Bismarck 03
Bisherige bayrischer Aktivtruppen überbot. Das Blutopfer entsprach aber nicht dem lokalen Gewinn, so lange Maudhuy die Waldschlucht nördlich Loretto-Höhe behauptete. Dieser martialische Herr wollte umsonst einer Überflügelung nördlich und südlich Arras offensiv zuvorkommen mit seinen 8 Divisionen: 21. K. Linke bis Bassée, 11. K., 45. D. Mitte, 33. K. (3 Res. D.) Rechte. Sein Unterführer Petain, auch ein »neuer« Mann mit jüngeren, neueren Truppen, schlug sich brav gegen so erstrangige »alte« Armins und der Garde. Der kleine, schneidige Castelnau hielt seine Front an der Ancre noch fest zusammen, obwohl er 9. K. nach Ypern schickte und mit 4. K. seitwärts Maunoury half. Viel zu viel deutsche Kräfte waren zwischen Roye und Ancre gebunden, es war höchste Zeit, daß 2. K., 25. D. dort losgelöst wurden.
Schon früh lief die Kunde ein, daß die Leipziger Lille erstürmten; der Gouverneur mit 4500 kapitulierte. Die nicht als Festung, aber als Industriezentrum wichtige Stadt nahmen nur Teile der Brigaden Löwensprung und Saydewitz; wesentlich warfen nur Bataillon Süßmilch vom 181. und eine Batterie 69. Art. die Garnison nieder. Der ganze Spaß kostete dem 139., 179. nur 452. Hier blickten auch 300 braune Spahis in roten Burnus neugierig auf die Nordländer, denen sie ihre Säbel aushändigten. Übrigens machten auch hier Bayern sich verdient, nämlich Ulanenrittmeister Fürst Wrede durch kühnen Aufklärungsritt und der aus Prinz Rupprechts Stab entsendete Generalstäbler Major von Xylander durch selbständig kühne Befehle. Schon früh durchritt die Bayrische Kav. D. die Umgegend und plänkelte nach Belgien bis Courtrai; ihr folgten 6. K. D. mit zugeteilten 1. b. R. Jägern und 3. K. D. mit I/1. R., welche bayrischen Fußtruppen leichte Gefechte hatten im Verein mit der hier auftauchenden L. W. Brig. Schulenburg. Am 7. streiften deutsche Reiter bei Dickebusch und Kemmel vor Ypern. Prinz Rupprecht beabsichtigte mit klugem Feldherrnblick, sofort seine Rechte bis nach Kemmel zu werfen, doch die O. H. L. hielt ihn davon ab; verhängnisvolle Kurzsichtigkeit.
Die Leipziger, hintereinander in Teilen eintreffend (II/134. schon am 2., 179. erst am 12.), bauten mit unglaublich rascher Flottheit die Nordecke der Westfront aus, kaum daß sie in der Champagne abbauten. Gegen sie befand sich das 3. engl. K. (3 Div.) im Vormarsch; kam zum Entsatz zu spät, eröffnete jedoch scharfen Kampf nordwestlich Lille bis zur Lys. Bis zur Ankunft der Sachsen war die Besetzung der Nordlinie äußerst dünn. Zunächst schlug sich nur Richthofen in den Bergwerken von Lens und bei Bassée herum, er erreichte den Zweck: als er die Front freimachte, nahte endlich die Vorhut der Badenser. Richthofens Verlust war nicht so schlimm, wie Stegemann gruselig macht, auch focht die Gardekavallerie nicht allein, sondern bei ihr waren fünf Regimenter von andern Unterteilen (4. Drag, verloren ihren Obersten), sowie 17., 27. Pioniere des Saarbrücker Korps (200) und 1. G. A. (130) inkl. reitende Batterien von 8., 15. Art, betrug bis 14. die Gesamteinbuße des zweimaligen Gefechts 813, wovon nur 325 Reiter, hielt sich also in mittlerem Maß. Abgesessene Reiterschützen, deren Masch. Gew. aus Bergwerkgängen sprühten, und Gardejäger hielten sich rühmlich gegen eine Alpenjägerbrigade und schlugen schon am 12. die anrückende 15. englische Brigade. Als Teile 21. K., linke Schulter an den Bassée-Kanal gelehnt, gegen Richthofens Linke vorgingen, riß ihn Eintreffen der Badenser heraus. 28. D. hier die übliche Verwechselung, nur deren Vorhut, die verspätete Masse kam nur regiments- und bataillonsweise an. So 114., 142., bis 21. am rechten, 169., II/170. am linken Flügel, II/170. litt sehr, wie stets isolierte Einheiten. Erst nach 20. rückten 40., 113., später 142. nordwärts zum Anschluß an die Westfalen über Loos und Lens nebst 14., 30. Art., 14. P. Die Westfalen waren früher da, doch nur vier Regimenter deckten zunächst die lange Strecke von Lievin, wo 8. Husaren plänkelten (3. 34), bis Festubert. Wir sahen, daß anfangs Oktober noch Teile bei Reims standen. 13. J. traf erst am 16. bei Lievin ein; Teile 53. vor Bassée. Als die erste Staffel der Badenser dort erschien, marschierten die abgelösten Westfalen nach Richebourg nördlich Bethune, wo 16., 56., 158. nebst 7. P. (105) bei Givenchy einen wahren Heldenkampf gegen das von St. Omer aufgerückte neu aufgefüllte K. Dorien führten, Hier bluteten 3375, bei Lievin 1500 (inkl. Souchez
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