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Bis Mittwoch unter der Haube

Bis Mittwoch unter der Haube

Titel: Bis Mittwoch unter der Haube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Bybee
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Hand zu achten. »In Ordnung.«
    Die nächsten zehn Minuten waren die längsten ihres Lebens. Sam suchte auf dem Kalender ihres Smartphones nach dem Zeitpunkt ihrer letzten Periode. Verzweifelt wünschte sie sich, sie könnte damit Debbies Vermutung widerlegen. Aber seit sie Blake kannte, hatte sie noch keine Periode gehabt.
    Als Debbie sie wieder ins Behandlungszimmer bat, sackte Samantha das Herz zwischen die Knie.
    »Herzlichen Glückwunsch.«
    Sam erstarrte. »Nein!«
    »Wir können noch einen Serumtest machen, aber normalerweise bestätigen die nur das Ergebnis. Du bist schwanger, nicht krank.«
    Die Welt blieb stehen. Die Uhr über der Behandlungsliege zählte die Sekunden, die Wände rückten zusammen. Sams Brust fing an, sich krampfhaft zu heben und zu senken. Sie rang nach Luft, Tränen stiegen ihr in die Augen. »Aber wir haben doch aufgepasst.«
    Debbie tätschelte ihr die Hand und schob sie zur Liege zurück. »Anscheinend hast du wirklich nicht damit gerechnet. Das sehe ich. Vielleicht wolltet ihr euch mit dem Kinderkriegen noch ein bisschen Zeit lassen. Aber die Fakten sprechen für sich.«
    Was sollte sie nur tun? Blake vertraute ihr. Wie hatte das passieren können? Sie waren doch immer so vorsichtig gewesen.
    »Setz dich.« Debbie half ihr auf die Liege. »Tief atmen. Alles wird gut.«
    »Du weißt ja nicht, was du da sagst.« Woher auch? Debbie sah eine frisch verheiratete Frau vor sich. Jede andere an ihrer Stelle hätte sich über ein Baby gefreut.
    »Hilf mir, dich zu verstehen. Wovor hast du denn solche Angst?«
    Davor, dass das liebevolle Lächeln auf Blakes Gesicht sich in Hass verwandelt, wenn ich ihm von der Schwangerschaft erzähle. Davor, dass das Vertrauen und der Respekt zwischen ihnen von einer Minute zur anderen hinüber waren.
    »So haben wir uns das nicht vorgestellt«, flüsterte Samantha benommen.
    »Ihr seid nicht die ersten Frischvermählten, die schwanger werden. Ich bin sicher, dein Mann liebt dich und wird Verständnis haben.«
    Aber er liebte sie nicht.
    Eine Träne rollte über ihre Wange.
    »Samantha?«
    Sie sah ihre Freundin an, der die Besorgnis ins Gesicht geschrieben stand. »Was ist denn los? Du hast mir erzählt, dass du das letzte Mal als Kind geweint hast, und nicht mal, als deine Mutter gestorben ist und auch nicht, als deine Schwester in der Notaufnahme lag.« Debbie setzte sich neben sie und nahm ihre Hände.
    Samantha saugte an ihrer Unterlippe. Entschlossen drückte sie die Tränen weg, dann schüttelte sie den Kopf. »Frauen sind emotionale Wesen. Und schwangere Frauen erst recht.« O Gott, ich bin schwanger.
    »Bist du sicher, dass das alles ist?«
    Unfähig, mit der Wahrheit herauszurücken, nickte Samantha. »Ich stehe gerade ein bisschen unter Schock. Ich muss mich erst an den Gedanken gewöhnen.«
    »Du bist immer irgendwie klargekommen. Egal, was passiert ist.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Also schön. Ich erkläre dir jetzt ein paar grundsätzliche Dinge. Und ich schicke dich zu Dr. Marzikian …« Debbie gab ihr einen Überblick über die ersten Schwangerschaftswochen, aber Samantha hörte nur mit einem Ohr zu.
    Als sie anstelle des Pillenrezepts mit einem Vitaminpräparat für das erste Schwangerschaftsdrittel die Praxis verließ, fühlte Sam sich so allein wie noch nie zuvor in ihrem Leben.
    Draußen im Wagen war es um ihre Selbstbeherrschung endgültig geschehen. Sie weinte hemmungslos.

    Jeff Melina, Blakes persönlicher Anwalt, saß ihm gegenüber und fuchtelte mit einem Schriftstück. »Dein Vater war ein Drecksack.«
    »Sag mir etwas, was ich noch nicht weiß.«
    »So etwas wie dieses Testament habe ich noch nie gesehen. Es ist absolut hieb- und stichfest. Dabei sollte man meinen, es müsste irgendwo ein Schlupfloch geben.«
    Für Blake hörte sich das gar nicht gut an. »Irgendwas muss doch zu machen sein.«
    Jeff warf die Unterlagen auf den Tisch. »Ich habe mir alle Mühe gegeben. Aber anscheinend wusste dein Dad, dass du nur so lange verheiratet bleiben würdest, wie es unbedingt sein muss, damit du dein Erbe kassieren kannst.«
    Seinem Anwalt hatte Blake von Anfang an reinen Wein einschenken müssen. »Sieht so aus, als wäre mein schöner Plan beim Teufel.«
    »Vielleicht findest du einen skrupellosen Arzt, der Samantha für unfruchtbar erklärt … Ach verdammt, vergiss, dass ich das gesagt habe.«
    Blake schüttelte den Kopf. »Samantha hat diese Woche einen Termin bei ihrer Ärztin, um sich die Pille verschreiben zu lassen.«
    Jeff trommelte

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