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Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Bis zum Hals (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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dass Arnaud ihren pochenden Puls am Halsansatz nicht bemerkte. »Wir - ich dachte, du seiest ertrunken. Wo, um Himmels willen, bist du eigentlich gewesen? « Mühsam behielt sie ihren leichten Tonfall bei. Wenn sie länger als zwei Sekunden darüber nachdachte, erkannte sie, dass es nicht gerade von Schläue zeugte, einfach so hinter Arnaud herzurasen.
    Ein paar törichte Stunden lang waren ihr Arnaud Bouchards nordisch gutes Aussehen und der leichte französische Akzent in der bereits in den Nebeln ihrer Erinnerung versunkenen Vergangenheit als das Verführerischste seit der Erfindung von in Scheiben geschnittenen Brotes erschienen. Bis sie sich da-ran erinnerte, dass sie Weißbrot, ob in Scheiben geschnitten oder nicht, hasste. Sie hatten fast aus dem gleichen Grund miteinander geschlafen: um in Trevor Churchs Nähe zu sein. Beide dachten, dass eine Beziehung ihre jeweilige Stellung festigen würde. Tatsächlich hatte Arnaud ihr sogar am nächsten Morgen ohne einen Funken Leidenschaft oder auch nur Zuneigung in seinen eisblauen Augen einen Heiratsantrag gemacht. Erst nachdem Tally ihn und sich selbst schrittweise überzeugt hatte, dass sie Trevor völlig egal waren, hatte Arnaud wieder Vernunft angenommen.
    Bei den seltenen Gelegenheiten, wenn Tally daran dachte, schauderte es sie bei der Erinnerung.
    Mit dem mit viel Gel perfekt irisierten Haar, das auch die leichte Meeresbrise nicht in Unordnung bringen konnte, den penibel gebügelten kakifarbenen Hosen und dem am Hals offen stehenden Hemd sah Bouchard wie der Inbegriff eines hochkaratigen männlichen Models aus. Nur die wütenden roten Flecken auf seinen Wangen und die Ader, die auf seiner Stirn pochte, störten das vollkommene Bild.
    Arnaud packte sie am Oberarm und schüttelte sie. Fest. »Was, zum Teufel, machst du hier? «
    Sie leckte sich die völlig ausgetrockneten Lippen. Mensch, Michael, wo bist du?
    »He! Was bist du eigentlich sauer auf mich? Ich bin diejenige, die du zurückgelassen hast, weil du dachtest, ich sei tot. Schon vergessen? « Sie riss ihren Arm aus seiner Umklammerung. »Ich habe dich vor ein paar Minuten durchs Fenster entdeckt, und natürlich bin ich dir gefolgt. Himmel, Arnaud, ich dachte, du seiest ein Geist, als ich dich sah. Jetzt habe ich jedenfalls ein paar Erklärungen verdient: warum das Boot in die Luft geflogen ist und warum du nicht die Höflichkeit besessen hast, mich wissen zu lassen, dass du es warst. «
    Der Schuft stand zwischen ihr und den Felsen. Wie kam sie bloß unauffällig um ihn herum? Sie musste Brian erwähnen. Der Leichnam lag wie ein zwei Tonnen schwerer Elefant im Wohnzimmer, und alle taten so, als sei er nicht vorhanden. »Erst einmal gibt es aber Wichtigeres. Ich glaube, Brian« 一 ist tot - »muss wohl ertrunken sein. Sollten wir nicht zurückgehen und Hilfe …«
    Arnaud trat zwischen sie und den offenen Streifen Strand. Während er diesmal ihren Arm packte, riss er sie fast um.
    »He! Nimm deine dreckigen Pfoten weg! « Sie versuchte, ihn abzuschütteln, aber sein Griff wurde fester, und ihr Herz setzte einen Schlag aus.
    »Was machst du hier? «, verlangte er zu wissen, wobei er den Rest ihres Geplappers ignorierte.
    Okay. Das hatte also nicht funktioniert. »Verdammt noch mal, Arnaud! Ich will ein paar Antworten. Wie konnte die Serendipity in die Luft fliegen? Himmel, warum ist sie explodiert? Wie ist es dir gelungen, vom Schiff runterzukommen, ohne dass ich dich gesehen habe? Und was ist mit Lu? Warum hast du …”
    »Halt’s Maul!« Arnaud holte aus und versetzte ihr einen Schlag quer über das Gesicht.
    Die Wucht des Hiebes ließ Tally nach hinten taumeln. Ihre nackten Füße stießen gegen Brian. Sie stolperte über ihn und landete mit dem Po im heißen Sand. Ein Bein von ihr lag auf der Taille des toten Mannes. O Gott. O Gott! Bebend hob sie eine Hand an ihre heiße Wange und schäumte vor Wut.
    Zorn rang mit einer puren, alles verschlingenden Furcht. »Was ist denn mit dir los? «, schrie Tally. »Bist du auf Drogen, oder was?«
    Mit großen Schritten umrundete Arnaud den Leichnam und riss sie wieder hoch. Sie schlug nach seiner Faust. Den aalglatten Charmeur, rechte Hand ihres Vaters, gab es nicht mehr. An seine Stelle war ein Mann mit Furcht erregenden leeren Augen und einer umfangreichen Totenliste getreten. Die Alarmglocken in ihrem Innern schrillten ohrenbetäubend. Tally spürte den metallischen Geschmack der Angst in ihrem Mund. Adrenalin schoss durch ihren Körper und ließ ihre

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