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Bis unter die Haut

Bis unter die Haut

Titel: Bis unter die Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Hoban
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über diesen Wunsch selbst ein wenig schockiert. Doch als sie hier so mit ihm auf der Fensterbank sitzt und seine starken Arme um sich spürt, weiß sie plötzlich, dass sie, wenn sie weinen kann, noch andere Dinge tun kann, ohne daran zu zerbrechen. Sie hat in ihrem Leben manches für immer verloren, aber anderes wartet erst noch darauf, von ihr entdeckt und erlebt zu werden. Es ist weit mehr als körperliches Verlangen, dieser Gegenpol zur Trauer. Sie hat sich einfach noch nie einem Menschen so nah gefühlt wie Guy eben jetzt. Und sie möchte sich ihm noch näher fühlen.
    »Erinnerst du dich noch, als du … als du herausgefunden hast, dass ich mich ritze?«
    »Das werde ich nie vergessen.«
    »Aber weißt du noch, was ich dir … was ich dir damals angeboten habe, damit du mich nicht verrätst?«
    »Das werde ich auch nie vergessen.«
    »Also …« Sie schluckt. »Ich … ähm … vielleicht würdest du ja jetzt … Ich meine … Ich würde gern … mit dir …« Sie stottert und hofft, dass er trotzdem versteht, was sie ihm zu sagen versucht, weil er sie schon so oft besser verstanden hat als sie sich selbst.
    Zu ihrer Bestürzung schaut er sie jedoch völlig ratlos an.
    »Oh Gott, vergiss einfach, was ich gesagt hab!« Willow ist sich plötzlich nicht mehr sicher, ob das überhaupt eine gute Idee gewesen ist. Wahrscheinlich wäre er total schockiert, dass sie nach ihrem Zusammenbruch überhaupt an so etwas denken kann. Nur dass sie gerade tatsächlich an nichts anderes denken kann. »Es ist egal. Wirklich!«, sagt sie entmutigt. »So hätte ich es mir eigentlich sowieso nicht vorgestellt, ich meine, mit verheulten Augen und Schniefnase und so.«
    » Was hast du dir nicht so vorgestellt?«, fragt Guy langsam.
    Sie rückt ein Stück näher an ihn heran. »Was glaubst du denn?«
    »Ich … na ja … Ich bin mir nicht so ganz sicher …« Er lehnt sich ein bisschen zurück und versucht in ihrem Gesicht zu lesen. »Ich würde jetzt nämlich ehrlich gesagt verdammt ungern einen Fehler machen. Aber … es klingt so, als hättest du versucht, mir zu sagen … dass du … also, dass du mit mir …«
    »Ich glaube, so nervös hab ich dich noch nie erlebt«, sagt Willow lachend, und auf einmal ist sie selbst überhaupt nicht mehr nervös und verlegen und beschließt, ihm einfach zu zeigen, was sie ihm mit Worten nicht erklären konnte.
    »Komm her.« Sie nimmt seine Hand und zieht ihn zu sich heran. Sie hat ihn bis jetzt zweimal geküsst. Beim ersten Mal endete es in einer Katastrophe, beim zweiten Mal hat es schon sehr viel besser geklappt, aber sie hat ihren Gefühlen dabei nie wirklich freien Lauf gelassen. Jetzt hofft und glaubt sie, ihm endlich zeigen zu können, wie viel er ihr bedeutet. Trotzdem zittert sie am ganzen Körper, als sie sich jetzt ganz langsam seinem Gesicht nähert.
    »Bist du sicher, dass das für dich okay ist?«, flüstert Guy an ihrem Mund.
    »Es ist okay«, flüstert Willow zurück und hilft ihm, die Knöpfe an ihrer Bluse zu finden. »Ich will es.« Sie zieht ihm das Sweatshirt über den Kopf.
    »Und wenn doch nicht? Du bist so verletzlich, Willow.« Sein Atem kitzelt ihren Hals, als er ihr die BH -Träger von den Schultern streift. »Bitte sag mir, dass du dir sicher bist.«
    »Ich bin mir sicher.« Sie öffnet den ersten Knopf an seiner Jeans. »Ich bin mir sicher, aber …«
    »Was heißt aber? Wo … kommt … plötzlich dieses Aber her?«, stammelt er, während er ihr hilft, ihre restlichen Sachen auszuziehen.
    »Aber … aber hast du es schon mal mit einem anderen Mädchen getan?«
    »Noch nie.« Er drückt sie sanft nach hinten in die Kissen, bis sie auf der Fensterbank liegt.
    »Gut.« Willow ist überrascht, wie leicht es ihr fällt, vor ihm nackt zu sein. Vielleicht liegt es daran, dass sie es auf gewisse Weise schon so oft gewesen ist.
    »Und du? Also mit einem anderen Jungen …«
    »Nein!«
    »Gut.« Er bedeckt ihre Haare, ihr Gesicht, ihren Hals mit Küssen.
    »Warte.« Willow drückt mit der Hand gegen seine Brust. »Hast du … ähm … hast du vielleicht ähm … was dabei?«
    »Was?« Guy runzelt die Stirn. »Oh! Also … ich … ähm … ja, ich hab was in meinem Geldbeutel.«
    »Gut.«
    »Darf ich … darf ich …«
    »Du darfst alles.« Sie erschauert, als seine Hand langsam ihren Körper erkundet, aber dieses Mal ist es ein unglaublich wohliges Erschauern, das ganz und gar frei von Angst ist. Sie kann kaum glauben, wie schön es sich anfühlt.
    »Warte …« Sie setzt sich

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