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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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sie auf Kurs hielten und davor warnten, falls sie zu weit von der Fluglinie des kanadischen Jets abwichen.
    20 Minuten vergingen. 25. Der SEAL-Leiter hatte festgelegt, in Dreißig-Minuten-Schichten zu arbeiten. Schließlich wusste man nicht, wie lange der Einsatz insgesamt dauern würde. Vier weitere Navy-Taucher bereiteten sich auf ihren Einsatz vor, als jemand von der Leitstelle rief: »Sir, sie haben was.«
    Alle Blicke richteten sich auf die Männer mit den Ohrhörern, die mit den Männern unter Wasser kommunizierten.
    »Chief Coulson sagt, da ist was, etwa 100 Meter vor unserem Bug.«
    Drei weitere Minuten vergingen. Die SEALs näherten sich dem Ende ihrer vorgesehenen Zeit unter Wasser.
    »Wir sollen nach der Boje Ausschau halten, sie lassen sie direkt vom zerschmetterten Fenster des Cockpits hochsteigen.«
    Der große Scheinwerfer auf dem Dach der Brücke ging an und schickte seinen Strahl durch die Dunkelheit auf die Flussoberfläche. Sekunden vergingen, die wie Minuten erschienen. Dann schnellte eine scharlachrote Markierungsboje aus dem Wasser.
    Zwei Minuten später tauchte Chief Coulson backbords der Grabber auf. »Wir haben sie, Sir«, rief er. »Die Positionsangaben waren goldrichtig. Die Tragflächen haben wir allerdings noch nicht gefunden. Der Rumpf ist in der Mitte fast auseinandergebrochen. Wenn wir ihn hochheben, bricht er ganz. Aber wir können jeweils einen Abschnitt hochholen.«
    »Können wir Kabel unter dem Rumpf durchziehen?«
    »Ich glaube nicht, Sir. Die Maschine ist mit einiger Wucht aufs Flussbett geknallt und dann noch etwas weiter geschlittert. Ich würde sagen, sie steckt etwa einen Meter tief im Grund.«
    »Wie sieht der aus?«
    »Erstklassiger Schlamm. Kaum verdreckt, eher wie Schlick, von heller Farbe, aber sehr viel zäher als reiner Sand.«
    Commander Wallace streckte ihm die Hand hin und zog den Chief über das Schandeck. »Gut gemacht, Mark. Was kommt als Nächstes?«
    »Wir schicken sofort die Techniker runter. Damit ein paar Entscheidungen getroffen werden. Aber eines steht fest: Wir werden das Ding hochbekommen. Daran zweifle ich nicht.«
    »Wie steht’s mit den Leichen?«
    »Hab von ihnen nicht allzu viele gesehen, Sir. War nicht viel Zeit. Aber alle waren noch angeschnallt.«
    »Holen wir sie gleich raus oder später zusammen mit dem Rumpf?«
    »Ich würde alles zusammen hochholen. Vor allem, weil es hier oben sehr viel einfacher sein wird, sie in die Leichensäcke zu schaffen.«
    »Okay, dann besorgen Sie sich mal was zu essen und einen heißen Kaffee. Wir sprechen uns in einer Stunde wieder … und, Mark, vielen Dank.«
     
    Fünf Stunden später gelangte man in Absprache mit den Technikern, den SEALs und dem befehlshabenden Offizier zu einer Entscheidung. Es war augenscheinlich zu schwierig, Kabel unter dem Rumpf durchzuziehen – zumindest, wenn nicht die entsprechende Ausrüstung zur Verfügung stand, zum Beispiel hydraulische Pumpen, mit denen sonst Hafenbecken ausgeräumt wurden, wenn man Pfeiler für Anlegestellen in den Grund treiben wollte. Die beste Lösung war, die Kabel direkt durch die Kabine zu führen und den Rumpf aus dem Schlick zu hieven. Wie bereits Chief Coulson festgestellt hatte, war der Rumpf angerissen und würde vermutlich beim Hochheben ganz auseinanderbrechen. Ein Tauchteam würde sich in der Zwischenzeit auf die Suche nach dem Höhenleitwerk und anderen noch erkennbaren Teilen der geborstenen Tragflächen machen. Big Man legte offenbar großen Wert darauf, dass von der Maschine nichts auf dem Flussbett zurückblieb. Er wollte keinesfalls, dass irgendwelche TV-Klugscheißer dort unten herumwühlten und mit Schlagzeilen wie Geheimnisvoller Flugzeugabsturz: Regierung steht vor einem Rätsel wieder auftauchten.
    Bislang bestand allerdings keine Gefahr. Schließlich war vom TBA-Flug 62 bislang nur bekanntgegeben worden, dass die Maschine 50 Meilen vor der Küste über dem Atlantik, östlich von North Carolina und insgesamt 180 Meilen von der tatsächlichen Absturzstelle entfernt, verschwunden sei.
    Mittlerweile war es Mitternacht geworden, die Temperaturen waren auf minus sechs Grad Celsius gefallen. Ein eisiger Wind strich über die Wasseroberfläche, vom Mond war nichts mehr zu sehen. Commander Wallace entschied, noch in dieser Nacht die Kabel durch die Maschine zu legen, mit der Bergung aber bis zur nächsten Nacht zu warten.
    Die Arbeit unter Wasser kam nur langsam voran. Die Techniker schätzten, dass es bis zu zehn Stunden dauern konnte, bis

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