Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
Vom Netzwerk:
Geschütze spielen, die aber den Verteidigern in ihren Steinhöhlen wenig Schaden taten. 5. D. reichte scherzhafte Verlustlisten ein, so I/12. mit 30 Köpfen. Umsonst suchte das 3. engl. dem deutschen Korps gleicher Nummer etwas anzuhaben, umsonst 1., 2. K. den »Damenweg« zu ersteigen, die »verstärkte 6. D.« genügte da wieder. Verstärkt womit? Mit den braven 76er Hanseaten, auf dem Rückzug abgedrängt, die bei Andignicourt und Moulin Rouge die 35er bei Ostel und Soupir unterstützten. Beide Regimenter verloren je 700, auch die abgedrängte 45. Art. feuerte kräftig aus dem Flußwinkel bei Vic sur Aisne (57). Die Briten mußten davon abstehen, bei Ostel das Plateau zu ersteigen, 35er, 76er lagen fast allein in der Feuerlinie, 64er verloren nur 68 Mann, das ganze Korps Lochow nur 1850 (270 Art.). Westlich davon war Linsingen auf die Hochfläche Cuffy–Crouy–Vregny gestiegen, jedoch nach längerem Nachhutkampf. 34er fochten bis 17. noch bei Soissons, d. h. in und an den Vorstädten, I/III/49. scharmützelten noch am 13., 14. neben den Pionieren südlich des Flusses, sie stellten sich jetzt bei Margny auf, wo die Pommern jeden Sturmversuch des 3. engl. Korps unterbanden. Umsonst bliesen die Dudelsackpfeifer der schottischen Kerntruppen den Pibroch zum Avancieren, das mörderische deutsche Feuer wirkte merkwürdig abkühlend, als 2. Art. bei Pont Rouge die Flanke bestrich. Die 3. D. verlor in diesem seit 19. abflauenden Kämpfen nur 1250. Allerdings sind auch Teile Armins hier mitzurechnen. 75. Art. (95) feuerte bis 27. »vor Soissons«, III/36. ging erst am 16. aus dessen Umgegend zurück, 93. behauptete sich bis 24. bei Pesly nahe der Aisne (267). Außer Brig. Reichenau scheint 8. D. auch I/II/153. unter Oberst Herzog Ernst v. Altenburg dorthin entsendet zu haben (660) und 22. R. D. ihr 32., 82. R. nach Chavillecourt a. d. Aisne, wohin Maunourys Rechte reichte. Dessen 45. D. unterstützte das Vorgehen des Korps Poultenay, des aufs brennende Soissons zurückwich, wo die prächtige Kathedrale schon Kugelspuren trug. Die Orandivision trug ihren Elan bis Cuffies vor, versagte dann arg gelichtet. Am 17. mutete Bülow den Brandenburgern zu, Heeringen nach Südost zu unterstützen, während er gleichzeitig von Klucks rechtem Flügel erneute Rückbiegung verlangte, beides völlige Verkennung der Sachlage. Statt daß er Hilfe für Zwehl erwartete, schien es, als ob Lochow selber Hilfe bedürfe. Die Lage war eine eigentümliche, als gewaltige Massen aus Soissons herausquollen, das Aisneplateau schien gegen French nicht genügend besetzt. Doch die Brandenburger standen günstig den Abhang des Damenwegs entlang am felsigen Rand bis Ostel. Ihre Artillerie konnte freilich englischen Marine- und Pariser Festungsgeschützen, die man mit heranschleppte, nur mäßig antworten, weil die O. H. L. in besonderer Weisung vor jeder Munitionsvergeudung warnte. (Man sah sich so wenig auf den Krieg vor, daß der Schießvorrat ausging). Doch ihre Granaten »saßen« in den tiefen englischen Massen, die aus dem Flußdefilee hervorstrebten. So viel Schwergeschütze French den Sturmsäulen beigab, fanden die großkalibrigen Geschosse doch nicht die Schlupfwinkel der Kalksteinstellung. Als englische und französische Sturmscharen gegen Vregny frontal anliefen, krachte und knallte Flankenfeuer der Magdeburger und Thüringer in sie hinein. Östlich davon beim K. Haigh schlugen die Trommeln der Garde umsonst zum Sturm, man konnte bei Courteron und Soupir nicht emporklimmen, scheiterte schon vor der 5. D., die hinter Fort Condé völlig gedeckt lag. Noch weiter östlich versuchte sich K. Dorien an Vailly, hier war die Niederlage vollständig. Was in die Kalksteinrinnen eindrang, ward niedergemacht. Der geringe Verlust aller andern Teile auher 35., 76. zeigt, daß man nur mit diesen angriffsweise verfuhr, ganz angemessen gegenüber Bülows Ansinnen allgemeiner Offensive, wo Defensive sich von selber gebot. Mißmutig lagerten die Briten unterhalb der Hochfläche, den Fluß im Rücken; hier erstarb die Schlacht am frühesten. Und daß sie im Westen auch nicht früher begann, wird aus vielen Daten klar ersichtlich.
    Allerdings schienen 1., 2. A. zu wetteifern, wer am schnellsten zurückkrebse. Wenn man nur begriffe, warum nicht wenigstens das nördliche Marneufer verteidigt wurde, wie Moltke es sich dachte. O wie konnte man das, da doch der kluge Kluck sein Heer fliehend »retten« mußte. Hätte er damals zwischen F. Milon und Crepy frontgemacht,

Weitere Kostenlose Bücher