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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Flug.«
    »Du hast nicht wirklich geschäftlich in East Washington zu tun, oder?«
    »Ich hätte die Sache auch von hier aus regeln können.« Er zuckte mit den Schultern, während er gleichzeitig nach seiner Kaffeetasse griff. »Aber persönliches Erscheinen macht immer einen guten Eindruck, und außerdem komme ich so in den Genuss, dir bei der Arbeit zusehen zu können.«
    »Ich will dich nicht in diese Sache reinziehen.«
    »Das willst du nie.« Lächelnd drückte er ihr ihre Tasse in die Hand. »Aber, Lieutenant, da ich nun mal dein Mann bin, kannst du mich schlecht von allem ausschließen.«
    »Du meinst wohl, dass du dich nicht ausschließen lässt.«
    »Genau. Ah, hier kommt die Furcht gebietende Peabody«
    Peabody kam frisch frisiert und in sorgfältig gebügelter Uniform an Bord, machte den guten Eindruck jedoch dadurch zunichte, dass ihr, als sie die Pracht des Fliegers sah, die Kinnlade bis auf die Knie hinunterfiel.
    Mit den tiefen, weichen Sesseln, den blitzblanken Tischen und den Kristallvasen voll Blumen, die so frisch waren, dass noch die Tautropfen auf ihren Blütenblättern glitzerten, glich die Kabine der Suite in einem Fünf-Sterne-Hotel.
    »Machen Sie den Mund zu, Peabody. Sie sehen aus wie eine Forelle.«
    »Gleich habe ich alles gesehen, Lieutenant.«
    »Achten Sie einfach nicht auf sie, Peabody Sie war schon beim Aufwachen entsetzlich schlecht gelaunt.« Roarke erhob sich aus seinem Sessel, doch es dauerte ein wenig, bis Peabody begriff, dass er ihr seinen Platz anbot. »Hätten Sie vielleicht gerne eine Tasse Kaffee?«
    »Tja, nun, sicher. Danke.«
    »Ich werde ihn holen und Sie beide Ihrer Arbeit überlassen.«
    »Dallas, dieses Teil ist einfach… megaobercool.«
    »Eben typisch Roarke«, murmelte Eve erbost.
    »Ja, genau. Megaobercool.«
    Als er mit dem Kaffee für Peabody hereinkam, hob Eve den Kopf und sah ihn an. Dunkel, prachtvoll und ein klein bisschen verrucht. Ja, wahrscheinlich war megaobercool dafür der einzig passende Begriff. »Schnallen Sie sich an, Peabody, und genießen Sie den Flug.«
    Der Start verlief völlig glatt und der Flug derart kurz, dass Peabody gerade genug Zeit hatte, um Eve zu erklären, wie der Besuch in East Washington geplant war. Sie müssten sich im Büro des für Regierungsangestellte zuständigen Sicherheitschefs melden, bekämen die Berichte ausschließlich im Haus zu sehen und dürften nichts kopieren oder mitnehmen.
    »Verdammte Politiker«, beschwerte sich Eve, als sie in ein Taxi sprangen. »Wen um Himmels willen wollen sie dadurch schützen? Schließlich ist der Mann schon tot.«
    »So machen sie es immer. In East Washington halten sie sich eben in allen Dingen sehr bedeckt.«
    »Dazu haben sie bestimmt auch allen Grund.« Eve bedachte Peabody mit einem neugierigen Blick. »Waren Sie schon mal in East Washington?«
    »Einmal, als Kind.« Peabody zuckte mit den Schultern. »Mit meiner Familie. Die Hippies haben einen Schweigemarsch gegen die künstliche Befruchtung von Rindern veranstaltet.«
    Eve schnaubte erheitert auf. »Sie stecken doch immer wieder voller Überraschungen, Peabody. Aber da Sie so lange nicht mehr hier gewesen sind, sollten Sie gucken, dass Sie im Vorbeifahren möglichst viel von unserer Hauptstadt sehen. Achten Sie vor allem auf die Denkmäler.« Sie wies auf das vorbeifliegende Lincoln Memorial, vor dem sich Scharen von Touristen und Straßenhändlern drängten.
    »Ich habe schon jede Menge Filme über East Washington gesehen«, setzte Peabody an, doch Eve fiel ihr ins Wort.
    »Achten Sie trotzdem auf die Umgebung, Peabody. Das ist ein Befehl.«
    »Madam.« Mit einem Ausdruck, der in einem anderen Gesicht vielleicht hätte beleidigt genannt werden können, wandte Peabody sich ab.
    Eve zog verstohlen einen Flach-Recorder aus der Tasche und schob ihn sich unter das Hemd. Sie bezweifelte, dass die Durchsuchung derart gründlich wäre, dass eine Röntgenuntersuchung oder eine Leibesvisitation zu befürchten war. Falls doch, würde sie einfach behaupten, sie trüge ihren Ersatzrecorder immer am Körper. Sie warf einen Blick auf die Chauffeurin, doch die Droidin starrte ausdruckslos vor sich auf die Straße.
    »Keine schlechte Stadt für Besichtigungstouren«, meinte sie, als sie auf der Umgehungsstraße am Weißen Haus vorbeifuhren, das hinter extra dicken Toren und Stahlbunkern hervorlugte.
    Peabody drehte ihren Kopf und sah Eve reglos an. »Sie können mir vertrauen, Lieutenant. Ich hätte gedacht, das wäre Ihnen inzwischen

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