Bis wir uns wiedersehen (German Edition)
bisschen vorbeugen würde...dann...
Es entstand eine peinliche Pause von mehreren Sekunden.
"Also, dann...", begann Scarlett und war drauf und dran, die Türe zu schließen.
"Scarlett, warten Sie", fiel Charlie ihr ins Wort, beugte sich unbeholfen vor und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen, genau nur ihretwegen am Run teilgenommen hatte. und sah. so, wie man seine Großmutter zum Abschied küsste.
Überrascht sah Scarlett ihn an. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, ihn "richtig" zu küssen, doch andererseits war auch diese kurze Berührung durch seine Lippen großartig gewesen.
"Bis morgen, Charlie", sagte sie lächelnd.
"Bis morgen, Eisprinzessin", antwortete Charlie, zwinkerte ihr zu ging zurück zu seinem Zimmer.
Als Charlie den Flur zurück zu seinem Zimmer ging, schaffte er es nicht, sich das Grinsen, dass sich auf seinem Gesicht breit gemacht hatte, abzustellen. Er musste aussehen, wie ein Irrer, während er, übers ganze Gesicht grinsend, den Hotelflur entlanglief, vermutlich wie Jack Nicholson, der den verrückt gewordenen Jack Torrance in Shining spielte, wie er wahnsinnig durchs Overlook-Hotel lief.
Er betrat sein Zimmer und warf sich erst einmal auf die Couch. Er hatte also für den nächsten Abend ein Date mit Scarlett. Endlich. Nach über einem Jahr, in denen sie sich immer wieder wie durch Zauberhand über den Weg gelaufen waren, in denen er wie verrückt versucht hatte, sie zu finden, in denen er sein Leben quasi umgekrempelt hatte, weil sie ihm gezeigt hatte, was wirklich wichtig war, hatte er es endlich geschafft, eine Verabredung mit ihr einzugehen. Und sie hatten sich bezüglich der verpatzten Charity im Oktober ausgesprochen. Bestimmt hatte ihre Freundin ihr damals nichts von seinem Besuch gesagt, was er ja auch gut verstehen konnte. Sie hatten beide gedacht, er würde ein übles Spiel mit Scarlett treiben. Und wenn Scarlett sich im Juli von ihrem Freund getrennt hatte, war sie im Oktober gerade einmal drei Monate Single gewesen. Carrie hatte sie bestimmt nur davor beschützen wollen, vom Regen in die Traufe zu kommen. Er war froh, dass auch dieses Thema aus der Welt war. Eigentlich hatte er nicht mehr gerechnet, sie überhaupt je wieder zu sehen und allen anderen, denen er von ihr erzählt hatte, alle, die die ganze Geschichte kannten, hatten ihm überhaupt davon abgeraten, sich weiterhin an sie zu klammern. Gerade nach der Sache im Oktober hatte ihm jeder geraten, Scarlett zu vergessen und sich nach jemand anderem umzusehen. Doch jetzt war alles okay. Er hatte sein erstes offizielles Date mit ihr, sie war nicht mehr mit diesem Kerl zusammen. Alles würde perfekt werden. Auf der anderen Seite waren in seinem Hinterkopf die düsteren Gedanken, dass er schon jetzt, bevor sich überhaupt etwas zwischen den beiden entwickelt hatte, ein Geheimnis hatte. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er konnte ja schlecht an ihre Zimmertür klopfen und sagen "Ach, übrigens, ich habe sie vor fünfzehn Jahren mal ziemlich verletzt und beschimpft, weil sie nicht gerade ausgesehen haben, wie Americas next Topmodel, aber jetzt, da sie abgenommen haben und man sich mit ihnen zeigen kann, würde ich gerne ein Date mit ihnen haben".
Er überlegte. Möglicherweise würde sie nie herausfinden, dass er derjenige war, der sie vor fünfzehn Jahren in dem Cafe versetzt hatte. Andererseits, was, wenn doch? Was, wenn sie ebenfalls auf die Idee kam, sein Foto in den Online-Jahrbüchern der Casco Bay High School zu suchen. Sie wusste, dass sie beide auf derselben Schule waren. Was, wenn sie sich an ihn erinnern konnte. Sie würde ihm bestimmt nie verzeihen, wenn sie dahinterkäme, wer er in Wirklichkeit war. Andererseits, vielleicht würde auch gar nicht so sauer sein. Sie schien die Dinge im allgemeinen recht nüchtern zu betrachten, sie hegte keinerlei Aggressionen gegenüber ihrem Exfreund und vielleicht war es ja auch möglich, dass sie die ganze Sache von damals ebenso locker sah, wie alles andere. Immerhin hatte sie ja selbst davon gesprochen, dass sie nicht gerade der Traum eines Teenagers gewesen war. Aber...riskieren, sie zu verlieren, wo er sie doch noch gar nicht wirklich für sich gewonnen hatte, wollte er auch nicht.
Er ging zu de nach einer Weileteatr Bar in seinem Zimmer, nahm sich ein Glas Scotch unc beschloss, die Sache mit der Vergangenheit erst einmal auf sich beruhen zu lassen. Irgendwann würde sich schon die Gelegenheit ergeben, ihr die
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