Bismarck 03
größere künftige Schlacht vorgetauft, wobei die Allgäuer 20er sich ebenso auszeichneten, wie im September die »Leiber« – und wollte umsonst bei Albert die Flanke anfallen. Die Württemberger R. D. hielt ihn rechtzeitig auf und bezog fest den Ehrenposten an der Ancre. Inzwischen überbrückte Armee Maudhuy die Lücke zwischen ihm und French, Castelnaus Linke bekam aber wohl noch mit neuem Feind zu tun: Das auf St. Quentin basierte Korps Armin kam nordwärts angriffsweise Maudhuy entgegen, der den Pfälzern und bayrischen Reserven in die Weiche fallen wollte, südlicher aber schob sich schon die Garde ein. Mit ihrer Linken verband sich 1. bayr. F. Art. bei Pusiaux, diese verlor 140 und 3., 4. G. Art. 152, der Geschützkampf war also hart, während 2. G. D. dort bei Achiet und Ficheux weit weniger litt als ihre Schwesterdivision bei Hebuterne und Gommecourt. Hier erschien 2. G. am 2. zuallererst auf dem Kampfplatz und reichte später nebst 2. G. Art. (98) bei Les Essarts der 8. D. die Hand. Die Garde verlor 5000, doch der Zusammenstoß bei Armin wurde sogleich viel mörderischer. Bis 14. verloren 66., 165., 153. schon 2750. Der über Mercatal angesetzte Stoß stockte, doch Armins Rechte drang mit gewaltigem Anstoß über Croisilles bis Ecurie südwestlich Arras und bis Neuville ins Weichbild der Festung, gegen welche 75. Art. (99) kräftig donnerte. Das kostete 7200, größter Korpsverlust im Oktober. Es befremdet, im amtlichen H. B. so wenig von solcher Tat zu lesen, man gewöhnt sich aber daran, daß man sich nie aus H. B. ein richtiges Bild machen kann. Da General v. Plettenberg bald mit 1., 4. G. Brig. nach Ypern abging, so blieb die ganze Strecke südlich Arras fortan Armin überlassen. Seine Rechte faßte schon Fühlung mit den Bayern in der südöstlichen Vorstadt St. Laurent, er nahm die Festung unter schwere Beschießung mit großen Brandschäden. Weithin Flammenschein, Kanonenkugeln flogen in die Zitadelle.
Seit 3. raste hier die Schlacht und fraß um sich wie ein Waldbrand, da immer mehr Bayern nördlich der Scarpe eindrangen. Zunächst setzte sich 13. Inf. (siehe früher) bei Thelus fest, 10., 13. R. über Bois Bernard, 3., 12. R. dehnten sich südlicher bis Vimy, Atbis, Neuville, wo 1. R. F. Art. bei Farbus auffuhr, 7., 6. R. am rechten Flügel bei Souchez. 5. R. Art. verlor dort 155, der Kampf war so heftig, daß zuletzt plötzlich die Mindener Brigade der 13. Westf. D. einspringen mußte, was keine Darstellung erwähnt, so undankbar bei deren großer Einbuße. Durch ihre Hilfe versagte Maudhuys Vorstoß zwischen den Straßen nach Lille und Bethune, nur seine Artilleriestellung gebot deutschem Gegenstoß Halt, der schon Ablain–Carency in seine Gewalt brachte. Bis 22. verebbte hier die Schlacht. Sie begann damit, daß 5. R. D. den Vimyrücken mit 9. und das Straßenkreuz westlich Arleux mit 11. Brig. nahm. 7. R. Bayreuth drang zuerst über Vimy durch, »zumeist ohne Schuß«; mit dem Bajonett überrannten Nordfranken und Ingolstädter um Mitternacht zum 5. die Turkos der Orandivision. Inzwischen ging 1. R. D. mit Münchner Brig. auf Atbis, mit Brig. Augsburg auf Roclincourt. So bildete sich eine 18 km lange Front, gegen die erst seit 8. feindliche Gegenwirkung einsetzte. Man trotzte ihr so zuversichtlich, daß 3. R. Kav. Straubing sogar schon bis Lorettohöhe 2 km nordwestlich Souchez preschte, bis zu deren Fuß 6. R. folgte. Bei Carency trotzten 7. R. und Westfalen opfervoll einem großen Gegensturm. Am Südflügel brachen die Münchner gegen Wegkreuz und Höhen bei Maison Blanche vor und schlugen noch am 27. bei Roclincourt eine Brig. Senegalneger nieder. Daß diese, »etwa 6000«, von 2. R. »fast völlig aufgerieben« sei, übertreibt wohl der etwas selbstgefällige Bayernstolz. Um Lorettohöhe ist nicht, wie man meint, schon im Oktober gerungen worden. Weithin flammte Feuersbrunst der Zitadelle, als 1. R. nach dreitägigem Raufen am Rathaus des Vororts St. Laurent die Löwenfahne aufsteckte. Mehr Hervorhebung laut Verlust verdient aber 13. R., dessen stürmischem Andrang bei Targette der Feind in Neuville erlag, und 2. R., dem man am 23. das blutbeströmte Weiße Haus östlich Roclincourt überlassen mußte. Beim linken Flügel halfen die früher genannten Pfälzer Teile mit, bei Athis die endlich abgelöste wackere 35. L. W. Verlustsumma über 8000 (1962 Westfalen), Gesamteinbuße der Arrasschlacht 20 300. Die bayrischen »Reserven« warfen den Feind mit einer Tapferkeit, die alles
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