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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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getroffen hatte.
    Die nach Westen führenden Fahrspuren der Piccadilly waren noch immer gesperrt, weshalb der Wagen des Hotels mit dem Gepäck der Amerikaner gezwungen war, sich auf Umwegen den Horse Guards zu nähern. Nach seiner Ankunft wurden die Koffer im Frachtraum verstaut, und der Hubschrauber aus der Flugbereitschaft der Queen hob in westliche Richtung ab. Ziel: geheim.
    Der Royal-Air-Force-Pilot folgte in etwa 3000 Meter Höhe dem Lauf der Themse. Putney Bridge, Hammersmith Bridge, Barnes Bridge und Chiswick zogen unter ihnen vorbei. Weiter nach Maidenhead, der Stadt in Berkshire, dann nach Henley-on-Thames, wo Arnold die berühmten blau-weißen Zelte am Ende der königlichen Regattastrecke ausmachen konnte.
    Für Big Man vertrautes Gelände. Hier hatte er vor mehr als 40 Jahren in einer Annapolis-Mannschaft gerudert und war von den Leichtgewichten aus Harvard geschlagen worden. »Dreckskerle«, murmelte Arnold.
    »Wie bitte?«, fragte Kathy.
    »Dreckskerle«, wiederholte Arnold versonnen. »Die hatten beim Start eine halbe Länge Vorsprung, Frühstart! Konnten wir nicht mehr aufholen. Und dann haben sie mit einer Nasenlänge gewonnen.«
    »Wer?«
    »Oh, tut mir leid«, sagte er. »Musste gerade an einen meiner frühen Schicksalsschläge denken, als die Marine-Akademie dort unten bei der Henley-Regatta geschlagen wurde. Siehst du die blau-weißen Zelte? Dort am geraden Flussabschnitt? Genau dort drüben.«
    »Du hast gerudert?«
    »Ich war Schlagmann. Aber ich will darüber nicht reden. Es ist einfach zu schmerzhaft.«
    »Du meinst, bei so einem Irren, der dir fast den Kopf weggeblasen hätte, verschlägt es dir nicht die Sprache, aber über ein Ruderrennen kannst du nicht reden?«
    »Richtig. Der Irre hat danebengeschossen, also ist das alles nur Fiktion. Aber das Ruderrennen hat wirklich stattgefunden. Junge, Junge, und wie wirklich das war.«
    Kathy schüttelte den Kopf. Der Helikopter hielt westlichen Kurs bis kurz vor der Marktstadt Wallingford mit ihrer Themsebrücke aus dem 13. Jahrhundert. Dort ging er tiefer und folgte dem Fluss in einer Höhe von 30 Metern.
    Links lagen die Chiltern Hills, rechts die Berkshire Downs, und durch das einsame Flusstal kam, laut knatternd in der milden Sommerluft, der Hubschrauber von der königlichen Flugbereitschaft, der den Admiral an einen sicheren Ort verfrachtete.
    Der Pilot ließ den Hubschrauber in etwa 15 Meter Höhe in der Luft stehen, denn unter ihnen am Flussufer befand sich das pittoreske Leather Bottle – nur dass es anders geschrieben wurde: »Leatherne Bottel«.
    »Mein Gott«, sagte Arnold, als er auf das Schild starrte. »Die können ja noch nicht mal richtig schreiben, hoffentlich kochen sie besser.«
    »Altenglisch«, rief der Lademeister. »Den Gasthof gibt es schon seit Jahrhunderten.«
    Der Pilot ging tiefer, bis die Maschine fast die Wasseroberfläche berührte, bevor er sie ein paar Meter nach vorn brachte und auf dem betonierten Parkplatz aufsetzte, so dass das Heck über den Fluss hinausragte. Der Admiral und Kathy stiegen mit den beiden Agenten aus, die das Gepäck ausluden, darauf gingen alle vier über die Steinterrasse in das helle, niedrige Restaurant mit seinem fantastischen Blick über den Fluss und zu den Downs. In der Ferne, auf den Höhen der Hügelkette, war eines der legendären schmalen Gehölze auszumachen.
    »Was für ein schöner Ort«, sagte Admiral Morgan zu James, dem jungen Mann, der sich ums Gepäck kümmerte.
    »Eine der schönsten Aussichten in ganz England«, sagte er. »Soll ich das Gepäck auf Ihr Zimmer bringen? Im Grunde sind wir kein richtiges Hotel, wir haben nur zwei Suiten für VIPs, zu denen Sie wohl gehören.«
    »Wir doch nicht«, erwiderte Arnold. »Wir sind nur zwei Streuner, die sonst kein anderes Hotel gefunden haben und hier zwei oder drei Tage lang bleiben wollen.«
    »Klar«, lachte James. »Fast jeder, der hier absteigt, kommt mit einem Privathubschrauber der königlichen Flugbereitschaft.«
    Ein Streifenwagen kam in diesem Augenblick die steile Serpentinenzufahrt zum Leatherne Bottel heruntergefahren. Der Sergeant erkundigte sich, ob alles in Ordnung sei, sprach dann mit der Geschäftsführerin und betonte, wie sehr die Gäste auf Vertraulichkeit und Geheimhaltung Wert legten. Die Limousine der US-Botschaft würde mit zwei weiteren Sicherheitsleuten bald eintreffen; die vier Agenten müssten sich dann die zweite Suite teilen.
    James führte den Admiral und Kathy hinaus auf die Terrasse und hieß sie

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