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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Vereinigten Staaten reserviert war: fünf verdunkelte Räume, zu erreichen über einen Gang, der mit berührungsempfindlichen Platten ausgelegt war. Der Eingang wurde von zwei Agenten aus dem Weißen Haus bewacht, die dem unmittelbar unter dem Oval Office untergebrachten Secret Service Command Post unterstellt waren. Sie allein kannten die Zahlenkombination der schweren Türen zu den Räumlichkeiten des Präsidenten.
    Und hier, in diesem ungewöhnlichen Verhörraum, wurde nun, wie von Paul Bedford und Arnold Morgan bestimmt, zum ersten Mal in der Geschichte jemand eingeliefert, der nicht Präsident war. Kurz nur. Aber immerhin. Natürlich hätte Präsident Bedford sich nur über eine Erkältung beklagen müssen, und Reza Aghani wäre auf der Stelle in ein Kellerverlies gesperrt worden. Im Moment aber genoss er, wenngleich unter strengster Bewachung, den relativen Komfort der präsidialen Gemächer.
    Wie Arnold Morgan früher an diesem Tag hatte verlauten lassen: »Ich kann verdammt noch mal alles ertragen, aber nicht, wenn jemand diesen Typen mit einer Kugel oder einem Sprengsatz zum Schweigen bringt. Er ist alles, was wir haben, und heute ist ein Tag, der nach ihrem Plan ein zweites 9/11 werden sollte.«
    Die Sanitäter brachten Aghani in ein Zimmer, das eigentlich für Geheimdienstagenten reserviert war, die den kranken Präsidenten bewachten. Zwei Navy-Wachen standen vor dem Zimmer, zwei weitere drinnen. Der erste Besucher war Admiral Morgan höchstpersönlich, dichtauf gefolgt von Lt. Commander Ramshawe. Aghani schloss flugs die Augen und sank auf sein Kissen zurück, als würde er ahnen, dass die Begegnung ungemütlich werden würde.
    »Reza Aghani«, sagte der Admiral, »Sie werden von der Regierung der Vereinigten Staaten als unrechtmäßiger Kombattant in Untersuchungshaft genommen, genauer, weil Sie Anführer einer terroristischen Vereinigung sind, die versucht hat, ein Passagierterminal am Logan International Airport in die Luft zu sprengen. Und natürlich waren Sie derjenige, der den Sprengsatz gelegt hat.
    Sie befinden sich nicht mehr in zivilem Gewahrsam, sondern unterliegen den Haftbedingungen des US-Militärs. Und sind damit weniger Beschränkungen unterworfen. Die guten Neuigkeiten für Sie lauten, dass wir vielleicht nicht so weit gehen und Sie enthaupten.
    Andere Methoden der Überredungskunst sollten Sie allerdings nicht ausschließen. Ich werde in 24 Stunden zurückkehren, und wenn Sie uns bis dahin nicht wahrheitsgemäß gesagt haben, was wir wissen wollen, werde ich Sie umgehend in ein Militärgefängnis und Verhörzentrum überführen lassen. Und dort werden Sie einem strengeren Verhör unterzogen und vielleicht sogar hingerichtet.«
    Admiral Morgan wartete nicht auf eine Antwort. Es kümmerte ihn noch nicht einmal, ob der gute Mann ihn verstanden hatte. Der Admiral machte einfach auf dem Absatz kehrt und wies Jimmy Ramshawe mit einer knappen Kopfbewegung an, ihm zu folgen.
    Draußen eilte der Admiral unverzüglich zum exquisit eingerichteten präsidialen Salon, warf seinen Mantel über die Lehne eines Chippendale-Stuhls aus dem 18. Jahrhundert und ließ sich auf dem weichen Polster einer dunkelgrünen Chaiselongue nieder, die vermutlich an die 100 000 Dollar wert war.
    Über die Kosten für die Ausstattung dieses Raums machte man sich im Weißen Haus lustig, seitdem es Dieben einmal gelungen war, sich Zutritt zu den Räumlichkeiten zu verschaffen und Antiquitäten, Sheraton-Möbel, Kristall-Kronleuchter, Gemälde und weiß Gott noch alles im Wert von 600 000 Dollar zu stehlen. Das war unter der Amtszeit von Jimmy Carter geschehen, dem schlichten und kostensparenden Abstinenzler, dem das verständlicherweise alles äußerst unangenehm war.
    Alles andere als unangenehm war es Admiral Morgan, der sich ohne zu zögern in der luxuriösen Umgebung pudelwohl fühlte, als wäre er mit dem Silberlöffel im Mund auf die Welt gekommen. »Kaffee, James«, kommandierte er. »Und schauen Sie mal nach, ob man hier vielleicht ein paar Kekse auftreiben kann, während wir versuchen, diesem gottverdammten kleinen Scheißer nebenan die Wahrheit zu entlocken.«
    »Schon unterwegs, Sir«, gab Jimmy im untertänigen Tonfall des Lieutenant Commander gegenüber einem Admiral zurück. »Bin gleich wieder da.«
    Als Jimmy gegangen war, gab der Admiral sich seinen Überlegungen hin. Gedankenverloren griff er nach der Fernbedienung und schaltete Fox News an. Der Sender widmete sich ausschließlich den Ereignissen am

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