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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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ab.«
    »Verstanden.«
    Irgendwo am dunklen Himmel über ihm startete Dhin die beiden Drohnen, die auf diesem Run seine Augen, Ohren und Muskeln sein würden. Die Condor II würde in großer Höhe fliegen und das Team und die Opposition unter Beobachtung halten. Die Wandjina war eine militärische Drohne mit einer Vindicator Mi nikanone, sehr schnell und sehr effektiv in Kampfsituationen. Mit ihr konnte Dhin dringend benötigte Feuerkraft bereitstellen.
    Während sie langsam abwärts schwebten, kam San Marcos tief unter ihnen in Sicht. Die Anlage war immer noch ein gutes Stück entfernt, aber dennoch unverkennbar. Tausende von Leuten drängten sich ringsumher in Zelten und provisorischen Hütten. Die Szenerie wurde durch tragbare Laternen und Feuer in Ölfässem beleuchtet. Trotz der späten Nachtstunde herrschte reichlich Aktivität. Niemand schlief. Alle waren auf den Beinen und in Bewegung und tanzten.
    Militärisches Personal bewachte die Anlage mit Panzern und Schwebepanzern. Unter äußerster Beanspruchung von Ryans Lichtverstärker konnte er in einem Radius von zehn Kilometern um die Teocalli militärische Feldlager erkennen. Kampfhubschrauber patrouillierten den Himmel über dem Tempel, indem sie den Kernbereich umkreisten, doch niemals direkt darüber hinwegflogen.
    Riesige Scheinwerfer warfen scharf umrissene Schatten auf das Zentrum der Aktivität, das sich auf dem Grund eines trockengelegten Sees zwischen einem alten Vergnügungspark und einer Stufenpyramide befand. Dort standen die Leute viel dichter, und Ryan konnte leisen rhythmischen Trommelschlag hören.
    Was, zum Teufel, geht hier vor?
    Er dachte an das letztemal, als er an diesem Ort gewesen war - in der Nacht von Dunkelzahns Tod. Er war allein gewesen, hoch oben auf der Leiter des Vergnügungsparkturms, um einen besseren Blick auf die Ausgrabung zu erhaschen, die Aztechnology auf dem Seeboden durchführte. Er hatte die Arbeiter in ihren Taucheranzügen beobachtet und gesehen, wie sie den großen Stein freigelegt hatten, den Dunkelzahn einen Locus genannt hatte.
    Damals hatte Ryan zum letztenmal mit dem alten Wurm gesprochen. Dunkelzahn war weniger als eine Stunde später in einer Explosion vor dem Watergate Hotel verdampft.
    Ryan wechselte auf Astralsicht und blinzelte angesichts des Infernos in der Mitte der Menge. Ein riesige Säule aus blutfarbenem Feuer erhob sich von dem Locus und reckte sich wie ein Tornado in den Astralhimmel.
    Daneben leuchtete die Teocalli schwach und gedämpft, doch Ryan wußte, daß der Tempel unter normalen Umständen selbst ein Leuchtfeuer gewesen wäre. Da unten geht irgendein bedeutender Hokuspokus ab, dachte er. Vielleicht hatte Dunkelzahn davor Angst gehabt.
    »Talon«, sagte Ryan. »Wirf einen Blick in den Astralraum.«
    »Habe ich schon«, kam die Antwort. »In was, zum Teufel, führst du uns hier?«
    »Ich bin nicht ganz sicher, Chummer«, erwiderte Ryan. »Aber was sie hier auch tun, betrachte ich als unserer Mission untergeordnet. Wir sind wegen Lethe hier. Er ist im Tempel. Diese seltsame Zeremonie könnte sich sogar vorteilhaft für uns auswirken.«
    Axlers Stimme klang kalt und analytisch. »Die Sicherheitstruppen werden sich auf andere Dinge konzentrieren. Es herrscht viel zuviel Verwirrung, als daß sie effizient arbeiten könnten.«
    »Wenn du das sagst«, antwortete Talon. »Ich bin damit beschäftigt, dafür zu sorgen, daß uns die Watcher nicht verraten. Aber ich habe noch nie zuvor so viele an einem Ort gesehen.«
    »Cluster ist pünktlich«, meldete Jane. »In Kürze dürfte etwas geschehen, was jedermanns Aufmerksamkeit erregen wird.«
    Grinds Stimme knurrte Ryan ins Ohr. »Wo ist eigentlich dieses Ollamaliztli- Stadion?«
    »Etwa sechshundert Meter hinter dem Tempel«, antwortete Ryan. Das Stadion war im trüben Licht der umliegenden Beleuchtung zu erkennen - Straßenlaternen und Beobachtungsscheinwerfer. Es befand sich innerhalb der militärischen Absperrung, war jedoch nicht für die Menge geöffnet worden. Sie würden nicht auf einer Menschenmenge niedergehen.
    »Ich sehe es«, meldete Grind. »Wir kommen rasch näher.«
    Als sie sich weiter dem Boden näherten, konnte Ryan einzelne Teams bewaffneter Wachen ausmachen. Manche standen auf Posten, andere patrouillierten durch die Menge. »Ich hoffe, die Ablenkung kommt bald«, sagte er. »Andernfalls sind wir hier oben wie Tontauben auf dem Präsentierteller.«
    »Jane?« Das war Axlers Stimme.
    »Müßte jede Sekunde soweit sein«, antwortete

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