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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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auf Chaffee seinen Amtssitz unmittelbar an Longviews rundem Zentralpark gewählt. Malvina hatte den Kongresssaal des Regierungssitzes dieser Konnotation wegen für sich beansprucht.
    Und falls Noritomo zuließ, dass seine verdiente Bestrafung zu einem Konflikttest eskalierte, war er gezwungen zu verlieren. Ein >Recht auf Rückzug< zu verteidigen war kein Präzedenzfall, den er Clan Jadefalke antun wollte. Das waren Haarspaltereien, die besser zu den Wölfen und Seefüchsen passten.
    Langsam nur, widerwillig wandte sich Malvina um, bis ihr echtes Auge ihn ansah. Offenbar hielt er sich tatsächlich gut. Ihre Miene taute mehrere Grad herausge-zögerter Akzeptanz auf. »Sehr gut sogar. Ein geringerer Krieger würde es nicht wagen, mir nach einer solchen Niederlage noch ins Gesicht zu sehen. Ein unsicherer würde einen Konflikttest fordern oder sogar einen Widerspruchstest gegen die Anklage der Pflichtvergessenheit.« Fast klang sie enttäuscht, als wolle sie gegen ihn kämpfen. Oder einfach nur kämpfen.
    Aber da er nun Gelegenheit zu einer Erwiderung hatte, stellte Noritomo nur fest: »Ich bin Jadefalke.«
    »Vielleicht«, gab sie langsam zu. »Vielleicht bist du das.«
    Nachdem keine unmittelbare Aussicht auf Gewalt mehr bestand, trieben ein paar der nahen Krieger die Zivilisten zurück an die Arbeit. Das Raunen der Hintergrundgespräche belebte die fast leere Halle kaum. Aus den tieferen W ink eln hallte ein blechernes Echo.
    Beckett Malthus trat mit geöffneten Armen näher. »Warum seid ihr nicht auf direktem Wege nach Glengarry zurückgekehrt, nachdem ihr Chaffee aufgegeben habt?«, fragte er und holte Lysle mit einem direkten Blick in das Gespräch, während er den freigeborenen Bogart bewusst ausschloss.
    Noritomo entging es nicht, dass ihm Malthus mit der Gelegenheit, sich ausführlicher zu erklären, einen möglichen Ausweg bot. Und das vor Malvina, ihrer Dschingis Khanin. Sein Blick wechselte zwischen den beiden Galaxiscommandern hin und her. Es war kein Zweifel daran möglich, wer den Jadefalken-Desant anführte. Das war seit Glengarry klar gewesen. Es war jedoch noch immer schwer zu sagen, wer ihn befehligte.
    »Es erschien mir angesichts der Überfälle auf Glengarry und Ryde und dem Verlust Summers offenkundig, dass es die Absicht meines Galaxiscommanders war, alle Kräfte für einen sofortigen Angriff auf Skye zusammenzuziehen. «
    Er achtete sorgfältig darauf, keinen Hinweis zu geben, welchen der beiden er als seinen Galaxiscommander identifizierte. Malvina würde selbstverständlich davon ausgehen, dass sie gemeint war, da er Teil ihrer Einheitsaufstellung war. Falls Beckett
    Malthus Noritomos Antwort als Angebot einer Allianz las - auf keinen Fall gegen seine Kommandeurin, sondern zum größeren Wohl der Jadefalken -, dann umso besser.
    Seine Antwort genügte Malvina nicht. »Du bist nicht direkt nach Skye gesprungen. Ebenso wenig hast du dich auf Glengarry gemeldet und neue Befehle angefordert, frapos?«
    »Pos«, bestätigte er. »Das habe ich nicht getan. Indem wir durch ein unbewohntes System sprangen, konnte mein 7. Einsatzsternhaufen in kürzester Zeit die Garnison auf Zebebelgenubi verstärken und war nur noch einen kurzen Sprung von Skye entfernt. Auf diese Weise bestand keine Gefahr, dem Zeitplan des Galaxiscommanders für den Angriff zuvorzukommen, aber ich brachte meine Krieger in Position, um alle in dieser Hinsicht unternommenen Anstrengungen zu unterstützen.«
    Lysle hatte sich bis jetzt zurückgehalten, da sie wusste, dass es klüger war, den geeigneten Augenblick abzuwarten. Jetzt aber kam sie ihm zu Hilfe. »Ein Sprung nach Glengarry wäre zwar politisch ratsam gewesen, strategisch aber nachteilig. Unsere Sprungschiffe verfügen über keine LithiumFusionsbatterien. Wir wären frühestens zwei Wochen nach der Ankunft in der Lage gewesen, einen Angriff auf Skye zu unterstützen. Über Zebebelgenubi konnten wir sehr viel wahrscheinlicher mit freien Dock-krägen rechnen.«
    Malvinas Miene war düster. »Du gehst davon aus, dass eure Kräfte für den Sturm auf Skye erwünscht gewesen wären.«
    »Pos, Galaxiscommander.« Noritomo trat zwischen seine Adjutantin und Malvinas aufsteigende Verärgerung. »Aber wer hätte voraussehen können, dass die Garnisonseinheiten der Republik ihre Hauptstadt so leicht aufgeben?«
    Es funktionierte. Malvinas Zorn richtete sich wieder auf die planetaren Verteidiger. »Sie haben die Hauptstadt aufgegeben«, gab sie zu. »Aber nicht den Planeten. Wir haben

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