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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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würde, wenn man die Waffe in der Wunde stecken ließ. Ein Profi!
    Also jemand, der wusste, wie er von einem Tatort verschwinden konnte, ohne sich über und über mit Blut zu besudeln. Die Jungs von der Spurensicherung hatten sich den Dolch bereits angesehen und keinerlei Fingerabdrücke finden können.
    In den nächsten 20 Minuten erwartete er den Juwelier am Ort, der ihm dann hoffentlich sagen konnte, ob das Tatwerkzeug wirklich mehrere Tausend Dollar wert war. Der Juwelier erschien pünktlich und teilte Joe Segel schließlich mit, dass es sich bei den Steinen nur um messinggefasstes Buntglas handelte. Hübsch, aber kaum mehr als 50 Dollar wert.
    Was Detective Segel aber am meisten beunruhigte, war Matt Barkers erigierter Penis. Warum zum Teufel reckte er seine Latte dem Morgenlicht entgegen? Darauf konnte es nur eine Antwort geben – sexuelle Leidenschaft. Und wem immer Matt seine Latte hatte reinstecken wollen, war wohl anderer Meinung gewesen. Mann oder Frau? Bekannter oder Fremder? Wer hatte Matt Barker eine so grundlegende Abneigung entgegengebracht, dass er mit ihm nicht gevögelt, sondern ihn umgebracht hatte?
    Joe Segel hatte absolut keinen Schimmer. Eines schien jedoch klar zu sein. Der Mörder konnte keine Frau sein. Zumindest keine gewöhnliche Frau. Der Dolchstoß zwischen die Rippen war mit großer Wucht sowie an der exakt richtigen Stelle erfolgt und hatte augenblicklich den Tod herbeigeführt.
    Zum Teufel, dachte sich Joe Segel, war Matt am Ende eine Schwuchtel gewesen? Und keiner hatte je was davon geahnt. Keiner, mit dem ich geredet habe. Wird interessant sein, die Meinung dieser Miss Carla Martin zu hören, wenn sie zur Arbeit erscheint. Laut Jim Caborn war bis dahin noch eine Stunde hin.
    Joe saß im Eingangsbereich des Hotels, als die alte Standuhr fünfmal schlug. Geduldig wartete er weitere fünf Minuten. Dann zehn. Dann stand er auf und ging an die Rezeption. »Jim, alter Kumpel, du hast gesagt, sie käme nie zu spät?«
    »Joe, alter Kumpel«, erwiderte der Direktor, »sie ist auch noch nie zu spät gekommen.«
    »Ich werde noch 20 Minuten warten«, sagte der Detective. »Dann lass ich sie suchen. Diese Carla könnte diejenige sein, die als Letzte mit Matt Barker geredet und ihn vielleicht als Letzte gesehen hat. Seine drei Freunde haben ausgesagt, er hätte sich mit ihr unterhalten, sein Bier ausgetrunken, dann wäre er gegangen. Murmelte wohl was, er müsste frühmorgens in Washington sein. Das war so gegen halb elf. Miss Martin hat noch vor elf zusammengepackt und das Hotel verlassen. Durch die Hintertür, über den Parkplatz, wo Matts Leichnam gefunden wurde.«
    »Ist sie damit eine Verdächtige?«, fragte Jim.
    »Aber sicher doch. Wenngleich ich persönlich nicht glaube, dass sie es gewesen ist. Und wäre sie zur Arbeit erschienen, würde ich in ihr auch keine Verdächtige sehen. Kannst du mir ihre Telefonnummer und Adresse geben?«
    Jim Caborn ging seinen Rolodex durch, in dem er die persönlichen Angaben aller seiner Mitarbeiter aufbewahrte. Aber er verschwendete nur seine Zeit. Shakira hatte schon vor einiger Zeit die Karteikarte entfernt, auf der ihre Passnummer, die Nummer ihrer Sozialversicherung, Angaben zu ihren Empfehlungsschreiben und der Name des Dorfes, in dem ihre »Tante« wohnte, verzeichnet waren, und sie durch eine Karte ersetzt, die lediglich ihre Adresse enthielt – das Estuary Hotel in Brockhurst.
    Jim Caborn wollte seinen Augen nicht trauen. »Das verstehe ich nicht«, sagte er, an Joe Segel gewandt.
    »Was?«
    »Ich hab mir eine Menge über Miss Martin aufgeschrieben, unter anderem die Nummer ihrer Versicherung und ihres Passes. Sogar die Namen, Adressen und Telefonnummern ihrer Empfehlungsschreiben. Und den Namen ihrer Tante in Bowler’s Wharf.«
    »Hast du die Zulassungsnummer ihres Wagens?«
    »Hat sie mir nie gesagt.«
    »Hast du sie gefragt?«
    »Zweimal. Und zweimal hat sie mir gesagt, sie würde sie besorgen und gleich für mich auf der Karte eintragen. Ich hab angenommen, sie hätte es getan.«
    Joe Segel stellten sich mittlerweile die Nackenhaare auf. »Ich will dich ja nicht kritisieren, Jim. Glaub mir. Ich möchte nur sichergehen. Dieses Mädel hat wann hier angefangen?«
    »Vor ein paar Wochen.«
    »Gut, und du bist dir sicher, die Karte ausgefüllt zu haben?«
    »Klar bin ich mir sicher. Das mach ich bei jedem, der hier arbeitet. Ihre beiden Empfehlungsschreiben stammten aus London.«
    »Gut. Dann haben wir hier also eine kleine Miss Nobody. Sie

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