Bis wir uns wiedersehen (German Edition)
sich volllaufen zu lassen. Sie hatte angefangen, ihn erst anzuschreien und ihn dann anzuspucken. Schließlich hatte sie wutentbrannt das Haus von Lou und Sarah Reed, einem befreundeten Paar von Bob und Charlie, verlassen, hatte eine Vase und zwei Bilder von der Wand gefegt und Schimpftiraden mit Wörtern über Charlie von sich gegeben, die Bob sich in seinen kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können.
"Ich könnte ihr etwas Geld bieten...", begann Charlie nachdenklich.
"Klar, sie nur ihretwegen am Run teilgenommen hatte. und sah. wird auch sicher zwei, drei Riesen gegen ein Leben hier mit dir eintauschen. Sie fährt einen verdammten Porsche, den DU bezahlst, sie kauft mit DEINEN Kreditkarten ein und residiert gerade in einem Wellnesshotel der Extraklassen, für das ebenfalls DU aufkommst. Denkst du wirklich, sie wird sich einfach so abspeisen lassen?"
"Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht, aber sie wird keine andere Wahl haben", gab Charlie zu, "mir gehen im Moment so viele andere Dinge durch den Kopf!"
"Die Ärztin, richtig? Du weißt doch rein gar nichts über sie!"
"Was soll ich den tun, Bob. Ich meine, ich weiß, dass es absurd klingt, aber andererseits MUSS es doch eine Bedeutung haben, dass wir uns immer und immer wieder begegnen, oder? Meinst du, es könnte Schicksal sein?"
"ich würde eher auf Zufall tippen", meinte Bob, der noch vor wenigen Wochen, als er davon überzeugt war, Scarlett würde Charlie stalken, Zufall kategorisch abgelehnt hatte.
"Ja, aber...es würde alles einfach so gut zusammenpassen!" Charlie redete sich selber in Euphorie. "Erst treffen wir uns in diesem Zazzy's, dann im Theater und jetzt ist gerade SIE meine behandelnde Ärztin. Was meinst du, wie viele Ärzte es im North General gibt? Und von all denen behandelt mich ausgerechnet Scarlett. Außerdem ist sie auf dieselbe Schule gegangen, wie wir damals. Sie kommt aus Portland und war auch auf der Casco Bay! Das muss doch alles was zu bedeuten haben!"
"Sie war auf der Casco Bay?" Bob erwachte wie aus einer Trance und war plötzlich beinahe aufgeregt.
"Ja, habe ich dir das nicht erzählt? Aber ich glaube nicht, dass wir sie kennen, sie ist ein gutes Stück jünger als wir!"
"Nein, hast du nicht. Aber egal. Hör mal, ich habe letztens, als ich meine Schwester in Portland besucht habe, Craig Thompson getroffen, der in unserem Jahrgang an der Casco Bay war. Er ist jetzt Sportlehrer an der Schule und hat mir erzählt, sie hätten eine Ehemaligen-Datenbank eingerichtet, quasi die moderne Version der Jahrbücher von früher. Craig meinte damals, in der kommenden Woche wäre unser Jahrgang an der Reihe, eingespielt zu werden und er wollte mir eine Email schicken, sobald wir online sind, das hat er aber bestimmt vergessen. Aber, worauf ich hinaus will, wenn unser Jahrgang schon online ist, muss ihr Jahrgang es auch sein, sie ist ja um einige Jahre jünger als wir. Alles, was wir tun müssen, ist, deinen verdammten Laptop aufzuklappen und sie auf der Seite der Schule zu suchen!"
"Und was soll das bringen? Sie wohnt nicht mehr in Portland. Alles, was wir herausfinden würden, ist ob sie in der Schule bei den Cheerleadern war oder im Buchklub. Aufregend!"
"Na und, wenn du so heiß drauf bist, mehr über sie zu erfahren, dann lass uns nachsehen. Und wenn wir schon nicht viel über SIE erfahren, dann können wir uns wenigstens die Fotos von UNS in jungen Jahren zu Gemüte führen!"
"Ich weiß nicht, Bob", Charlie wirkte zaghaft.
"Warum nicht? Was soll denn schon sein? Du siehst ein Foto von ihr an, als sie im Abschlussjahr war. Furchtbar. Vielleicht kennen deine Eltern ihre oder irgend so einen Quatsch. Vielleicht gibt es eine Verbindung zwischen dir und ihr. Du bist doch der Meinung, dass es Schicksal ist, dass ihr euch immer wieder begegnet, warum hilfst du deinem Schicksal dann nicht auf die Sprünge und siehst nach? Ich werde sie jetzt suchen. Und du bringst mir am besten ein Bier - und nimmst dir auch gleich eines mit!"
"Wie alt ist sie eigentlich", rief Bob. Charlie war zum Kühlschrank gegangen und hatte zwei Heineken auf den Tresen gestellt. Er war gerade dabei, eine Tüte Chips in eine Schüssel zu kippen.
"Ich...sie war Abschlussjahrgang 2005 in Harvard", rief Charlie und erinnerte sich an das Gespräch von heute Nachmittag.
"Harvard? Wow", murmelte Bob, "die medizinische Uni hat eine Mindeststudiumsdauer von sechs Jahren, das Herz gebrochenteat richtig? Das
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