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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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angebracht sein, dachte er. Vielleicht handelt es sich um einen unterirdischen Korridor, was bedeuten würde...
    Ryan musterte das Gebiet hinter dem Tempel. Lebenseichen und Pecanobäume standen hier und da in kleinen Gruppen auf dem grasbewachsenen Feld, aber nichts wies auf einen verborgenen Eingang hin. Drek. Weiter hinten lag ein asphaltierter Parkplatz voller Autos. Er war von einem niedrigen Zaun umgeben, der mit Schildern bepflastert war, die besagten, daß dieser Parkplatz ausschließlich dem Teocalli- Personal Vorbehalten sei.
    Niemand campiert dort.
    Dennoch vermochte er auch bei genauerem Hinsehen nichts zu erkennen, was auch nur im entferntesten an einen Eingang erinnerte. Ryan wechselte auf Astralsicht und konzentrierte sich, um nicht vom strahlenden Licht des Tempels und des Locus geblendet zu werden. Ihre Auren waren so nah, daß sie alle Einzelheiten in der näheren Umgebung unkenntlich machten.
    Wenn es einen verborgenen Eingang gab, mußte Ryan Einzelheiten erkennen können. Er zog Kraft aus dem Drachenherz, dessen bloße Anwesenheit für ihn ein beständiger Quell der Ruhe und Zuversicht war. Und als dessen Kraft seine Astralsicht schärfte, fiel ihm etwas auf.
    In einer Ecke des Parkplatzes veränderte sich die Aura eines GMC Bulldog unter seinem Blick und enthüllte ihre wahre Gestalt als kleines Steingebäude, das unter einem komplexen Illusionszauber lag.
    Talon hatte recht! dachte Ryan. Es gibt sogar ein verdammtes Wächterhaus.
    Ryan fiel auf, daß das kleine Gebäude direkt hinter dem Zentrum der Pyramide stand. »Kommt«, sagte er. »Ich habe den Eingang gefunden.«
    Das Geräusch der Trommeln war nach der Explosion nicht verstummt, wurde jetzt aber ein wenig leiser, da es von der gewaltigen Pyramide gedämpft wurde, die sich jetzt zwischen ihnen und den Trommeln befand. Nachdem Ryan den Illusionszauber durchschaut hatte, der das Wächterhaus tarnte, konnte er es nun klar vor sich sehen.
    Zu beiden Seiten der breiten Steintür stand ein Posten. Hinter einem der beiden Posten hing ein Netzhautscanner an der Wand.
    »Axler«, sagte er. »Geh mit Talon und Grind zum Rand des Parkplatzes auf der anderen Seite, dorthin, wo ihr dem Eingang am nächsten seid. Ich kümmere mich um die Posten, aber halte deine Supersquirt für all jene bereit, die uns im Tempel über den Weg laufen.«
    Axlers Lächeln dehnte die schwarzweißen Tarnflecken auf ihrem Gesicht. Sie hob ihre Ares Supersquirt, eine Waffe, die mit Gamma-Skopolamin und DMSO zur Hautdurchdringung gefüllte Kapseln verschoß. Gamma-Skopolamin war ein extrem schnell wirkendes Neurotoxin. Es wirkte auf Bewegungsnerven und verursachte eine zeitweilige Lähmung. Ein paar Tropfen auf der Haut, und sogar ein Troll ging zu Boden.
    »Ihr habt den Mann gehört«, sagte sie. »Also los.«
    Ryan wartete noch eine Minute, während Axler und die anderen den Parkplatz umkreisten. Dann holte er ein paarmal tief Luft, um sich zu sammeln. Er konzentrierte seine Verstohlenheitsmagie, sammelte Schatten um sich, verschmolz seine Aura mit derjenigen der Objekte ringsherum und schwächte seine Wärmeabstrahlung ab. All das tat er mit der Magie des Lautlosen Wegs, des Pfades, den Dunkelzahn ihn gelehrt hatte.
    Als er vollkommen mit seiner Umgebung verschmolzen war, näherte Ryan sich dem niedrigen Zaun, übersprang ihn und ging wie ein Flüstern im Wind zwischen den geparkten Wagen hindurch.
    Die beiden Posten machten einen aufmerksamen Eindruck, wahrscheinlich aufgrund der eben erfolgten Explosion und der Massenversammlung der Leute in der Nähe. Es waren Leopard-Soldaten von Aztechnology, ein Troll mit einer Panther Sturmkanone und ein Ork mit einer AK-98 einschließlich Granatwerfer unter dem Lauf. Beide trugen eine lohfarbene Uniform über einem leichten Körperpanzer.
    Ryan zückte zwei von seinen mit Xenoketamin getränkten Wurfpfeilen.
    »Sind in Stellung«, ertönte Axlers Flüstern in Ryans Ohr.
    Ryan bewegte sich, eine leichte Verzerrung vor dem Hintergrund der Fahrzeuge. Er warf beide Pfeile rasch hintereinander. Der erste traf den Troll am Halsansatz, der zweite verfehlte sein Ziel um ein, zwei Zentimeter und landete dicht hinter dem Ohr des Orks.
    Ich roste langsam ein, dachte Ryan.
    Beide Wachposten brachen zusammen.
    Ryan erreichte sie einen Augenblick später. Axler, Grind und Talon tauchten neben ihm auf, als er die Posten untersuchte. Sie schliefen tief und fest.
    Axler hielt ihre Supersquirt bereit, während Ryan den Kopf des Orks hob und dessen

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