Bismarck 03
Dafür mußte man besonders neue schwarze Horden auf die Schlachtbank schleppen, die sehr unwillig gingen und heimlich ihren Bedrückern Rache schworen, was einst grause Früchte tragen wird. Sie kennen die weiße Schmach und machen innerlich zwischen den weißen Teufeln wenig Unterschied.
Die Schlacht bei Nouvion–Noyon.
Klucks «Rückzug »in bester Ordnung« vollzog sich, wie wir schon sahen, in lauter Unordnung. Alles wirrte durcheinander. 6. D. mußte weit nach Osten marschieren, um sich bei F. Condé mit 5. D. zu vereinen, 9. K. weit nach Westen, um rechtes Flügelkorps zu wenden, 2. K. früher rechter Flügel, kam in die Mitte neben 3. K., rechts davon 4. K. bei Almont und Paesly, 4. R. K. ging bis Nouvion zurück und dort in Stellung. Später marschierte 4. D. wieder weit westlich ums 9. K. herum, 4. R. K. schickte gleichfalls Kräfte dorthin, zugleich aber an die Aisne, 9. R. K. war noch im Anmarsch über Nesle. Maunoury, der hinter Armin bei Fontenay nachstieß, erwartete am linken Flügel (Boeile) das 13. K. aus Lothringen und war überzeugt, daß die neue Armee Castelnau rechtzeitig die deutsche Rechte umfassen werde, ohne die Bildung der deutschen 6. A. bei St. Quentin, zu ahnen. Daher der siegesgewisse Schwung auf dieser Angriffsfront. Als sich schon sein Nachbar French in der letzten Septemberwoche leidend verhielt, hämmerte er noch einmal drauf. Er erhielt Ersatznachfüllung aus Paris für seine Reserveformationen, dagegen dürften 41., 44. D. des 7. K., die aus Lothringen heranrollten, an Castelnau überwiesen sein. Jedenfalls griff der »Sieger am Ourcq« (!) mit besonderer Lebhaftigkeit an, besonders 9. K. auf Linie Vassens–Autreches–Rampcel. General Quast wußte dort 9. R. K. Boehn hinter sich im Anmarsch, neben sich hatte er westfälische L. W., 4. Kav. D. deckte bei Noyon seine Flanke. Marrwitz Kav. K. war also damals in drei Stücke auseinander gerissen, doch sammelte es sich später vereint im Westen. Kav. Sordet wollte gegen die Anmarschflanke Boehns operieren, wurde aber bei Noyon daran gehindert. Dagegen meldete Kluck schon am 15. »Kolonne aller Waffen mittags Compiegne«, Bülow hält dies für das 13. K. Ein Ausweichen nördlich, um sich vom Feind loszulösen, hielt Kluck sehr richtig für bedenklich und verlängerte lieber seine Linke mit weggeholten Teilen (36. R. und Anfang 4. D.) bis Carlepont. Wieder der Fall Grouchy: hätte er nur früher so viel Festigkeit und Geschicklichkeit gezeigt wie hier! Im Vertrauen aufs Nahen der 6. A., deren Führer kein Miesmacher wie Bülow war, nahm er die Schlacht auf Tod und Leben an. Wir bleiben ehrlich und Zorn über den erschwindelten Klucknimbus beirrt uns nicht in dem Zugeständnis, daß diesmal Klucks Entschlossenheit, allen schwächlichen Weisungen Bülows zuwider, wesentlich zu kommenden Erfolgen beitrug. Seine Standhaftigkeit ermöglichte Prinz Rupprechts Eingreifen am geeigneten Orte.
Gegen Klucks Zentrum hatte Maunoury eine solche Masse aufgestellt, daß seine Reserven bis zum Ourcq rückwärts standen, Pariser Neubildungen. Seine früher entmutigten Scharen zeigten anfangs wenig Kraft zum Nachstoßen. Daß Kluck schon am 13. oder gar 12. auf der ganzen Linie mit aller Gewalt angefallen sei, ist Bülows Erfindung. Am 15. aber ließ Maunoury sein Heer los, das sich jetzt hochgemut in Siegeshoffnung schlug. Der Anprall war äußerst heftig, doch am 20. war auf Klucks 25 km langer Linie ihm noch kein Stück entrissen. Auf dem von Cuffies abfallenden Westplateau stand 165. Quedlinburg bei Vingre in stark erschütterndem Kampfe (I/430, III/475). Weiter westlich 72., III/153. der 8. D. (650), 4. P. (97), 40. Art. (155). Die Batterien konnten sich hier nicht in Höhlen verstecken, wie an der Aisne, litten daher entsprechend. 26., 27., 66. der 7. D., über Laval zurückgezogen, blieben bei Almont und Anglecourt, nordwestlich Soissons näher dem Kampffeld der 8. D. mit sehr mäßigem Verlust (237 von 66). Im ganzen verlor Armin 3400, dagegen 7. R. D. allein schon mehr. In der Hauptstellung Nouvron–Nouvion 4. R. Jg. (290), 7. R. A., 27., 72. R., ersteres wurde auf Morsin zurückgedrängt (767 bis 25.), neben 72. Inf., während 72. R. (975 bis 24.) nach Rampcel abmarschierte, 26. R. nach Autreches (383), 36. R. ging ganz westlich ab. Die 22. R. D. hatte die Hälfte östlich zur Aisne entsendet, bei Nouvion verharrten 71. R., 22. R. Art. sowie neu eingetroffene 11. R. Jäger, die außerordentlich litten (11, 350), was dies tapfere
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