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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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lässt hier im Hotel alle Aufzeichnungen über sich verschwinden. Sie schreibt dir auf die Karteikarte eine Adresse, an der sie nicht wohnt. Jemand wird ermordet, offensichtlich ein Sexualdelikt, und unsere Miss Nobody ist wie vom Erdboden verschwunden.
    Wie alt war sie?«
    »Dreißig. Ich erinnere mich wieder. Ich hab ihr Geburtsdatum auf dem Pass gesehen. Mai 1982. Und weißt du, warum ich mich erinnere?«
    »Sag’s mir.«
    »Ich hab in dem Monat das College abgeschlossen … Aber warte, Joe … warte. Sie hat gesagt, sie wohnt bei ihrer Tante in Bowler’s Wharf. Ihr Name, glaube ich, war Leno. Jean Leno. Hat mich an die Tonight Show erinnert.«
    »Jim, ich sag dir eins. Diese Lady hat eine Menge Aufwand betrieben, um alle Spuren zu verwischen. Ich wette 5: 100, dass wir in Bowler’s Wharf keine Jean Leno finden werden.«
    »Die Wette nehme ich nicht an. Jetzt nicht mehr.«
    »Hat diese Carla gut ausgesehen?«
    »Sie hat es nie darauf angelegt, aber es ist keinem entgangen, wie hübsch sie war. Dunkler Teint, schwarze Haare, schlank, fantastische lange Beine. Viele Typen haben sich gar nicht mehr eingekriegt, wenn sie aufgekreuzt ist.«
    »Und Matt?«
    »Vor allem Matt.«
    Detective Segel sah auf. »Ist sie mit ihm ausgegangen?«
    »Ich glaub nicht. Ich hab zufällig mitbekommen, wie er vor ein paar Tagen von ein paar Typen deswegen aufgezogen worden ist. Schon traurig, so ein toller Typ wie er, und wird von einer Saftschleppe ignoriert – das haben sie ihm an den Kopf geworfen.«
    »Hör zu, Jim. Ich kenne Matt seit Jahren«, sagte Joe. »Und du auch. Aber ich hab gelernt, dass man jemanden nie wirklich kennt. Du glaubst nicht, dass Matt sie tätlich angegriffen hat, nicht wahr? Oder es versucht hat? Und Miss Martin ihm daraufhin den Dolch ins Herz gerammt hat, um ihn abzuwehren?«
    »Matt!« Der Hoteldirektor konnte es einfach nicht glauben. »Zum Teufel, nein. Er hatte nichts Bösartiges an sich. Er war ein großer, weicher Teddybär.«
    »Den Eindruck hat er vielleicht vermittelt«, sagte Joe. »Aber man bekommt keinen Porsche, wenn man ein großer, weicher Teddybär ist.«
    »Vielleicht hat er ihn ja nicht bezahlt«, gluckste Jim Caborn.
    »Doch, hat er.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Wir haben es nachgeprüft. Heute Morgen.«
    »Und was bringt uns das jetzt?«
    »Das bringt uns zu einem großen fehlenden Teil im ganzen Puzzle. Denn alles, was wir über Matt Barker herausfinden könnten, liegt bereits offen vor uns auf dem Tisch. Wir kennen seine Freunde, seine Bekannten, seine Kunden, seine Verwandten. Ich bezweifle, dass einer von ihnen zum Verdächtigenkreis gehört. Sie leben alle hier in der Gegend.«
    »Und Carla ist das fehlende Teil?«
    »Genau. Was hat der größte Detektiv aller Zeiten gesagt?«
    »Sag’s mir!«
    »Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, bleibt nur die Wahrheit übrig. Sherlock Holmes.«
    »Und was jetzt? Eine landesweite Fahndung nach meiner Barfrau?«
    »So weit würde ich nicht gehen. Aber wir müssen sie auf alle Fälle finden. Und ich habe so das Gefühl, dass die Lady heute nicht mehr zur Arbeit erscheinen wird.«
     
     
    22.25 Uhr (Ortszeit), Dienstag
Shannon, im Süden Irlands
     
    Der Aer-Lingus-Airbus hatte seinen kurzen Zwischenaufenthalt auf dem ausgedehnten Flughafen von Shannon hinter sich, der den Transatlantik-Passagiermaschinen auf ihrem Weg von Amerika nach Europa viele Jahre lang als Tankstopp gedient hatte.
    Auch heute noch ist der Ort für Tausende von Amerikanern ein beliebter Ausgangspunkt, um die Schönheiten des großartigen Südwestens von Irland zu erkunden – den Ring of Kerry, die Seen von Killarney und die Küste von West Cork. Deshalb legen die Aer-Lingus-Maschinen auf ihrem Weg nach Dublin dort regelmäßig einen Zwischenstopp ein. Und deshalb saß eine erschöpfte Shakira Rashud fast allein in der ersten Klasse an einem der Fenster der Steuerbordseite, während das halbleere Flugzeug zum Ende der dunklen Rollbahn fuhr.
    Sie sah auf ihre Uhr, die noch auf amerikanische Zeit eingestellt war und fünf Stunden zurücklag. »25 Minuten zu spät zur Arbeit«, murmelte sie. »Ob sie mich schon vermissen?«
    Der Wind kam in Böen aus Südwest, direkt vom Atlantik, die Richtung, in der sie auch abhoben. Der leicht beladene Airbus stieg steil über dem Landvorsprung auf, auf dem der Flughafen der Stadt lag, und drehte hart nach rechts hinweg über den größten Fluss Irlands.
    Es war ein kurzer, 20-minütiger Flug nach Dublin, direkt über

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