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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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der Feind mußte sich vor Juvincourt östlich Corbeny nach V. a. B. werfen. Hier stockte der Angriff. Da brachen am 17. Richthofens Gardejäger vor und nahmen das Walddorf, ihr Major Krosigk sank schwerverwundet, außerdem bluteten 2 Hauptleute, 5 Leutnants, 480 Jäger. Was Richthofens Garde-Kavallerie verlor, ist unerkennbar, 2. K. D. verzeichnet hier nichts, wahrscheinlich hier 4. Drag. (35) und 3. Gren. z. P. Somit Gesamtverlust der neuen 7. A. Heeringen rund 11 500. Das Ergebnis war unbefriedigend für beide Parteien. Joffres Zentrumstoß mit zwei Korps und dem Kavalleriekorps, das schneller verschwand als es kam, war ernstgemeint, doch mußte er schon am 17. jede Hoffnung aufgeben, zwischen 1. und 2. A. durchzubrechen. Umgekehrt, wenn die Sachsen bei Pontavert und Berry den Rückzug sperrten, konnte für Maudhuy eine Katastrophe erblühen, doch strammes Fortschreiten auf die Aisne litt unter Vereinzelung und Unvollständigkeit der sächsischen Angriffe. So erleichtert nur Statistik das Verständnis für die unklare Lage. Ein Bülow glaubt natürlich das ganze 15. K. im Feuer, die Daten ergeben jedoch, daß außer 99. auch vier Batl. 132., 136. (siehe letzteres bei Mudra) und drei nebst Artillerie bei Beseler (siehe früher) noch nicht anlangten, so daß nur 15 Batl. Deimlings im September bei Craonne fochten, daher die großen Einzelverluste auch bei 105., 171. Wir veranschlagen dabei, daß Deimling und d'Elsa seit Beginn 16 000 verloren, während die hier fechtenden Franzosen entschieden bisher viel weniger litten. Doch müssen diese bisher untauglichen Truppen, besonders die wenig vertrauenerweckenden R. D. (die bei Dinant ausgenommen), sich ausgezeichnet geschlagen haben. Jedenfalls gelang auch im Oktober, wo 70 Batl. Heeringens zwischen Cerny und nördlich Berry lagen, kein Vertreiben des hartnäckigen Gegners vom Aisneufer, und als bei Monatsende die Elsässer ausschieden, war an Offensive nicht mehr zu denken. Vielmehr gruben die Franzosen sich geschickt am Plateaurand in Kalkgruben ein. Andererseits genügten 45 deutsche Bataillone zur Defensive für diese Front, der Feind behielt Berry, verlor aber Pontavert.
    Wir sind nicht bereit, Kluck die Alleinschuld für den Horror vacui der leeren Lücke zuzuschieben. Sie mußte entstehen, als er sein 9. K. von der linken auf die rechte Flanke versetzte, also einen Pfeiler gerade dort herausnahm, wo er stützen sollte. Doch wer hieß Bülow unablässig ostwärts statt nordwärts zu retirieren und so seine rechte Flanke selber zu vernachlässigen, um die sich doch all sein Sinnen gedreht hatte. Von Berry zog einst Napoleon aufs Laon-Abenteuer aus, ein böses Omen. Die Alliierten dachten wohl, das Plateau des »Damenwegs« säubern zu können, wie Napoleon damals von den Russen. Doch Deutsche niederzuringen ist ein schwieriges Unterfangen. Man kannte sie schlecht, wenn man auf Überraschung vertraute, ehe die Aisnelinie recht besetzt sei. Im Gegenteil erlebte French recht unliebsame Überraschung. Sein nächtlicher Übergang bei Soissons wird von englischen Augenzeugen in dustern Farben gemalt, die Verluste waren auch hier sehr groß, wie überall auf der verbündeten Front, und als er sich gegen die Hochfläche südlich Laon zum Sturm entfaltete, brüllten ihm allwärts deutsche Feuerschlünde entgegen. Die Engländer eröffneten selber vom Südflügel her eine ungeheure Kanonade, bei der auch Schiffsgeschütze verwendet sein sollen. Unter deren Schutz bewerkstelligten sie den Uferwechsel mit schwerer Mühe und schweren Opfern. Am 13. arbeiteten noch 2. Pioniere bei Soissons und am 14. stand Marrwitz noch südlich der Aisne und 9. Kav. D. schlug sich mit Geschwadern Allenbys herum, die auch hier wie bei Berry den Vormarsch begleiteten und zuerst übergingen. Ihr Einbruch nördlich des Flusses blieb ohne jeden andern Erfolg als Verluste, ohne daß sie den Gegner zu sehen bekamen. Daß vor 15. kein ernstlicher Angriff drohte, zeigt das ruhige Ausdehnen der Brandenburger bis Vailly ostwärts ohne die geringste Störung. Hier drang French endlich am 15. westlich des »Damenwegs« vor, General Lochow hatte aber die 6. D. so gut aufgestellt, daß sie die Briten südwärts zurücktrieb, wobei sie freilich auch ostwärts gegen Maudhuys Batteriefront einschwenken mußte. Die Brandenburger hatten in wahren Kalksteinfestungen bombensichere Unterstände, 3., 54. Art. feuerten mit Erfolg bei Vailly, 18., 39. bei Fort Condé. French ließ sich bald abschrecken und nur seine

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