Bismarck 03
einen heftigen Vorstoß (540 bis 3. Okt.), nachdem 159. bis 20. schon 400 verlor. Nun ist freilich nicht zu leugnen, daß 14. D. jetzt Brig. Schwarte nordwärts hinüberschickte, deren 56. bis 28. bei Condé in hartem Kampf stand (890), desgleichen I/II/57. (430), III. 520. Obschon der Kampf von Steinmetz eigentlich zur Aisneschlacht gehört, muß er doch hier einbezogen werden, da diese Gruppe und 13. D. sich die Hand reichten bei Condé, über welches Steinmetz bis Aquilcourt südwestlich vordrang. Der tapfere General selber fand den Heldentod, auch hier war die Einbuße groß, weniger bei 55. R. Soest (500) als bei 164. (700), und dem erst später eintreffenden 73. (900), 22. Art. (145). Die bei Marlet nordwestlich Orainville aneinanderstoßenden westfälischen Divisionen hatten dort beide einen Brennpunkt, denn III/16. neben III/15. litt auch erheblich (440), I/II. erstürmten Brimont (520), wo 43. Art. Wesel feuerte (105, Oberst v. Beaulieu verwundet). 53. bei Marlet und Orainville (580)., dazu das später aus Rampcel eintreffende Battaillon (250). 7. Pioniere bei Brimont litten nicht sehr. Selbstverständlich machte der Feind im Einfallwinkel zwischen Aisne und Laivre die stärksten Anstrengungen. Bei ihrem Vordrängen nordwestlich sah sich 13. D. vom 3. K. aus Süden angegriffen, während der nach Nordosten fechtende Valabregue nach Osten gegen sie einschwenkte, um den Schlag zu parieren, freilich auch gegen Schwarte.
Das 18. K., von dem bereits Teile nach Westen unterwegs waren, rollte über La Fère hinter der Front am 23. ab, ebenso die Gardekavallerie. Dies geschah auf Vorschlag Bülows nach Besprechung mit Falkenhahn, er wollte schon damals mit neuer Armee nach Westen übersiedeln. Diese richtige Einsicht löst für Böswillige leider den Verdacht aus, daß er sich von längerem Verweilen bei Reims persönlich keine Lorbeeren versprach. Mochten Heeringen, Einem, der Kronprinz auf ihren für die Fama unfruchtbaren Posten verharren, ihn zog neuerwachte ehrgeizige Tatenlust nach Westen. Er ließ sich auch vom Oberbefehl der 1., 7. A. entbinden, nachdem er aus der Ferne allerhand irrige Anforderungen stellte, die durch die Ereignisse überholt wurden. So erhob er den Anspruch, Kluck solle mit zwei K. das 7. R. K. unterstützen, was sich durch die wirklichen Verhältnisse ausschloß. Also immer wieder der Trieb, andere für seine Interessen zu verbrauchen. Früher war er doch so innig um Kluck besorgt, dieser könne im Westen umfaßt werden. Das wäre jetzt natürlich eingetreten, wenn Kluck sich östlich ausgedehnt hätte. Bei Reims wollte Bülow schon Feierabend machen, die O. H. L. war jedoch der Ansicht, der Feind müsse durch 2., 7. A. gefesselt werden, damit er nicht dauernd Truppen zur Verstärkung seines Westflügels herausnehme, was man schon seit längerer Zeit beobachtet haben wollte. (Wahrscheinlich sind aber 9., 11., 21., K., 42. D. wesentlich erst bei Monatsende abgeschoben worden.) Die von Bülow beabsichtigte Entsendung des Gardekorps unterblieb daher vorerst, zumal der Feind durch wiederholte Vorstöße, die für ihn blutig und zwecklos verliefen, die gleiche Absicht verriet, deutsche Verschickungen nach Westen zu hindern. So wurde am 25. die Schlesierbrigade bei Sillevy angefallen. Am 26. früh wollte Bülow angreifen. Esperet kam ihm aber schon bei Nacht zuvor und brachte 13. D. nebst Gruppe Steinmetz in Unordnung. Dagegen drangen 14. D. und die hannoverschen Teile, die bis 19. das 1. franz. K. bis über die Landstraße nördlich Reims geworfen hatten, schneidig bis über Courcy–Neuvelette und die sie verbindende Straße vor. Dieser mit großer Wucht geführte Stoß bewog Esperet, von weiterer Offensive am Nordflügel abzusehen. 2. G. D. und Teile 19. R. D. beobachteten Reims, während 1. G. D. am Südende der Stellung den Schlesiern bei Sillery zu Hilfe kam. Das bretonische 10. K. und Teile Fochs waren tags zuvor bei Fort Pompalle vorgeprallt über Thuisy und Sillery hinaus. Jetzt trug General Huthier (der spätere Armeechef) den Angriff seiner 1. G. D. stürmisch bis zum Kanal östlich Sillery; Fochs Linke wich erschüttert »unter großen Verlusten«, doch aus dem Waldstück südlich Sillery schlug Flankenfeuer entgegen, ebenso aus Thuisy südöstlich, wo Kirchbach angeblich nicht nach Verabredung von Souplet vorgehen konnte. Inzwischen warf 2. G. D. die Bretonen bei Pompalle, mußte aber wegen Kreuzfeuer ihr Vorgehen einstellen. Am 27. erlosch die Schlacht. Dies alles erzählt Bülow.
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