Bis zum bitteren Tod (German Edition)
aufgeben.«
»Aber haben die Anschläge und Attentate etwas bewirkt?«, hakte Shakira nach.
»Oh ja. Zweifellos. Am Ende waren die Briten der ganzen Sache ziemlich überdrüssig, das Gleiche galt auch für die Bewohner in Nordirland. Jeder hatte irgendwann die Schnauze voll von diesem endlosen Konflikt.«
»War es so ähnlich wie der muslimische Dschihad?«
»Ähnlich, aber die IRA war sehr viel kleiner, auch wenn sie ehrgeizige Ziele verfolgt hat. Aber so etwas wie die Twin Towers in New York, so etwas hat es nicht gegeben.«
»Glauben Sie, man kann durch unausgesetzten Terror ein großes Ziel erreichen – ein Ziel, das es wert ist, dass man dafür kämpft?«
»In gewisser Weise schon. Die britische Regierung hätte nie so schnell eingelenkt, wenn sie nicht Angst vor noch mehr Sprengstoffanschlägen in London gehabt hätte.«
»Dann waren das für die Terroristen also gute Neuigkeiten?«, lachte Shakira.
»Nein, das kann man nicht behaupten«, erwiderte Dennis. »Ist Ihnen jemals einer begegnet, der so trübselig ist wie Pat Slater? So sind auch alle anderen. Damals ging es ihnen nur um den ständigen Nervenkitzel, um die Jagd, aber nicht um das Ziel … noch einen Irish Coffee? Ich trinke einen mit, bevor der spätabendliche Ansturm einsetzt.«
Shakira nickte fröhlich. »Ich hab in den USA auch mal hinter einer Theke gearbeitet.«
KAPITEL ACHT
7.00 Uhr, Montag, 9. Juli
Westliches Mittelmeer
Kapitän Abads Sonarraum hatte schließlich die Cheyenne lokalisiert. Sie befand sich acht Seemeilen nordwestlich auf langsamem Südkurs. Da die Amerikaner keinerlei aggressives Verhalten an den Tag legten und noch nicht einmal die Geschwindigkeit erhöhten, glaubte er sich nicht unmittelbar bedroht. Er entschied, Geschwindigkeit und Kurs in Richtung Straße von Gibraltar beizubehalten.
Was dem Sonarraum der Cheyenne natürlich nicht entging. »Sie halten auf die Straße von Gibraltar zu«, sagte der Kommandant.
»Sieht so aus«, erwiderte der CPO. »Wir wissen zwar nicht, wo sie hinwollen, aber eines ist sicher: Mit der gegenwärtigen Geschwindigkeit werden sie uns in einer Stunde 7000 Meter steuerbords passieren.«
»Verfolgen Sie sie weiter.«
»Aye, Sir.«
Mohammed Abad in der Kilo ließ den Schnorchel oben und befahl Höchstgeschwindigkeit. Die Kilo beschleunigte, die beiden Masten zogen ihre schäumende Gischt hinter sich her, die sich über das vom großen fünfflügeligen Propeller aufgewühlte Fahrwasser legte.
Das hochempfindliche Radar der Cheyenne erfasste sie sofort. Commander Redford blieb nichts anderes übrig, als zu folgen. Seine Befehle waren eindeutig: Kontakt zu halten, ohne das Mittelmeer zu verlassen. Also blieb die Cheyenne mit etwa 20 Knoten auf Südkurs.
Die Kilo vor ihr, noch immer auf Periskoptiefe, veranstaltete knapp unter der Wasseroberfläche einen Höllenlärm, so dass es den Amerikanern leichtfiel, ihr zu folgen.
Um neun Uhr fotografierte ein amerikanischer Satellit das Fahrwasser der Kilo , damit die US-Militäraufklärung die exakte Position des iranischen U-Boots erhielt.
Gegen 11.15 Uhr befand sich die Kilo etwa 100 Seemeilen westlich von Alicante an der spanischen Costa Blanca. Im Süden lag die heiße Küste Marokkos. Die Geschwindigkeit war noch immer hoch, noch immer hatte niemand das Feuer auf sie eröffnet. Bei Einbruch der Dunkelheit hatte die Kilo , Geschwindigkeit gleichbleibend, über 100 Seemeilen zurückgelegt. General Rashud, dem U-Boote nicht fremd waren, schätzte, dass sie mehr oder weniger im Zeitplan lagen. Sie mussten am folgenden Tag, Dienstag, die Straße von Gibraltar hinter sich lassen, was definitiv zu schaffen war, wenn sie die Geschwindigkeit beibehielten.
Der geplanten Landung an der irischen Südküste am 14. oder 15. Juli sollte nichts entgegenstehen. Außerdem schien die Cheyenne plötzlich das Interesse an ihnen zu verlieren und fiel achtern einige Seemeilen zurück.
Um Mitternacht, Montag, dem 9. Juli, als sie auf Gibraltar zusteuerten, befahl Abad eine weitere Geschwindigkeitserhöhung. Sie pflügten mittlerweile mit 17 Knoten durchs Wasser. Der Kommandant hatte vor, mehrere dieser Zwischenspurts einzulegen, ungeachtet der Belastungen, denen die Akkumulatoren damit ausgesetzt waren.
16.00 Uhr, Dienstag, 10. Juli
Westliches Cork, Irland
Shakira Rashud hatte am Montagmorgen das Cashel Palace Hotel verlassen und ihren Taxifahrer gebeten, sie zur wunderbaren Atlantikküste des westlichen Cork zu bringen, wo irgendwann
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