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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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australischen Akzent. »Dann verplempere ich hier wohl meine Zeit. Ich versuche ja nur, Ihnen verdammt noch mal das Leben zu retten.«
    »Das natürlich durch eine Barfrau bedroht wird. Komm schon, Junge, bleiben wir doch auf dem Teppich. Ich genieße ausreichend Schutz, von der halben britischen Armee, die dort aufmarschiert, ganz zu schweigen.«
    »Um die gottverdammte Barfrau mach ich mir keine Sorgen, aber um ihre Auftraggeber. Das ist alles. Sie wissen, dass diese Dschihad-Gruppen einige erstklassige Spezialkräfte in ihren Reihen haben. Ich will nur nicht, dass Sie denen ins Fadenkreuz geraten.«
    »Mach dir um mich mal keine Sorgen. Ich bin feuerfest. Muss jetzt los.«
    Wamm. Aufgelegt.
    »Sturköpfiger alter Mistkerl«, murmelte Jimmy.
    14.00 Uhr, Sonntag, 8. Juli
Westliches Mittelmeer
     
    Das U-Boot der Kilo -Klasse, das General Rashud an seinen Bestimmungsort bringen sollte, lief noch immer mit hoher Geschwindigkeit auf Periskoptiefe. Kapitän Abad steuerte es durch das hier 3000 Meter tiefe Meer, 120 Seemeilen südwestlich der Baleareninsel Mallorca und etwa 50 Meilen nordwestlich von Algier, auf 37.30 Nord, 02.30 Ost.
    Sie machten dicht unter der Wasseroberfläche zwölf Knoten. Nach den Maßstäben moderner U-Boot-Technik verursachten sie beim Schnorcheln außergewöhnlich viel Lärm, weshalb sie fast augenblicklich vom Sonar der USS Cheyenne erfasst wurden.
    Commander Hank Redford ließ das große Boot der LA -Klasse mit langsamer Fahrt etwa 100 Seemeilen südwestlich der Insel Formentera patrouillieren. Damit lag er an die 100 Seemeilen nordwestlich der sich nähernden Iraner. Die amerikanischen Sonar-Offiziere überwachten die vor ihnen liegenden weiten, tiefen Gewässer im Osten, das Schleppantennen-Sonar, das selbst niederfrequente Schallwellen im Wasser orten konnte, wurde wie eine lange schwarze Schlange am Heck des Bootes nachgezogen. Die Sonar-Mannschaft wartete gespannt auf die charakteristischen Maschinengeräusche der Kilo und ihres fünfflügeligen Propellers.
    Die Wachen kamen und gingen. Aus dem Tag wurde Nacht, und mittlerweile war die Kilo 65 Seemeilen näher gekommen. In so tiefen Gewässern wie diesen hatte keines der Boote einen bedeutenden Vorteil. Sie konnten sich nicht vor eine »lärmende« Landmasse stellen und den Gegner dadurch zwingen, sein Sonar auf dieses Gebiet zu richten, das nur verwirrende Signale zurücksandte. So blieb nur eines: Der Jäger musste sich ruhig verhalten und der Gejagte noch ruhiger, was in diesem Fall allerdings nicht möglich war.
    Im Allgemeinen war der Vorteil also aufseiten des US-Bootes. Die Kilo jedoch war nur wenige Wochen zuvor überholt worden, und man konnte davon ausgehen, dass die Russen in den zurückliegenden Jahren einiges unternommen hatten, um den technischen Vorsprung wettzumachen.
    So würde die Cheyenne mit ihrem Schleppantennen-Sonar die Kilo sicherlich als Erstes orten, dennoch bestand die nicht geringe Möglichkeit, dass auch die Kilo die Amerikaner erfasste. Danach hing alles davon ab, ob Kapitän Abad die Nerven behielt und darauf baute, dass dem US-Kommandanten der Finger nicht allzu locker am Abzug saß.
    Ein Buchmacher hätte die Amerikaner sicherlich als Favoriten gesehen. Was gerechtfertigt gewesen wäre, falls es sich um eine alte Kilo gehandelt hätte. Das iranische Boot jedoch war state-ofthe-art , so war nicht auszuschließen, dass die US-Vorteile in den geheimen Laboren der St. Petersburger Admiraltejskije-Werft ausgeglichen worden waren.
    Um Mitternacht war der nächste Wachwechsel. Doch keiner verließ den Sonarraum. Jeder wusste, dass die Kilo mit direktem Kurs auf Gibraltar im Anmarsch war. Laut den amerikanischen Navigatoren hatte sie bereits Verspätung.
    Nach den Satellitenaufnahmen hatte sie die libanesische Küste verlassen, seitdem war sie mit gleichbleibend zwölf Knoten geschnorchelt und setzte auch hier, in der warmen, stillen Mittelmeernacht, ihre Fahrt fort, ohne von der USS Cheyenne zu wissen. Kapitän Abad war in den tiefen, verlassenen Gewässern zuversichtlich, wesentlich größere Sorgen bereitete ihm die verkehrsreiche Schifffahrtsroute im Westen, die in den Atlantik hinausführte.
    Um 0.34 Uhr, noch immer auf Periskoptiefe, mit ausgefahrenem Mast und laufenden Dieselgeneratoren, wurde die Kilo schließlich von der 20 Seemeilen entfernten Cheyenne geortet.
    Chief Petty Officer Skip Gowans sagte leise: »Ich hab hier vielleicht was, nur ein leichter Anstieg des Geräuschpegels. Könnte ein

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