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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Auge vor den Netzhautscanner hielt. Die Steintür öffnete sich mit einem kaum hörbaren Seufzen.
    Axler wirbelte durch die Tür, bestrich mit ihrer Supersquirt den gesamten Innenraum und überrumpelte die beiden ahnungslosen Posten. Sie hatten noch Zeit, sich umzudrehen, wobei sich ihre Augen in sofortigem Begreifen der Lage weiteten, während sie nach ihren Waffen griffen.
    Niemand hätte schnell genug reagieren können. Axlers Sprühregen traf sie an exponierten Stellen, Gesicht und Händen. Ihre Mienen verzogen sich zu schmerzerfüllten Grimassen und erstarrten dann, als ihre Muskeln sich unfreiwillig verkrampften. Dann brachen sie zusammen, und ihre Waffen polterten zu Boden.
    »Da ist ein Watcher«, sagte Talon. »Er hat uns gesehen und macht sich aus dem Staub.«
    »Banne ihn!« sagte Ryan.
    Talon konzentrierte sich für einen Augenblick.
    »Grind, kannst du mir hier bei diesen Burschen helfen?« fragte Ryan, indem er auf die draußen liegenden Wachposten deutete.
    Grind nickte.
    Talon sah auf. »Ich habe ihn erwischt.«
    »Gute Arbeit, Chummer«, sagte Ryan. »Kannst du jetzt deinen Unsichtbarkeitszauber auf Axler, Grind und dich selbst wirken?«
    Talon bedachte Ryan mit einem Lächeln. »Bereit, wenn du es bist.«
    »Jederzeit«, sagte Ryan, indem er den Ork an dessen Stiefeln durch die Tür schleifte.
    Grind hob die Schultern des Trolls an, die fast so breit waren wie er groß, und folgte Ryan durch die Tür, wobei er den riesigen Troll hinter sich her zog.
    Ryan sah, wie die anderen verblaßten und kaum noch zu sehen waren, als Talons Magie wirkte. Ryan führte sie die Treppe hinunter und in den unterirdischen Korridor. »Wir sind drin, Jane«, meldete er.
    »Gut«, kam ihre Antwort. »Beeilt euch. Die Kameras senden eine Endlosschleife, aber es wird nicht lange dauern, bis irgend jemandem in der Überwachungszentrale auffällt, daß der Troll ständig in der Nase bohrt.«
    Ryan lachte kurz. »Kannst du mir eine Schätzung geben, wie lange wir damit rechnen können, unentdeckt zu bleiben?«
    »Das könnte ich«, antwortete Jane. »Aber sie wäre mit Sicherheit falsch. Sie haben Programme, um Endlosschleifen zu entdecken. Trotz des hochentwickelten Semi-Randomisierungsprogramms, das die Schleife steuert, wird ihr Sicherheitshost höchstwahrscheinlich in weniger als zehn Minuten Alarm geben.«
    »Verstanden«, sagte Ryan. Die Treppe endete in einem Gang, der von in den Fels eingelassenen gelben Glühlampen beleuchtet wurde. Die Wände waren mit Gemälden im Stil der alten Azteken bedeckt, aber Ryan suchte nach verborgenen Überwachungskameras und Geschützdrohnen. Die Unsichtbarkeit würde die Kameras täuschen, aber Ryan war der einzige, der sich völlig geräuschlos bewegen konnte. Mikrofone würden sie verraten.
    »Biegt am Ende des Korridors rechts ab«, sagte Jane. »Darm noch mal nach rechts ins Treppenhaus. Dann eine Etage nach unten.«
    »Verstanden.«
    Ryan sah eine Bewegung voraus. Eine Gruppe von fünf Metamenschen in grauen Roben kreuzte den Gang an seinem offenen Ende. Sie schauten nicht einmal in ihre Richtung.
    »Quecksilber?« ertönte Janes Stimme.
    »Ich höre.«
    »Ich habe die Verbindung zu Cluster und seinem Team verloren.«
    »Erkläre das näher.« Ryan erreichte das Ende des Gangs und bog in den Korridor ein. Dieser war heller erleuchtet, obwohl auch hier Darstellungen der alten aztekischen Religion vorherrschten. Eine Wand war mit einem Gemälde der gefiederten Schlange Quetzalcóatl bedeckt.
    »Nach der Sprengung des Damms«, berichtete sie, »hat Cluster sich gemeldet, sagte aber, sein Team würde verfolgt. Er war zuversichtlich, daß er und sein Team es zu ihrem T-Bird schaffen würden, aber jetzt kann ich ihn nicht mehr erreichen.«
    Ryan führte die anderen rasch und lautlos in das Treppenhaus auf der rechten Seite. Die rostfarbenen gefliesten Stufen führten hinunter in eine flackernde Dunkelheit.
    »Die letzte Verbindung hatte ich vor zehn Minuten«, sagte Jane. »Entweder sie haben es nicht geschafft, oder in ihrem Thunderbird ist der Funk ausgefallen.«
    »Hatten sie noch Zeit, die Nightglider für unsere Flucht zu deponieren?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Drek!« flüsterte Ryan, als er die Basis der Treppe erreichte.
    Bevor Jane antworten konnte, gab es Alarm. In der Enge des Treppenhauses war das Jaulen der Sirenen unerträglich laut.
    »Sie wissen, daß ihr dort seid«, meldete Jane, deren Stimme in dem überwältigenden Lärm der Sirenen dünn und blechern klang. »Die

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