Bismarck 03
peinlicher war schon, daß auf der Westseite ein Geschützkampf gegen Forts St. Mare und Bourrus begann. (Kothe schreibt Bois Bulé, wie er auch franz. 21. K. hier erscheinen läßt und d. 11. statt 16. K., welche – Schreibfehler gar sehr die professorale Wissenschaft trüben.)
In zu ausgedehnter, doch guter Stellung hielt er sich für stark genug, den hier verfügbaren 16 Brigaden der 5. A. bei Montfaucan Trotz zu bieten. Um drei Divisionen vermindert, hatte er immerhin noch 10 Linienbrigaden und 15 der R. D. 65, 67, 75, 54, 72 und 2 K. D. Er steckte gegen Mudra eine stolze Miene auf, hat ihn aber nie umfaßt, wie man behauptet; dazu kam es nicht, wohl aber zur Umfassung seiner eigenen Innenflanke. Mudras rechte Kolonne ging östlich Varennes am Hessenwald vorbei, während D. Reitzenstein links davon nordöstlich auf Haippes nachschwenkte und dort bis 11. standhielt. Am 7. massakrierten die Franzosen eine Sanitätskolonne (90, siehe V. L.), bei ihnen untrügliches Zeichen von Niederlage. Da ihr großer Landsmann Voltaire sie die »Tigeraffen« nannte, so darf man wohl ruhig sagen, daß boshafte Grausamkeit alle Blätter französischer Geschichte besudelt, verbunden mit heuchlerischer Lügensucht für »Freiheit und Recht«. Da geht Barrès süßlich sentimental in Berenices Garten spazieren und frißt nachher jeden Morgen einen gebratenen Boche zum Gabelfrühstück. Zum Speien! Revanche ist ihr Leibgericht und Vae Victis des alten Galliers Brennus ihre Parole. Fern sei es uns, auch liebenswürdige Züge des Nationalcharakters zu bestreiten, doch eine gewisse joviale Gutmütigkeit erstirbt sofort unter hemmungsloser Wut, wenn Haß und Übermut gereizt werden. Der Rheingau weiß ein Lied davon zu singen, daß der Geist Louis XIV. noch immer als Schutzpatron die Trikoloren umweht.
Anfangs ging es also schief, am 8. war Ippecourt in Reitzensteins Händen, Heinemann am 6. in Fleury, dehnte seine Rechte ins Airetal, wo gerade das Chalonskorps bei Beaucé auswich, was Mudras Entwicklung erleichterte. Bis 10. stand er mit 34. D. günstig bei Saraucourt, Rubecourt, doch 33. D. blieb empfindlichem Vorstoß der Verdunbesatzung ausgesetzt, verhielt sich defensiv gegen bedeutende Übermacht und ließ ihre schwere Artillerie arbeiten. 130. verlor hier 800, der Gefechtsstand war lange ungünstig, doch mußte sich jetzt Sarrail aus anderer Klemme ziehen, weil sich Strantz' Betretung der Maashöhen ankündigte. Er deckte sich dort unter Sprengung aller Maasbrücken mit 2. und 7. Kav. D., »Brig. Toul« marschierte von westlich Mihiel dorthin, 8. K. befand sich im Anmarsch. Seine Front war am Südende bei Laimont schon unterhöhlt, die anfangs tief gestaffelte 5. A. entrollte sich, nach Durchziehung der Argonnen bei Clermont, zusehends breiter. Doch scheint am rechten Flügel nur Frontraum für eine Hälfte 13. K. gewesen, denn nur 121., 122., 124. und 127. und die Artillerie kamen nochmals ernstlich ins Feuer. 120. behauptet für sich das Gleiche bei Sommaisne, wo der von O. H. L. untersagte Nachtangriff dennoch stattfand und der Feind südlich der Bahn wich, doch Verwirrung bei 54. Brig. einriß, deren General am 7. verwundet. Da das 120. in allen späteren Monatslisten der 27. D. obenan steht, so wird man wohl unserer Lesung der V. L. beipflichten, daß es bis dahin geschont blieb. Die V. L. lassen wohl keinen Zweifel, daß R. D. Neiße zu Reitzenstein nach St. André abmarschierte, so daß dort der eigene deutsche Flankendruck eindringlicher wurde. Den Verdunausfall fingen Gündells 37er und I/154er auf, die Garnison suchte wieder den Schutz ihrer Festungsmauern, gegen die soeben 16. Fußartillerie donnerte. Am 8. verschlechterte sich Sarrails Lage, als die Oberschlesier im Verein mit 130. und 144. südlich bei Cuisy vordrangen. I/III/22., I/156. Inf. und I/II/22. R. reihten sich an, auch 136. Deimlings, das gerade hinter der Front vorbeizog, wurde angehalten und bei Ippecourt eingesetzt. Es focht energisch. Die polnischen Bestandteile der Oberschlesier taten ihre Soldatenpflicht so gut wie die deutschen, niemand ahnte damals, welche Teufelei die Pollacken später ihrer Heimat bescheren würden, zur Sättigung alten Neidhasses gegen die rassefremden Kameraden. Das Gefecht der 33. D., die diesmal im Gegensatz zum August mehr stritt und litt als die 34., blieb dauernd hart, die Franzosen fochten ingrimmig, 20. P. schanzten jedoch erfolgreich (285), 33. Art. hielt sich, auch Heinemanns 34. Art. feuerte bei St. André (86) nebst
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