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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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London, Connecticut, hielt über den Charles River Kurs Richtung Norden. In 30 Meter Höhe flog er die Longfellow Bridge an, drehte über dem beeindruckenden Bau des Mass General nach rechts ab und ging voller Anmut auf dem Hubschrauberlandeplatz auf dem Ellison Building nieder.
    Commander John Fallon sah zur versammelten Menge, die ihn erwartete – sechs Sanitäter, sechs Bostoner Polizisten, ein Arzt in weißem Kittel, zwei Krankenschwestern und, unverkennbar, drei CIA-Leute, große, harte Kerle in dunklen Mänteln, mit schmalkrempigen Hüten und breiten Narben.
    Sie alle standen um eine Rollbahre, auf der ein Patient festgeschnallt war – mit breiten, weißen Gurten, wie sie sonst geisteskranken Verbrechern oder Psychopathen wie Hannibal Lecter vorbehalten waren. King Kong hätte sich anstrengen müssen, wenn er sich hätte befreien wollen.
    »Wer zum Teufel ist der Typ auf der Bahre?«, fragte Commander Fallon seinen Lademeister.
    »Mir egal, solange er uns nicht ausbüxt.«
    »Unmöglich«, erwiderte Fallon. »Die drei CIA-Typen werden uns begleiten.«
    Der Lademeister öffnete die Tür und sprang aufs Dach. Die Rollbahre wurde herangeschafft, die Sanitäter hoben die Bahre hoch und schoben den Patienten in den Helikopter. Die CIA-Agenten kletterten hinterher, die Türen wurden zugeknallt, Sicherheitsgurte festgezurrt, und der Sea King hob vom Dach ab. Kein Wort war gefallen, schon gar nicht seitens des Patienten, der seit 8.05 Uhr an diesem Morgen, seit Pete und Danny ihn aus der brennenden Limousine gezogen hatten, ein Ausbund an Schweigsamkeit war.
    Der Helikopter drehte nach Südwesten ab, ging dann auf südlicheren Kurs in Richtung des klaren Himmels über den eisigen Gewässern der Narragansett Bay und des Rhode Island Sound.
    Die CIA-Typen saßen mit versteinerten Mienen neben dem Patienten, während der Navy-Pilot und sein Navigator aufs Meer hinaussteuerten, die Ostküste hinunterflogen, mit dem Tower in Groton plauderten und die U-Boot-Routen vor Block Island überquerten. Dann schwang Commander Fallon den Sea King leicht nach Westen, flog in den Atlantik hinaus, ließ Montauk Point an der Ostspitze von Long Island steuerbords und blieb die gesamte lange Küste von New Jersey über dem offenen Meer.
    Als die Maschine die weiten Gewässer der Delaware Bay erreichte, bog sie nach Westen ab, flog schnurgerade auf Annapolis zu und dann in Richtung der nördlichen Vororte von Washington, D. C., steuerte niedrig Bethesda, Maryland, an und umkreiste das ausgedehnte Gelände des National Naval Medical Center.
    Der Hubschrauberlandeplatz war von einem Aufgebot umstellt, wie man es bei der Ankunft eines US-Präsidenten erwarten würde – sollte diesem etwas zustoßen, wäre das Naval Medical Center die erste Anlaufstelle. Selbst der Leichnam des ermordeten John F. Kennedy war sofort hierher gebracht worden, nachdem Air Force One aus Dallas zurückgekehrt war.
    Wie für Generationen von Navy-Piloten vor ihm war der hohe Turm des Krankenhauses für Fallon der Orientierungspunkt. An ihn hielten sich alle, seitdem er etwas über ein Jahr nach der Grundsteinlegung durch Präsident Roosevelt am 11. November 1941, dem Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg, fertiggestellt worden war.
    Commander Fallon setzte inmitten der Navy-Fahrzeuge und der Streifenwagen auf. Er hatte keine Ahnung, wer sein verwundeter Passagier war, er wusste nur eines: Jemand hielt diesen Typen für ziemlich wichtig. Und hätte er den großen schwarzen Humvee gesehen, der im absoluten Halteverbot direkt vor dem Krankenhauseingang parkte, wäre ihm um einiges klarer geworden, wie wichtig sein Passagier wirklich war.
    Admiral Arnold Morgan hatte sich bereits eingerichtet und nippte im privaten Büro des Krankenhauskommandanten, Rear Admiral Adam Roberts, an seinem schwarzen Kaffee. Ebenfalls anwesend waren Lt. Commander Jimmy Ramshawe und Professor Alan Brett. Das zeigte, welche Bedeutung man Mr. Reza Aghani beimaß, der nach diesem aufregenden Morgen am Logan International erst angeschossen, dann dem Feuer ausgesetzt, schließlich festgenommen und verhört worden war.
    Aghani wurde im Eiltempo ins Krankenhaus gebracht, sechs Sanitäter schoben die Rollbahre durch die automatischen Türen. Umgeben waren sie von drei Geheimdienstagenten aus dem Weißen Haus, vier bewaffneten Navy-Wachen, vier Polizisten aus Washington, zwei Krankenschwestern und zwei Ärzten.
    Im Gebäude steuerten sie die Abteilung an, die für den Präsidenten der

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