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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Schule gegangen. Jim Caborn hatte mit Joe an der Virginia Tech in Blacksburg am Fuß der Appalachen im westlichen Teil des Bundesstaates Football gespielt. Es war eine sehr lokale Angelegenheit.
    Im Hotel erstellte Jim eine Liste jener Personen, von denen er meinte, sie könnten ein Licht auf die letzten Stunden von Matt Barker werfen, die er ganz offensichtlich mit seinen Kumpeln in der Bar des Estuary Hotel verbracht hatte. Ganz oben auf Jims Liste stand Carla Martin, die sich oft mit dem großen Werkstattbesitzer unterhalten hatte. Daneben notierte er die Namen von Herb, Rick und Bill, die Matt wahrscheinlich als Letzte lebend gesehen hatten.
    »Wann taucht Miss Martin immer auf?«, fragte der Detective.
    »Um fünf, auf die Minute«, sagte Jim. »Sie kommt nie zu spät.«
    »Ich werde hier sein«, erwiderte er.
     
     
    9.30 Uhr, Dienstag
Logan International Airport, Boston
     
    Shakira beschloss, für die Ausreise aus den USA nicht ihren Carla-Martin-Pass zu verwenden, sondern jenen, der auf die 30-jährige, in Michigan geborene Maureen Carson ausgestellt war. Sie begab sich zum Ticketschalter von Aer Lingus und fragte nach freien Plätzen erster Klasse für den erst seit kurzem angebotenen Morgenflug der Gesellschaft, der um 10.30 Uhr abhob und nach einem Zwischenstopp in Shannon um 22.40 Uhr in Dublin eintraf.
    »Ja, ich hab noch Plätze frei. Kann ich Ihren Pass sehen?«
    Shakira reichte ihn ihr, die Aer-Lingus-Mitarbeiterin warf einen kurzen Blick darauf, verglich das Foto von Maureen mit der dunkelhaarigen Frau, die vor ihr stand, lächelte und sagte: »Wie wollen Sie bezahlen?«
    »American Express«, erwiderte Shakira. Die Karte war auf einen Attaché der jordanischen Botschaft in Neuilly-Seine, Paris, ausgestellt, und sie, Shakira, war die zweite Verfügungsberechtigte und im Besitz der PIN.
    Sie tippte sie in das Lesegerät und autorisierte damit die Überweisung des ungeheuerlichen Geldbetrags – mehr als 6000 Dollar -, der für das Ticket zu entrichten war. »Können wir sonst noch etwas für Sie tun?«, fragte die Mitarbeiterin.
    »Sie könnten mir ein Zimmer im Shelbourne Hotel in Dublin buchen und ihnen mitteilen, dass ich spät eintreffen werde.«
    »Möchten Sie vom Flughafen abgeholt werden?«
    »Nein, ich nehme ein Taxi«, sagte Shakira, immer auf ihre Anonymität bedacht.
    Sie griff sich ihre Tasche und ging zum Erste-Klasse-Bereich. Eine Stunde später hob die Maschine mitsamt Shakira Richtung Südirland ab. Der Aer-Lingus-Airbus stieg steil in den Himmel über den Hafen von Boston, während 1000 Kilometer weiter im Süden Detective Segel sich gerade auf den Weg zurück in die Polizeidienststelle machte.
    Die Mörderin aus dem Estuary Hotel war buchstäblich ausgeflogen.
     
     
    14.30 Uhr, am gleichen Tag
Polizeidienststelle Brockhurst
     
    Detective Joe Segel hatte wenig Anhaltspunkte. In der Stunde vor Mitternacht hatte jemand Matt Barker einen Dolch ins Herz gestoßen und ihn damit laut dem Arzt auf der Stelle getötet.
    Die Durchsuchung des Leichnams hatte einen Packen mit 20-Dollar-Scheinen zutage gefördert, die sich insgesamt auf über 300 Dollar beliefen. Die Kreditkarten in der Brieftasche waren noch allesamt vorhanden, niemand hatte sich sein Handy geschnappt, außerdem gab es keinerlei Anzeichen für eine gewaltsame Auseinandersetzung, sah man von der unschönen Abschürfung an seiner linken Gesichtshälfte ab, die allerdings davon herrühren dürfte, dass er mit dem Gesicht über die Wand geschrammt war, als er zu Boden sackte.
    Und trotzdem … jemand hatte Matt Barker umgebracht. Detective Segel sprach mit seinen Freunden, vor allem jenen, die sich am Abend zuvor mit ihm in der Bar aufgehalten hatten. Keiner von ihnen hatte auch nur die geringste Ahnung, was ihm zugestoßen sein könnte. Sie waren alle ziemlich durcheinander. Herb und Rick brachen über den Tod ihres lebenslangen Freundes sogar in Tränen aus.
    Was schließlich dazu führte, dass sich der Detective aus Virginia den Dolch vornahm. Er saß in seinem Büro, hatte weiße Baumwollhandschuhe übergestreift und betrachtete die Waffe. Es fand sich keine Herstellerprägung, was den Beamten nicht überraschte, sah der Dolch doch aus, als stammte er aus dem Nahen Osten.
    Und die Edelsteine am Griff – mein Gott! Wenn die echt waren, war das verdammte Ding ein Vermögen wert. Dennoch war es zurückgelassen worden, hatte aus Matt Barkers Leichnam geragt, als hätte der Täter gewusst, dass erst mal kein Blut fließen

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