Bismarck 03
Haippes-Ippecourt ballte sich der Kampf zusammen. Zeitweilig bedrohte schon Sarrail Mudras Maasbasis Dannevoux, auch Verduns Garnison fiel aus und es würde Mudra schlecht ergangen sein, wenn nicht Teile 5. R. K. abgeriegelt hätten. Allmählich wich Sarrail auch dort zurück, zugleich im Rücken bedroht, wo 5. K. in die Cotes Lorrains griff und Fort Troyon zerschoß. Noch am 10. legte Moltke in einer Übersicht Wert auf diese Teilhandlung. Zwar blieb der Vorstoß zunächst lau, hätte aber bei Fortsetzung der Schlacht Früchte gezeitigt, die für Sarrail sehr sauer und bitter geschmeckt hätten. Jedenfalls erwog er sofortigen Rückzug längs der Maas, um sich von dreiseitiger Umfassung loszueisen (aus Süden bei Laimont, aus Westen bei Ippecourt, aus Südosten an den Cotes), als zu seinem Staunen im Süden der Kronprinz nachgab und ihn so vom unerträglichsten Druck befreite. Sarrail entschloß sich auch erst zum Nachrücken, als der Gegner am 12. durch die Argonnen auf Menehould abzog, von da weiter nach Montfaucon, wo der Kronprinz die richtige Verteidigungsstelle bezog, nachdem er allen Gewinn seiner Angriffsstellung für lange Jahre verlor. So warfen auch über die Argonnen der Mephisto Hentsch und sein verzauberter Faust Bülow ihren gespenstigen Schatten.
Die Kronprinzenschlacht war wiederum außerordentlich heftig und blutig. Man mußte Sarrail und seiner Hauptmacht am Maasflügel alle Hochachtung zollen, daß sie nach solcher Augusterfahrung so zäh und kühn ihren Standpunkt behaupteten. In den ersten Septembertagen konnten die Deutschen nicht kampflos nach den Argonnen durchschlüpfen, die verwahrte Eingangspforte Varennes mußte am 3. entriegelt werden durch 10. und 11. R. Daran nahmen auch teil die Vorhut des 6. K. mit II/38. und 57. Art.; beide schlesischen K. marschierten dann nebeneinander bis Menehould, worauf Goßlers Linke ostwärts einschwenkte zu Mudras Entlastung. Am 7. vertrieb I/23. und I/157. den Feind aus Lahaycourt nordwestlich Bar le Duc, II/III/31. am 8. aus Loupy; nördlich davon blieben 62. und III/63. nebst 6. P. und 42. Art. bei Isle en Barrois bis 10. hängen. Die Schweidnitzer Batterien litten dort ungewöhnlich (10, 204); indessen verlor das 6. K. im ganzen nur 2700, und Bronchin wurde in diesen andauernden Gefechten bis Leimont vor Bar le Duc zurückgedrückt. Die Linke des Chalonskorps behinderte mit Front nach West den Südmarsch; die Württemberger und R. D. Breslau hatten hier einen kräftigen Feind aus dem Wege zu schleudern. Die Vormarschbahn der ersteren wird nicht klar erkennbar, die löffelweise eingehenden V. L. (oft 6 des gleichen Regimentes), meist ohne Zeit- und Ortsangabe bis Mitte September, erschweren tabellarische Sammlung. Feststehen nur 124. bis 11. (620), sowie II/III/122. (120), 119. (123) am 7. bei Rollicourt. Nehmen wir sie als Maßstab sowohl der größten als geringen Verluste, so erhält man ungefähr 3650. Noch am 1. verlor I/120. allein 32 Tote; bei Romagne am 2. mußte 54. Brig. der 11. R. D. beibringen; bei Durchschreiten der Argonnen litt man durch Spionage und Hinterhalte. Am 6. besetzte 26. D. Clermont; ihr 125. rang um die Höhe bei Pretz. 120. kam herbei und verlor 12 Off. 340 Mann. (Dieses Rgt. behauptet, in den ersten zwei Kriegsmonaten 27 Off. 840 Mann an Toten verloren zu haben; wir vermögen aber eine so hohe Ziffer in den V. L. nicht zu erkennen, es sei denn, daß die meisten Verwundeten starben.) Die Schlacht bei Triaucourt und Grandcourt am 7. und 8. endete gut, worauf Fabeck südlich zum Ornain weiterzog und sich rechts vom 6. K. setzte, am 10. bei Sommaisne. 13. P. litten am Ornain (135), Brig. Teichmann verlor viel, unverhältnismäßig die Art. (465, dabei 190 für sechs Batterien 29. Art.), die wohl für die fehlende hessische am Kanal eintrat. Inzwischen rückte das Gefecht der Breslauer R. D., deren Brigade Schweidnitz vorerst unberührt blieb, wenig von der Stelle; 11. R. Art. feuerte noch am 9. bei Narrecourt. Bei Souilly und Beaucé am Air wich das französische 6. K. langsam; Goßlers 6. R. K. mußte die Ehre, ihm gegenüberzustehen, erst auf dem Rückzug teuer bezahlen.
Am Maasflügel waren am 2. jetzt 145., III/67. nebst 70. Art. drüben (Verlust 375), II/30. und II/135. nebst 12. Jg. z. Pf. erkämpften weiteren Raum zum Vorgehen nordwestlich Verdun, wo Gündell die Festung umlagerte und mit schweren Belagerungsgeschützen die weite Fortumwallung beschoß. Dies Bombardement gegen Nord- und Ostforts ließ Sarrail kalt,
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