Bis Mittwoch unter der Haube
Begrenzung.
»Ja, das sagtest du bereits.«
»Mir liegt sehr viel daran, dass du mir das glaubst.«
»Sieh mich an, Samantha.«
Zögernd schaute sie ihm in die Augen und staunte über seinen sanften Blick. Sein Lächeln wirkte ungezwungen. Genau wie vorher, als sie aus der Dusche gekommen war. »Ich habe keine Sekunde lang gedacht, dass du die Schwangerschaft geplant oder irgendwie eingefädelt hast.«
Samantha seufzte tief. Sie spreizte die Finger auf den Schenkeln und versuchte, etwas von ihrer Anspannung abzuschütteln. »Gut. Das ist gut.«
Mit einem Blick auf den Ozean fragte Blake: »Hattest du schon länger den Verdacht, du könntest schwanger sein?«
Samantha schüttelte den Kopf. »Ich hatte keine Ahnung.« Sie erzählte ihm von dem Arztbesuch, bei dem sie von ihrem Zustand erfahren hatte.
»Und deine Ärztin sagt, bei Kondomen würde die Empfängnisrate bei zwei Prozent liegen?«
»Ja. Aber ich dachte immer, für diese Zahl wären allzu sorglose Teenager verantwortlich, nicht intelligente Erwachsene.«
Ein paar Minuten lang dachten sie beide stumm darüber nach. Diesmal war das Schweigen entspannt und lag nicht zwischen ihnen wie ein Felsblock auf einer Straße.
Als Samantha Blake wieder anschaute, fiel ihr sein gequälter Gesichtsausdruck auf. »Woran denkst du gerade?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich versuche, die richtigen Worte zu finden, um dich etwas zu fragen.«
»Leg einfach los.«
»Aber was ist, wenn ich eine Antwort bekomme, die ich nicht hören will?«
Wow. Dass Blake sich nicht scheute, sich schwach zu zeigen, berührte sie tief. Einen Moment lang sah sie ihn als einen verletzlichen Menschen, der Ängste hatte und unsicher war wie jeder andere auch. Das machte ihn in ihren Augen aber nicht kleiner, sondern liebenswerter.
Liebe flutete ihr Gehirn. Sie schluckte. Wo kam diese Gefühlswallung denn nun plötzlich her? Verdammt, die Schwangerschaft machte sie noch emotionaler und sorgte für zusätzliche Verwirrung.
»Wenn du eine Antwort willst, musst du schon riskieren, die Frage zu stellen. Ich kann dir nur versprechen, ehrlich zu sein.«
Seine grauen Augen bohrten sich in ihre. »Willst du das Baby behalten?«
Ihr Herz krampfte sich zusammen. »Willst du, dass ich es … Willst du eine Abreibung?« Ihr Magen rebellierte. Sie konnte Blakes Gesichtsausdruck nicht deuten, wusste nicht, was er dachte. Interessierte ihn nur ihr Standpunkt? Oder wollte er das Baby loswerden und weitermachen wie zuvor?
»Wenn du meine Frage beantwortet hast, kannst du mich fragen, was du willst«, sagte Blake.
Das klang fair. »Ich habe keine Sekunde lang daran gedacht, das Kind nicht zu bekommen.«
Blakes Schultern sanken nach vorn. War das Erleichterung oder Frustration? »Blake?«
Er lächelte. »Ich bin froh, das zu hören.«
»Wirklich?«
»Ja. Ich weiß, das kommt alles ziemlich plötzlich, und wir haben beide nicht damit gerechnet. Aber …«
»Aber?«
Blake stemmte sich aus dem Liegestuhl und begann, auf und ab zu gehen. »Ich sehe das so: Wir sind keine Kinder mehr. Vor zehn Jahren hätte ich anders darüber gedacht und du sicher auch, nehme ich an.« Er wartete, bis sie nickte, dann fuhr er fort. »Wenn zwei Leute, die keine Kinder mehr sind, herausfinden, dass sie schwanger sind, dann bringen sie das Kind zur Welt. Und wir haben den Vorteil, dass wir sogar miteinander verheiratet sind.«
O mein Gott. Er denkt schon ziemlich weit voraus. »Dass es so bleibt, war aber nicht Teil des Plans.«
Er blieb stehen und setzte sich auf die Kante ihres Liegestuhls. »Ja. Und vielleicht halten wir uns auch an unsere Abmachung. Aber ich glaube, ein Baby verändert alles. Nein. Ich weiß , dass ein Baby alles verändert. Und bis wir beide wissen, was wir wollen, würde ich einfach einen Schritt nach dem anderen gehen.«
»Und wie soll ich mir das vorstellen?«
»Wie es mit uns beiden läuft, gefällt mir, Samantha. Ich komme gerne zu dir nach Hause. So lange, bis einer von uns es lieber anders hätte, würde ich einfach so weitermachen wie bisher.« Sein Blick suchte ihren.
»Und wenn das Jahr um ist? Wenn das Baby da ist?«
»Wir können das Jahr ja erst mal abwarten.«
Sicher hatte er recht, aber die Antwort fühlte sich an, als hätte er ihr ein Glas Eiswasser über den Kopf gekippt.
»Das wolltest du nicht hören.« Ihre Reaktion war ihm nicht entgangen.
»Nein. Aber so haben wir es abgemacht.«
Seine Hand glitt an ihrer Wade nach oben und legte sich auf ihr Knie. »Willst du mehr
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