregung zusammen, als sie auf eine Stelle auf dem Bildschirm wies. »Dieser Schatten – stecknadelkopfgroß. Können Sie den sehen?«
    »Kaum.« Peabody beugte sich so dicht vor das Gerät, dass ihr Gesicht beinahe Wange an Wange an dem ihrer Vorgesetzten lag. »Sieht aus wie ein Fleck auf dem Bildschirm.«
    »Nein, ein Fleck im Hirn. Vergrößerung Quadrant sechs, zwanzig Prozent.«
    Das Bild verschob sich und der Abschnitt mit dem Schatten füllte den gesamten Bildschirm aus. »Eher wie eine Verbrennung als wie ein Loch, nicht wahr?«, sagte Eve halb zu sich selbst. »Kaum zu erkennen, aber was für einen zerstörerischen Einf luss mag sie auf das Verhalten, die Persönlichkeit, die Entscheidungen des Jungen gehabt haben?«
    »Den Kurs in körperlichen Anomalien auf der Polizeiakademie habe ich nicht gerade mit summa cum laude absolviert.« Peabody zuckte mit den Schultern. »In Psychologie und vor allem in Taktik war ich besser. Das hier ist einfach zu hoch für mich.«
    »Für mich auch«, gab Eve unumwunden zu. »Aber es ist eine Verbindung, und zwar die erste, die wir haben. Computer, Querschnitt des Hirns von Fitzhugh, Akte eins zwei acht sieben eins. Zweiteilung des Bildschirms und Abbildung beider Hirne nebeneinander.«
    Der Bildschirm begann zu wackeln, wurde dunkelgrau und fluchend schlug Eve mit dem Handrücken auf das Gerät, bis in der Mitte eine verschwommene Abbildung erschien.
    »Verfluchtes Drecksding! Elendes, verfluchtes Drecksding. Dass wir hier auch immer mit so billigen Scheißdingern arbeiten müssen. Es ist wirklich ein Wunder, dass wir überhaupt jemals einen Fall zum Abschluss bringen. Speichern sämtlicher Daten auf Diskette, du elender Bastard.«
    »Vielleicht sollten Sie das Ding mal zur Instandsetzung bringen«, schlug Peabody vor, was ihr ein verächtliches Schnauben ihrer Chefin eintrug.
    »Eigentlich hätte das Teil durchgecheckt werden sollen, während ich nicht da war. Aber die blöden Typen von der Instandhaltung hängen anscheinend den ganzen Tag nur faul irgendwo rum. Ich lasse die Diskette durch einen von Roarkes Computern laufen.« Sie bemerkte Peabodys hochgezogene Braue und wippte, während sie daraufwartete, dass ihr eigenes Gerät pfeifend seine Arbeit tat, ungeduldig mit dem Fuß. »Haben Sie damit eventuell irgendein Problem?«
    »Nein, Madam.« Peabody entschied sich dagegen, die Reihe von Vorschriften zu erwähnen, die Eve durch dieses Vorgehen bräche. »Ich habe damit keinerlei Problem.«
    »Fein. Und jetzt setzen Sie die Mühlen der Bürokratie in Bewegung und besorgen Sie mir die Aufnahmen des Hirns unseres toten Senators.«
    Peabodys Grinsen war wie weggewischt. »Ich soll mich mit den Leuten in East Washington anlegen?«
    »Sie

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