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Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Bis zum bitteren Tod (German Edition)

Titel: Bis zum bitteren Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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spätnachmittags mit einem Kleinwagen zur Arbeit gefahren sei.
    Diese Frage stieß lediglich auf ungläubige, leere Blicke. Keine Jean. Keine Carla. Kein Glück. Die junge Lady war fort. Detective Segel ließ mit Hilfe von Jim Caborn und einem von Matt Barkers Kumpeln ein Phantombild von der flüchtigen Barfrau anfertigen, die letzten Endes eine unverkennbare Ähnlichkeit mit Shakira Rashud hatte.
    Segel befahl, Hunderte von »Wanted«-Plakaten in der gesamten Gegend aushängen zu lassen. Zum Teufel, jemand muss sie doch gesehen haben. Keiner kann doch einfach so spurlos verschwinden. Und was wir wirklich herausfinden sollten, ist, wo sie gewohnt hat. Sie muss irgendwo gewohnt haben. Und nicht allzu weit weg. Jemand muss sie gesehen haben.
    Um 19.30 Uhr gab er in der Polizeidienststelle Brockhurst eine Pressekonferenz. Die örtlichen Rundfunkleute und Journalisten hatte man mit der Aussage angelockt, die Polizei würde den Tod von Mr. Matt Barker als Mordfall behandeln. Was nicht unbedingt ungewöhnlich ist, wenn man einen Leichnam findet, aus dem noch der Dolch ragt. Aber das Wort »Mordfall« sandte doch gewisse Schockwellen aus, vor allem, weil den Medien bis dahin noch gar nicht bewusst gewesen war, dass es zu einem Todesfall gekommen war, von einem Mord ganz zu schweigen.
    Detective Segel hatte die Nachricht bewusst den gesamten Tag zurückgehalten, da er nicht wollte, dass die Story in den kleinen Abendblättern unterging. Er wollte die Geschichte auf den Titelseiten der großen Tageszeitungen, in den Fernseh- und Radiosendern. Er wollte Scheinwerfer, Kameras, Musik. Er wollte die große Show. Denn er glaubte, dies sei die einzige Möglichkeit, um Miss Carla Martin dingfest zu machen. Er hoffte, jemand würde sich melden, der Informationen über die »Estuary-Mörderin« hatte.
    Sein Urteilsvermögen, was den ersten Teil anbelangte, war ausgezeichnet. Dass ein wohlhabender Porschefahrer und Werkstattbesitzer aus der Mittelschicht auf dem Parkplatz des örtlichen Hotels erstochen wurde, besaß eine Menge Anziehungskraft für jene, die vom Unglück anderer gedeihlich lebten.
    Die Kleinstadt Brockhurst wurde von Journalisten regelrecht belagert. Die Ersten, die kamen, waren die Kamerateams und Moderatoren der großen 24-Stunden-Nachrichtensender CNN und Fox. Eine Story wie diese, ein klassischer Whodunnit, würde ihre pausenlosen Nachrichtensendungen zwei, vielleicht sogar vier Tage lang mit Schlagzeilen versorgen.
    Reporter der drei wichtigen Washingtoner Tageszeitungen Post , Star und Journal flogen in einem gemeinsam gemieteten Hubschrauber ein. CBS hielt es für angebracht, in einem Laster von der Größe des Pentagon ein ganzes Kamerateam plus Moderatoren zu schicken.
    NBC hielt die Story für gut, gab sich aber mit fremden Korrespondenten und einem lokalen Kamerateam zufrieden. Die Zeitungen aus Richmond und Norfolk, beide etwa 75 Kilometer von Brockhurst entfernt, entsandten Reporter und Fotografen.
    Dazu kam ein Dutzend Mitarbeiter der lokalen Wochenblätter in der Gegend des Rappahannock und der Chesapeake Bay. Und ebenso viele Radioreporter, fünf von lokalen und fünf von Sendern aus Washington. Es war zweifellos der größte Medienaufmarsch, den Brockhurst je erlebt hatte. Die ganze Stadt sprach davon, und nach wenigen Stunden fiel der Name Matt Barker häufiger als der des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Ein gewaltsamer Tod schaffte zumindest eines: Man war in aller Munde.
    Detective Joe Segel begann die Pressekonferenz mit der Bemerkung, dass der 34-jährige Mr. Matthew Barker, ein wohlbekanntes Mitglied der Gemeinde, am Morgen tot vor dem Estuary Hotel aufgefunden worden war. Ein mit Edelsteinen besetzter Dolch, der ihm bis zum Heft mitten ins Herz gestoßen worden sei, habe aus dem Brustkorb geragt. Der Tod sei gegen Mitternacht eingetreten.
    Niemand, fügte er hinzu, sei bislang verhaftet worden. Eine Bekannte von Mr. Barker, eine gewisse Miss Carla Martin, Barfrau des Estuary Hotels, sei mit großer Wahrscheinlichkeit die letzte Person gewesen, die ihn gesehen habe. Nun sei diese auf mysteriöse Weise verschwunden.
    Allen Interessierten stehe ein ausgezeichnetes Phantombild von Carla Martin zur Verfügung, das große Ähnlichkeit mit der gesuchten Person aufweise. Man könne es sich am Tisch hinten im Raum besorgen. Bevor er sich den Fragen stellte, betonte der Detective noch einmal, dass die Polizei großes Interesse daran habe, mit dieser Frau zu reden.
    Heißt das, wir haben hier einen

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