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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Geschichte von vor fünfzehn Jahren, und jetzt obendrein noch die Sache von Oktober, die immer noch nicht ausgestanden war, sodass er in diesem Augenblick einfach die Magie genoss, die zwischen Ihnen bestand, sie ansah und sich wünschte, diesen Moment in die Ewigkeit versinken lassen zu können. Als Al Jarreau von Billy Oceans "Suddenly" abgelöst wurde, nahm er Scarlett an der Hand und führte sie zum Tisch.
     
     
"Was wollen wir mit all dem übrig gebliebenen Eis machen", fragte Scarlett. Charlie uns sie hatten jeweils einen großen Eisbecher, zusammengestellt aus den verschiedensten Sorten, gegessen, doch es war noch eine ganze Menge übrig.
     
"Ich weiß nicht, was sollen wir damit machen", fragte Charlie. Er hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, was mit den verbliebenen Eismassen geschehen sollte, als er es gekauft hatte. Er hatte nur an Scarletts überraschtes Gesicht gedacht, wenn er mit einem Wagen voller Eis vor ihrer Tür stand. Zugegebenermaßen war es nicht gerade eine sehr überlegte Aktion gewesen, von jeder Sorte einen Becher zu kaufen. Aber wenn ihn dann schon einmal die Romantik überkam, schoss er oftmals übers Ziel hinaus.
     
"Wir könnten vor jedes Zimmer einen Becher stellen", meinte Scarlett. "Die Leute freuen sich bestimmt über so eine nette Überraschung!"
     
Charlie sah Scarlett für einen Augenblick an. Sie wollte das Eis tatsächlich verschenken. Natürlich wollte sie das. Oder hatte er etwa gedacht, diese herzliche, liebenswürdige Person würde alles für sich allein haben wollen.
     
"Oder noch besser, wir überreichen jedem Zimmergast hier persönlich einen Becher, ich würde ja auch kein Eis essen, dass mir ein Unbekannter vor die Tür stellt", sinnierte sie weiter.
     
Charlie sah sie amüsiert von der Seite an. Am liebsten hätte er ihr Gesicht in seine Hände genommen und sie geküsst, doch er wollte sie nicht überrumpeln. Er wusste ja noch nicht einmal, ob das alles, was hier gerade vor sich ging, richtig war. Wenn ScarlettCharles William Andrew Harrisoniehn wirklich das Mädchen von vor fünfzehn Jahren war - und alle Zeichen sagten aus, DASS sie das war - dann war es unter Umständen gar nicht so gut, dass sie sich nun näher kamen.
     
     
Er hatte eine ganze Weile darüber nachgedacht, was er tun sollte, bevor er schließlich hinunter ins Restaurant gegangen war und von jeder Eissorte einen Becher bestellt hatte (der Kellner, der eine Bestellung aufgenommen hatte, hatte ihn übrigens ganz schön dumm angesehen). Er hatte sich an die Zeit damals erinnert und ihm waren wieder viele Einzelheiten von damals in den Sinn gekommen, die er eigentlich schon vergessen geglaubt hatte. Eigentlich war es unglaublich, dass Scarlett das Mädchen von damals sein sollte. Die beiden Frauen - die beiden Charaktere - waren so unterschiedlich, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Da war auf der einen Seite das hässliche, fette Mädchen mit den komischen blonden Haaren, die irgendwie unecht aussahen, mit den Pickeln und den Speckrollen, die über ihre Hose quollen. Er erinnerte sich daran, dass ihr dicklicher Bauch ein Eisteeglas umgeworfen hatte, als sie damals aufgesprungen war und dass er in seinem Leben nichts unweiblicheres, nichts abstoßenderes zuvor gesehen hatte. Und dann war da diese wunderhübsche Ärztin am anderen Ende des Hotels, ein Inbegriff von Stil, Niveau und Charme. Die soviel Selbstbewusstsein ausstrahlte und einen in ihren Bann zog, sobald man sie einen Augenblick lang ansah. Diese beiden Personen konnten nicht ein und dieselbe sein.
     
     
"Erzählen sie mir etwas von sich", begann Charlie, nachdem sie beide den ganzen achtunddreißigsten Stock mit Eiscreme versorgt hatten.
     
     
Sie waren zurück in Scarletts Zimmer, hatten eine Flasche Wein geöffnet und es sich auf der Couch gemütlich gemacht.
     
"So weit waren wir doch schon vor einigen Monaten", sagte Scarlett und nahm einen Schluck von ihrem Wein. "Oder haben sie den Abend im Theater schon vergessen?"
     
"Diesen wunderbaren Abend werde ich bestimmt nie vergessen", sagte Charlie und klang sehr aufrichtig. Obwohl ein solcher Satz in den meisten Fällen schmalzig und überzogen rüberkam, klang er aus Charlies Mund weder so noch so, sondern einfach nur aufrichtig. Er saß neben Scarlett, sah sie an und bemerkte, dass er drauf und dran war, sich in sie zu verlieben.
     
"Ich...ich habe vorhin mitgehört, wie sie gesagt haben, dass sie nicht mehr mit ihrem Freund zusammen sind", sagte er

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