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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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University seinen Master in Ingenieurwissenschaften gemacht hatte.
    Jimmy sah zur angegebenen Telefonnummer und rief das Büro in Thunder Bay an. Er erklärte der jungen Frau, er versuche einen Passagier auf diesem Flug ausfindig zu machen, könne aber keine Flugnummer finden.
    »Na ja, das liegt daran, dass wir in den USA normalerweise nicht landen – es ist nicht nötig, Flugnummern anzufordern, wenn wir nur darüber hinwegfliegen. Wir haben in den USA keine Zwischenstopps, Sir. Wie lautet der Name des Passagiers?«
    Jimmy gab den Namen seiner unverheirateten Tante Sheila an, die auf einer Schafstation 1265 Kilometer südwestlich der Great Dividing Range in New South Wales, Australien, lebte. Er fügte noch hinzu, dass er es wirklich kaum erwarten könne, sie mal wieder zu treffen.
    »Tut mir leid, Sir«, erwiderte die Frau in Thunder Bay. »Ich kann Ihnen bestätigen, dass Mrs. Sheila Wilson nicht auf dem Flug von Barbados ist. Es sind nur 27 Passagiere an Bord, sie gehört leider nicht dazu.«
    »Okay, Miss«, sagte Jimmy. »Ach, übrigens, wie lautet die Flugnummer?«
    »Unsere Nonstop-Barbados-Montreal-Maschine fliegt heute unter Charter. TBA, Flugnummer 62«, sagte sie.
    Jimmy Ramshawe blieb das Herz stehen. Als es wieder anfing zu schlagen, murmelte er: »Sagen Sie das noch mal.«
    »TBA 62, Sir. Ist das alles?«
    »Grüßen Sie Tante Sheila von mir, wenn Sie sie sehen.«
    Er knallte den Hörer auf und brüllte in die Gegensprechanlage: »Verbinden Sie mich mit dem Weißen Haus!«
    Es dauerte drei Minuten, bis die Leitung ins Oval Office hergestellt war. Der Sekretärin des Präsidenten sagte er, er müsse dringendst mit Admiral Morgan sprechen.
    Zehn Sekunden später war das vertraute Grummeln zu hören: »Morgan. Sprechen Sie!«
    »Hier ist Jimmy, Sir. Haben Sie das abgefangene Handy-Gespräch von Boston nach Syrien gelesen?«
    »Natürlich. Worum geht es?«
    »Arnie, ich hab soeben Flug 62 gefunden – den, der als ›klar‹ bezeichnet wurde. Laut der Luftverkehrskontrolle weigert er sich, die Anweisungen des Towers zu befolgen. Im Moment fliegt er auf Richmond, Virginia, zu. Sein gegenwärtiger Kurs wird ihn direkt über das Zentrum von Washington führen.«
    »Sie stehen mit dem zuständigen Fluglotsen in Kontakt?«
    »Ja, Sir.«
    »Ist er beunruhigt? Er hält das nicht für einen Fehler oder so?«
    »Auf keinen Fall. Seiner Meinung nach ignoriert die Maschine absichtlich alle Anweisungen und hält stur ihren Kurs.«
    »Wo befindet sie sich jetzt?«
    »Sie ist auf 35 000 Fuß mit 600 Stundenkilometern unterwegs. Jetzt ist es 12.25 Uhr. In der Minute legt sie etwas mehr als sechs Meilen zurück, damit ist sie jetzt ungefähr 36 Meilen nördlich der Grenze von Virginia, über dem Dinwiddie County, so an die 15 Meilen südsüdwestlich von Richmond …«
    »Wie weit ist Richmond von Washington entfernt, Jimmy? So an die 100 Meilen?«
    »Richtig. Etwa 30 Minuten noch, wenn die Maschine etwas langsamer wird und an Höhe verliert.«
    » Langsamer wird! Sie glauben, die haben einen zweiten Anschlag vor?«
    »Arnie, ich bezweifle das nicht im Geringsten. Es sind nur 27 Passagiere an Bord. Es ist eine arabische Maschine, und sie hat es ganz klar auf die Stadt abgesehen. Davon gehe ich aus, Sir. Ich bleibe jedenfalls dran. Sir, sagen Sie bitte dem Präsidenten, er soll Kampfflugzeuge losschicken; wir müssen diesen Scheißkerl runterholen.«
    Zum ersten Mal in seinem Leben legte Jimmy Ramshawe bei einem Gespräch mit dem Admiral einfach auf. Morgan im Oval Office, in unmittelbarer Nähe zu seinem Boss, hielt nur noch den stummen Telefonhörer in der Hand.
    »Sir«, sagte er, »die NSA glaubt, eine Boeing 737 ist im Anflug auf Washington, D. C., um dort in dicht besiedeltes Gebiet zu stürzen. Sie vermuten dahinter die gleiche Bande, die heute Morgen Logan in die Luft sprengen wollte.«
    »Was machen wir nun?«
    »Was soll das heißen, ›wir‹? Sie, Mr. President, alarmieren Langley und Andrews – auf die Gefechtsstationen, Abfangjäger, sofort! «
    »Wollen Sie damit sagen, ich soll den Streitkräften befehlen, kaltblütig einen Passagierjet abzuschießen?«
    »Erteilen Sie ihnen die Erlaubnis, bei Bedarf das Feuer zu eröffnen. Damit hat das Militär freie Hand und kann tun, was es für richtig erachtet.«
    »Aber Arnie, was ist mit den zivilen Todesopfern?«
    »Das hat auch alle bei 9/11 beunruhigt. Und deshalb mussten knapp 3000 Menschen im World Trade Center sterben. Hätten unsere Air-Force-Piloten die

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