Bismarck 03
6850 Westf.). Die drei angelangten Regimenter der 13. D. hatten zwischen Souchez und Angres einen recht einsamen Aufenthalt, bis sie nach Ankunft der Badenser sich den ebenso im Norden vereinsamten drei der 14. D. gesellen durften. Das erklärt den großen Verlust, prozentual noch größer als bei den Magdeburgern, da noch mindestens 10 Batl. fehlten. Den im September schon so Hartgeprüften schuldet man besonderen Dank für ihr opferwilliges Einspringen. Übrigens half ihre 22. Art. bei Arras–Vimy, 43., 58. Art. entsendet nach Seringhem zu den Leipzigern. Tapfer zogen hier auch 11. hessische Jäger auf Posten (228) und ließen sich Richebourg nicht entreißen. Dagegen wäre nördliche Flankendeckung bei Aubers durch 221. Res. Darmstadt, 223. Frankfurt belanglos geblieben, wenn nicht die Leipziger rechtzeitig zur Seite traten. Die Badenser hatten es leichter, da sie schon eine etwas eingerenkte Lage trafen, doch sind von ihren 30 Batl. nur 20 in V. L. ersichtlich. Da sie notgedrungen so lange in Lothringen verweilten, kamen sie später als alle andern und natürlich bruchstückweise an. 28. D. zog sich mit Rückschwenkung links an die Bayern heran, Gefechte bei Lorgies-Noulette, bis wohin am 18. schon die 13er vorgerückt waren, waren hitzig genug. 29. D. zog sich möglichst weit rechts zur Verbindung mit den Westfalen. Zwischen beiden Flügeln erstürmten III/112., I/109. und anlangende Teile von 110. Vermelles, die Rechte nahm Bassée, worauf sich alles über Hulluch und Loos bis Festubert durchrang. Hier bluteten 3650, auf der schwächeren linken Seite 2350 inkl. 50. Art. Der Erfolg war groß, Maudhuys Linke und Doriens Rechte mußten das ganze Kohlenrevier verlassen, umsonst strengten Engländer sich an, das zerschossene Bassée zurückzugewinnen, man jagte sie in die Flucht über den Kanal. Zeitweilig ließ Maudhuy auch die in Trümmer geschossene Lorettokapelle, Wallfahrtsstätte auf beherrschendem Plateau nördlich Arras, am Monatsende fahren, weil die deutsche Kanonade vom Vimyrücken unerträglich wurde. Doch nur einige westfälische Schützenschwärme erklommen die Plateauränder; an den Ostausläufern feuerten zwei bayrische hinaufgeschleppte Geschütze, die Iliade dortiger Kämpfe begann viel später. Gardejäger dorthin versetzen ist grober Irrtum, sie fochten damals schon im Lysgebiet.
Die Reiterei war nämlich nach Richthofens Abzug nicht müßig geblieben, 6. Jg. der 3. Kav. D. unterstützten den Angriff auf Arras, Stettens 7. und bayr. Kav. D. warfen sich der nach Ypern vorbeiziehenden Reitermasse Mitry-Conneau entgegen. Letztere behauptet, sie habe Marrwitz an die Lys geklemmt, die deutsche Reiterei umgekehrt, sie habe den Feind geworfen, ihm zahlreiche Gefangene abgenommen. Dies soll schon am 10., 11. geschehen sein, bei Hazebrook, welcher Name aber in den V. L. nicht vorkommt, sondern Neuve Chapelle. Dort belästigte 9. Kav. D. die linke Flanke Doriens. Dort und bei Laventie bluteten 240 Reiter, dazu 140 von 10. Jg., 10. R. Jg. Den Verlust der 1., 2. bayr. Schweren Reiter können wir nicht hierher rechnen, sondern zu späteren scharfen Lysgefechten. Übrigens ließ 7. Kav. D. ihre Württemberger Dragonerbrigade bei Ognolles, obschon 9. Jg. von dort mitkamen. Jedenfalls sollte man nicht auf »Hazebrook« stolz sein, der Zweck wurde gänzlich verfehlt, man ließ K. Haigh vorbei nach Ypern und sperrte auch Mitry nicht von der Lys ab, auch Kav. K. Allenby zog unbehindert nach Messines südlich Ypern. Das Kavallerie-Oberkommando Marrwitz verlegte sein Augenmerk ganz östlich ans Lysufer, die Bahn nach Norden blieb für die Verbündeten frei. Bamberger Ulanen und 6. Bayreuther Chev. setzten freilich bei Merville der 7. franz. Kav. D. scharf zu, im Ganzen mußten aber die bayrische und auch die 3., 6., 7. Kav. D. hinter die Lys ausweichen. Zunächst lag der in großem Stil gehandhabten Operation ob, den Aufmarsch des 7., 14., 19. K. zu schirmen, dies gelang, doch umsonst prallten die Geschwader früh und weit vor, erst bei Monatswende überschritten sie teilweise wieder die Lys, als der Feind deren Nordufer schon längst innehatte, jede Aufklärung über die Lage bei Ypern wurde verabsäumt. Zwar steht in den V. L., dieser Stenographieerklärung der Wirklichkeit, daß 13. Drag, ausgerechnet am 13. in Ypern einrückten. Doch 13 ist nun mal eine Unglücksnummer, diese unbekannte Episode zerrinnt in Nebel. Kav. K. Richthofen nebst Gardejägern näherte sich jetzt gleichfalls nordwärts der
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