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Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Bis wir uns wiedersehen (German Edition)

Titel: Bis wir uns wiedersehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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gebrannten Mandeln, Hot Dogs und Pizzastücken, Buden, an denen man Bälle oder Pfeile werfen konnte, mit dem Luftdruckgewehr auf Ballons schoss oder einfach nur versuchte, das Hütchen zu finden, unter dem sich eine Erbse versteckte. Es gab Karussells, ein Riesenrad, Autoscooter und...drei Achterbahnen.
     
"Los kommen sie, wir starten mit dieser hier", sagte Scarlett, als sich vor den beiden die erste Bahn auftat. Charlie wurde anders, als er den Stahlkoloss betrachtete, der vor ihm aufragte. Die Bahn selbst war aus blauem Stahl, die Schienen in hellem grün gestrichen. Er schätzte die Höhe der Bahn an ihrer höchsten Stelle auf etwa sechzig Meter, sah zwei Loopings und eine Schraube und bekam weiche Knie, als er zusah, wie die Wagen in wahnsinnigem Tempo die Schienen entlang rasten. Scarlett nahm ihn an der Hand und zog ihn in Richtung des kleinen Kassenhäuschens, das vor der Achterbahn aufgebaut war.
     
"Zweimal bitte", sagte sie und legte einen Zehn-Dollar-Schein auf den kleinen Tresen. Die Kassiererin, eine dickliche Dame in grünem T-Shirt und mit dunkelbraunen Locken holte zwei pinkfarbene, rechteckige Plastikchips hervor und schob sie Scarlett hin.
     
"Viel Spaß", sagte sie, während Scarlett Charlie zu den Bahnhof der Achterbahn zog, in dem gerade wieder einige Wagen zum stehen gekommen waren.
     
     
Die Wagen waren in Zweier-Abteile getrennt und Scarlett steuere zielsicher auf die erste Reihe zu.
     
"Heißt es nicht, dass die Fahrt noch schlimmer ist, je weiter man vorne sitzt", sagte Charlie benommen. Er fühlte sich wie in einem Alptraum.
     
"Richtig. Darum geht es ja gerade", lachte Scarlett und kletterte in den Wagen. Charlie tat es ihr nach und zog den Bügel herab, der ihm ziemlich wackelig vorkam.
     
"Ist ihrer auch so instabil", fragte er unsicher, während er an seinem Bügel rüttelte, nachdem Scarlett den ihren ebenfalls gerade heruntergeklappt hatte.
     
"Das muss so sein", erklärte sie ihm und rüttelte zur Demonstration etwas an ihrem Bügel. "Ich glaube, es hängt damit zusammen, dass es sicherer ist, wenn die Bügel dynamisch sind, als wenn sie starr wären!"
     
"Aha!"
     
"Mögen sie Achterbahn-Fahrten wirklich?" Scarlett sah Charlie skeptisch an, dessen Gesichtsfarbe in ein seltsames grün umgeschlagen war.
     
"Klar. Ich liebe sie", entgegnete er, allerdings klang seine Stimme seltsam hoch.
     
Im nächsten Augenblick setzte der Wagen sich im Schneckentempo in Bewegung, fuhr aus dem Bahnhof heraus in die Sonne und bewegte sich auf einen der beiden Türme zu. Kurz davor bog er - immer noch im Schneckentempo - rechts ab, hielt dann an und fuhr Rückwärts. Kurz darauf wurde der Wagen rückwärts auf einen der beiden Türme gezogen.
     
"Nettes Tempo. Wie eine Sightseeingtour", krächzte Charlie. Er hing hilflos in dem Bügel und wurde von der Schwerkraft noch fester dagegengedrückt. Sein Gesicht war kreidebleich und der Angstschweiß stand ihm auf der Stirn.
     
Scarlett lächelte ihn an und nahm seine wurde ihm schwarz vor Augenor s Hand. Es war offensichtlich, dass er Angst hatte und dabei geschwindelt hatte, als er sagte, dass er Achterbahnfahrten mochte. Der Wagen war an der Turmspitze angekommen und wurde angehalten. Charlie war einer Panik nahe. Er konnte überhaupt nicht nachvollziehen, wie jemand so verrückt sein konnte, FREIWILLIG so eine irrsinnige Fahrt über sich ergehen zu lassen. Sein Herz raste und er fühlte sich einer Ohnmacht nahe. Er erinnerte sich an einen Bericht, den er einmal über Achterbahnfahrten im Fernsehen gesehen hatte, in dem sie gesagt hatten, dass manche Leute beim Fahren Schlaganfälle bekamen. Oder dass ihr Herz aussetzte und sie tot wieder im Bahnhof ankamen.
     
"Sind...sind wir etwa stecken geblieben", fragte er, in der Hoffnung, dass der Wagen ganz langsam wieder abwärts fuhr und sie aussteigen mussten, weil die Bahn eine Reparatur nötig hatte.
     
"Nein, das ist nur wegen des Nervenkitzels", lachte Scarlett. Ihr schien diese Höhe und die Tatsache, dass sie gleich im freien Fall zum Boden zustürzen würden, gar nichts auszumachen. "Als Achterbahn-Junkie weiß man das doch, oder?" Sie lächelte ihn verschmitzt an und für eine Sekunde vergaß er seine Panik.
     
"Scarlett", sagte er.
     
"Ja?"
     
"Ich habe gelogen. Ich hasse Achterbahnen und habe obendrein noch Höhenangst!"
     
Im nächsten Moment wurde der Wagen ausgeklinkt und stürzte in die Tiefe.
     
     
     
"Na, geht's wieder?" Scarlett legte ihre Hand auf Charlies Rücken und

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