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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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Himmel.
    Die Trommeln verdichteten den Astralraum rings um Lethe, und Manaschwaden wurden in einen Strudel gewirbelt, dessen Zentrum der Locus war. Der Tornado aus Blut, der sich über dem schwarzen Stein in den Astralhimmel schraubte, sandte elektrische Schläge durch Lethe. Der Geist empfand Bestürzung und Entsetzen darüber, was mit Thayla geschehen war.
    Billy sagte zu Ryan: »Du mußt einen Alternativplan haben.«
    Ryan seufzte, und die Enttäuschung darüber, die Nightglider nicht vorgefunden zu haben, spiegelte sich ganz deutlich auf seiner Miene wider. »Ja, natürlich.« Dann rief er sein Team über das Kehlkopfmikrofon. »Jane, Dhin, weiter mit Plan B.«
    Billy war zwar nicht an das Tacticom angeschlossen, aber er konnte Ryans Worte dennoch verstehen. Seine Cyberohren waren erstaunlich scharf. »Wie sieht Plan B aus?«
    »Dhin schickt uns einen Hubschrauber per Fernsteuerung, der uns aufliest, damit wir uns aus dem Staub machen können. Der Plan ist weniger subtil, und wir müssen uns möglicherweise mit den Kampfhubschraubern der Azzies auseinandersetzen, aber das ist immer noch besser, als hierzubleiben.«
    In diesem Augenblick wurde Lethe von etwas abgelenkt. Zwei Kometen schossen über den Astralhimmel und flogen direkt auf sie zu. Der Geist zweier extrem mächtiger Magier. »Ryan«, sagte er durch seine Verbindung zum Drachenherz, »wir bekommen Gesellschaft im Astralraum.«
    »Was?«
    Die Magier landeten neben Ryan und machten sich sichtbar. Sie sahen beide wie Elfen aus, einer männlich mit einem geschminkten Gesicht und archaischer Kleidung. Der andere war eine dunkelhäutige Frau mit kurzgeschnittenen weißen Haaren und einem Flickwerk von einer Aura, bei dem Lethe unwillkürlich schauderte.
    »Harlekin«, sagte Ryan. »Ich bin froh, dich unter den Lebenden zu sehen - falls du tatsächlich unter ihnen weilst.«
    Harlekin lachte kurz. »Tja, Aina hat mich wieder einmal gerettet«, sagte er, indem er auf die Elfe deutete.
    »Genug der Höflichkeiten«, sagte Aina. »Dafür haben wir jetzt keine Zeit.«
    »Das ist wahr«, sagte Harlekin. »Wir müssen Sie und diesen Geist« - er drehte sich um und sah Lethe direkt an, und zwar trotz der Tatsache, daß dieser sich nach bestem Vermögen maskiert hatte - »sofort auf die Metaebenen bringen.«
    »Wollen Sie das Ritual unverzüglich durchführen?« fragte Ryan. »Hier?«
    »Wir haben keine andere Wahl. Thayla ist in den Abgrund gefallen, und die Opfer, die Darke auf dem Locus bringt, vollenden die Brücke. Selbst wenn wir sofort beginnen, kommen wir vielleicht zu spät, um Den Feind am Kommen zu hindern.«
    »Können Sie das Ritual aus dem Astralraum durchführen?« fragte Talon.
    »Nein«, sagte Harlekin. »Dafür sind Sie zuständig.«
    »Was? Ich habe nicht annähernd die dafür erforderliche Macht.«
    »Aina und ich werden Ihnen dabei helfen«, sagte Harlekin. »Wir vermögen das Ritual nicht aus dem Astralraum durchzuführen, aber wir können etwas von unserer Macht und unserem Wissen auf Sie übertragen. Ich werde Ihnen die Symbole und ihre Bedeutung zeigen. Haben Sie Kreide oder eine Kerze?«
    »Ich habe eine kleine Kerze«, sagte Talon. »Ich benutze sie in Notfällen, aber...«
    »Ausgezeichnet. Sie wird reichen.«
    Ryan mischte sich ein. »Okay, Talon führt das Ritual durch, aber wo? Wir können hier nicht einfach für ein paar Stunden ein Lager aufschlagen. Irgend jemand wird uns mit Sicherheit entdecken.«
    Billy meldete sich zu Wort. »Der Turm.«
    Ryan schauderte, sagte jedoch nichts.
    »Dicht unterhalb der Spitze ist eine Aussichtsplattform«, sagte Billy »Dort wird uns vermutlich niemand entdecken.«
    »Wie breit ist sie?« fragte Harlekin.
    Ryan schaute auf und blinzelte in den Himmel.
    Lethe folgte seinem Blick. Der Turm war ein ehemals weißer Metallzylinder, von dem mittlerweile die Farbe abgeblättert war. Jetzt bestand er größtenteils aus Rost. Unterhalb der Spitze buchtete die Aussichtsplattform den Zylinder aus wie ein dunkler Doughnut.
    »Ich bin einmal oben gewesen«, sagte Ryan, »als ich für Dunkelzahn nach dem Locus gesucht habe. Die Plattform ist rund und hat sich früher einmal gedreht, damit die Leute die ganze Umgebung sehen konnten. Der Durchmesser beträgt mindestens fünfzehn Meter und bietet demnach Platz für einen Ritualkreis der Größe, wie Sie ihn im Château d'If angelegt haben.«
    »Dann gehen wir nach oben«, sagte Aina. »Und zwar gleich, bevor es zu spät ist.« Ihre Aura schoß in den Himmel und

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