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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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seiner Frau und seinem Sohn zu treffen. »Und wenn wir gewinnen, gibt es am Sonntagabend bei uns zu Hause eine große Sause.«
    Ihre Frage, was denn eine Sause sei, ging im Lärm des Speisesaals unter.
    Das war der Grund dafür, warum Shakira am St. Stephen’s Green am Straßenrand stand, den gefälschten Pass in der Handtasche, und auf ihr Taxi wartete. Sie hatte beschlossen, während der wenigen Tage, die sie noch auf ihren Mann warten musste, dem County Tipperary südlich von Dublin einen Besuch abzustatten.
     
     
    9.00 Uhr, Samstag, 7. Juli
Brockhurst, Virginia
     
    Mittlerweile war Detective Joe Segel zum Experten für Sackgassen und ausweglose Holz- und Irrwege geworden. In den vergangenen fünf Tagen hatte er sie während seiner ergebnislosen Suche nach der Barfrau alle beschritten. All seine Erfahrung sagte ihm, dass Matt Barker von jener ominösen Carla Martin ermordet worden war. Ebenso sicher schien ihm, dass der wuchtige Werkstattbesitzer sie in irgendeiner Weise sexuell belästigt und dafür mit dem Leben bezahlt hatte.
    Die einzige weitere Gewissheit war, dass Carla definitiv spurlos verschwunden war. Fast jeder Radio- und Fernsehsender hatte über die Geschichte berichtet, nicht nur die Medien in Virginia und um Washington, D. C.; Barkers Latte hatte der Mordgeschichte enorme Popularität verschafft.
    Würde sich Carla noch irgendwo in den USA aufhalten und wäre sie unschuldig, hätte sie sicherlich die Nummer von Joe Segels Polizeidienststelle gewählt, um den Verdacht auszuräumen. Das allerdings hatte sie nicht getan, was nur zweierlei bedeuten konnte: Sie war außer Landes geflohen, möglicherweise noch, bevor die Leiche gefunden worden war, oder sie hielt sich irgendwo in den USA versteckt und wartete darauf, dass der Rummel um ihre Person nachließ.
    Ihr Pass, so viel stand mittlerweile fest, war gefälscht. Die beiden Lokale, die sie in ihrem Empfehlungsschreiben angegeben hatte, hatten von ihr noch nie gehört. Ihre Wohnung ergab absolut nichts, und der Film der Überwachungskamera war so verschwommen, die Gestalt so verzerrt aufgenommen, dass noch nicht einmal Fred Mitchell schwören mochte, es habe sich dabei um Jane Camaro gehandelt.
    Die Lady hatte ihre Spuren verblüffend gründlich gelöscht. So sehr, dass Joe Segel noch nicht einmal ihren Namen kannte. Er kannte ihre Nationalität nicht. Und schon gar nicht kannte er, zum Teufel noch mal, ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort. Das FBI und die CIA hatten auf allen großen Flughäfen im Nahen Osten, in London, Paris, Rom, Madrid, Amsterdam, Brüssel, Genf, Berlin und Mailand nach ihr gefahndet. Nichts.
    Joe hatte noch nicht einmal eine Beschreibung des Wagens oder dessen Kennzeichen. Nichts, worauf man hätte aufbauen können. Es gab wohl kaum einen Mord, der so schnell wie dieser den »ungelösten« Fällen zugeschrieben werden musste. Es gab nur eine Verdächtige. Und diese Verdächtige schien nicht zu existieren.
    Wie Fred Mitchell fünf Tage zuvor fürchtete nun auch Detective Joe Segel, dass die Angelegenheit negative Auswirkungen auf seine künftige Karriere haben könnte.
     
     
    10.00 Uhr, Sonntag, 8. Juli
National Security Agency, Maryland
     
    Lt. Commander Ramshawe musste zum Mittagessen in der australischen Botschaft sein, weshalb seine Zeit begrenzt war. Er beeilte sich daher, Admiral Morgan noch zu erreichen, bevor dieser das Haus verließ.
    Erneut legte er Big Man seine Befürchtungen dar, erneut ohne Erfolg, obwohl er eindringlich auf die Gefahr hinwies, die nicht von der Hand zu weisen war, nachdem Emily Gallagher der wegen Mordes gesuchten jungen Frau viel zu viel verraten hatte.
    »Arnie, können Sie denn nicht einfach den Termin ändern?«
    »Kommt nicht in Frage. Erst nach London, und dann geht’s hinauf nach Schottland, wo wir ein paar Tage bei Admiral Sir Iain MacLean bleiben, dann nach Edinburgh zum Military Tattoo.«
    »Da war ich mal mit Dad«, sagte Jimmy. »Das dauert knapp einen Monat. Könnten Sie das nicht um ein paar Tage verschieben?«
    »Jimmy, ich werde die Parade abnehmen, das ist seit langem geplant. Das genaue Datum wurde erst letzten Freitag endgültig festgelegt. Und wenn ich sage, ich komme, dann werde ich kommen. Außerdem ist das eine große Ehre. Viele hohe Militärs haben im Edinburgh Castle die Parade abgenommen, unter anderem Churchill. Der britische Premier ist am Abend nach mir an der Reihe. Ich werde dort nicht fehlen.«
    »Hmmm«, sagte Jimmy, nun wieder mit seinem breiten

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