Bismarck 03
vorgetrieben und vor Mons nur mit dem 9. K. demonstriert, so wäre zuletzt French auf Maubeuge zusammengedrängt und dem Bereich auch der 3. A. unterworfen worden. Diese statt weiter abwärts auf Givet nur auf Dinant zu verweisen, gehörte zu Bülows Ängstlichkeiten, der sie nahe zur Hand haben wollte.
General v. Kuhl schließt die glänzendklare Einleitung seines bekannten Buches, das im übrigen zu seiner eigenen und Kluck's Ehrenrettung dienen soll und daher von vornherein einer vorgefaßten Tendenz huldigt, mit der Erkenntnis, daß nur schnelle Schläge uns helfen konnten. Nun, der Wille dazu war da, das Heerinstrument über jedes Lob erhaben, so folgert einfach, daß die geistige Ausrüstung zu wünschen übrig ließ.
Am 21. durchschritt das 10. R. K. Hülsen-Kirchbach die Chaussee bei Gosselies; 39 er des 7. R. K. Zwehl schlossen sich bei Fleurus an und gingen auf Gilly halbwegs Charleroi vor. Der Feind wurde dort geworfen und General Einem wandte sich hauptsächlich nach Thuin, wo die 56 er die Sambre schon am 21. überschritten mit wenigem Verlust. Diese Kolonne kam von Genappes her, und Schützen der 13. D. beunruhigten gleichzeitig englische Reiterei, die Fühlung mit Lanrezac aufnehmen wollte, doch südwestlich auswich, als westfälische Artillerie von Maisières her den englischen rechten Flügel kanonierte. Weiter traten die Westfalen nirgends mit den Briten in Berührung und ihr Anteil an der Charleroischlacht kann auch nicht erheblich gewesen sein, denn ihre Einbuße blieb sehr gering; nur auffallend viel Offiziere bei den Kölner 53 ern, dabei zwei Majore. Sie und die berühmten 16 er, die beide allein bei Lüttich fochten und dort beim Einmarsch lebhafte Schießerei am verschanzten Bahnhof hatten, waren auch an der Sambre voraus nebst III/57.; die Paderborner 158 er durchschritten am 22. Peronnes (nicht zu verwechseln mit Peronne oder dem Moseldörfchen), wo schon früh 11. Lothringer Ulanen plänkelten. Das Bordeauxkorps langte erst am 23. an. Was vom Feind bis Marbais vorrückte, war schon alles bei Thuin über den Fluß geworfen. Taktisch nicht bedeutend, stiftete Einems Kampf strategisch Verwirrung bei Franzosen und Engländern, deren Verbindung er zerschnitt. Am Ostflügel Bülows verblieb die 1. G. D. vorerst bei Spy neben 14. R. D. vor der Westfront Namurs, während die Vorhut der 2. G. D. schon am 21. auf den Übergangspunkt Auvellais vorging nebst drei Gardereiterregimentern. Auch die 6. R. Dragoner und 2. R. Ulanen zogen mit zum Streit, als Hülsens Vorhut mit aller Kraft auf Charleroi losging. Emmichs Vorhut, 77. Celle, schlug die französischen 70 er und 71 er bei Tamines; ihre voraufstürzende 9. Kompagnie ging aber dabei zugrunde. Es kam zu erbittertem Kampf längs der ganzen Flußlinie gegen das französische 3. und die Hälfte des 10. K. Hier geriet hannoversche 74. mit französischem Regiment gleicher Nummer aneinander, 79. Hildesheim im Verein mit 10. Res. Jäger trieb den Gegner durch die winklige Vorstadt von Charleroi, 91. Oldenburg warf sich auf Châtelet. Die Franzosen wichen mit sehr großen Verlusten ans Südufer; in der Nacht währte das Gefecht fort. Die Gardevorhut warf die französische Rechte mit ganz geringem eigenen Verlust; ihren Pionieren kostete der Übergang nur 5 Mann. Sieben Gardebatterien bearbeiteten am Arsimonthügel die 19. D. Brennier, deren 40. Rgt. floh, während ihr 71. allein 576 Tote und Verwundete (16 Offiziere) verlor. Sie wich 10 km bis zur rückwärtsstehenden 20. D. Schon am 22. kam Bülow mit Macht über den Fluß; die Schlacht entbrannte bei Charleroi mit größter Wut. Das 3. K. konnte die Wolfsbrücke nicht halten; der italienische Korrespondent Barzini schilderte das gräßliche Gemetzel in der lichterloh brennenden Bergwerksstadt. Während hier besonders 91. R. Göttingen und 10. R. J. vordrangen, warf Emmich bei Châtelet und südlich davon das ihm gegenüberstehende 10. K. über den Haufen; auch die Alexandergrenadiere drangen weiter südöstlich vor. Ein verzweifelter Gegenstoß der 38. D. auf Arsimont blieb erfolglos, fieberhafter Elan kühlte sich ab unter ungeheurem Blutbad durch verderblich spielende Maschinengewehre der Garde. Die 20. D. Boe, von der deutschen gleicher Nummer gesprengt, war nun auch erledigt; ihr Chef gab verwundet das Kommando ab, als er seine bisher unberührten 25., 47., 137. Regt. umsonst vorführte. Emmichs 10. Artillerie beherrschte das Schlachtfeld bis Mattet. Inzwischen rührte sich das 1. K. Esperet
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