Bismarck 03
nach Woulverghem, unbedroht blieb, obschon er auch 1., 2. Kav. K. auf dem Halse hatte, zeigt deutlich, wie volle Freiheit der Bewegung er noch behielt, d. h. wie wenig Raum nach Westen die Fabeckgruppe noch am 1. Nov. gewann. Am 30. vollends war im Westen die deutsche Waffengewalt noch wüste und leer. Hiermit entschlüpfte wieder Näherrücken schneller Entscheidung. Die Ypernhandlung zerfiel in zwei ungleiche Hälften zeitlich und räumlich. –
Es scheint sehr vordatiert, daß 46. D. schon am 20. den Houthoulsterwald vom Feinde säuberte, die 45. nördlich des Steenebekbaches vordrang. Wir sagen genauer, daß General Bridon später bis über Janhoek und Dreibank zurückgeworfen wurde, dagegen ist reine Übertreibung, daß die 43. Div. bis über Woummen vorstieß, um dort der 43. R. Div. zu helfen. So schnell schießen selbst die Pommern nicht. Da die 43. R. Div. noch am 20., 21. bei Bovekerke focht, ist kaum anzunehmen, daß die Pommern schon am 21. sich bis weit südlich davon wagten, offenbar ist hier vieles vordatiert, da 43. R. Kav. erst am 21. über Kortemark vorging. Wieso 209., 212. zuallererst fochten, bleibt das Geheimnis der G. St. Schr., die Listen sagen nichts davon, dagegen von Rendsburger Jägern und 214. Rostockern über Staden, worauf 213. R. weiter verfolgte. Für angebliches Gefecht des 209., 212. bei Vaart am 22. besitzen wir keinen Anhalt, auch kann nicht stimmen, daß 210. schon an diesem Tage Luyghem angriff und später die starke Stellung von Merkem nahm; der Widerstand kann nicht »verzweifelt« gewesen sein, denn das Regiment verlor wenig. Es wird dann von neu eingeschobenen Teilen des 209. geredet und damit verraten, daß dies Regiment anfangs gar nicht da war, womit seine östliche Entsendung (Ledeghem, siehe früher) an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Wir können aus den Listen nicht ersehen, daß 212. Bixschoote nahm, sondern 211. und allerdings jetzt auch 209. Unmöglich kann dies schon am 22. geschehen sein, wo 210. erst weit nördlich Merkem stand. Es ging erst am 26. seitwärts längs dem Kanal vor, wo die verbündete Artillerie bei Nordschoote heftig feuerte. Richtig wird denn auch die bekannte Geschichte von mißverstandenen Befehlen und Rückwärtssammeln der Sturmtruppe, ehe Ablösung eintraf, hier vorgebracht. Und daß Bixschoote von Engländern – es möchte dann wohl deren 2. Div. gewesen sein – verteidigt wurde, ist eine sehr gewagte Behauptung, da dies den Territorialen zukam, wie auch der französische Bericht sagt. Ihre 87. Div. floh tatsächlich auf Bixschoote aus dem Houtholstwald, wo die 1., 2. belg. Kav. D. die Kav. Conneau unterstützen wollten, doch fluchtartig das Feld räumten. Die 4. belg. Div. war anscheinend schon am 19., 20. nach dem Yserkanal abberufen worden, die 5. wurde in Richtung Dixmuiden abgedrückt, und obschon die 3. allein noch außer der 4. sich kampfmutig zeigte, mußte sie über Merkem den gleichen Weg gehen. Angeblich soll später dort die franz. 38. Div. angriffsweise aufgetreten sein, doch schweigt die franz. Darstellung über Zeitdaten, die deutsche G. St. Schr. läßt die französischen Einheiten auf der Nordfront überhaupt im Dunkel, sie liebt Allgemeinheiten, wo sie nichts weiß. Übrigens wird dann später richtig 211. als Eroberer von Bixschoote am 30. genannt. Hier drang am 29. auch 209. ein, dagegen scheint 210. hier erst ganz zuletzt und am 1. Novembertag gefochten zu haben. Von irgendwelcher Anwesenheit des 212. ist nichts verzeichnet, und was die 46. R. Div. betrifft, so vermögen wir nur deren Anteil am Houtholster Wald und Janhoek festzustellen mit einem Gesamtverlust von 830 des 213., 214. nebst 18. R. Jg. und Pionieren. Da die 45. Div. nach unserer Rechnungsart nicht 1000 in der Schlacht verlor, obschon sie um Bixschoote rang, so wäre ersteres nicht auffällig, zumal der große Verlust vom 66. Rgt. bei Staden hinzutritt. 46. Div. brach aus dem Houtholster Wald mit dem Rostocker und Altonaer Rgt. stürmisch vor, angeblich bis Mangelaere und sogar Kortebek oder, wie Franzosen schreiben, Knoke. Mitwirkung vom 215., 216. erkennen wir aus den Listen nicht, und wenn Oberst Grothe des 216. bei Mangelaere fiel, so kann das ja überall einem auskundenden Regimentschef begegnen, aber wahrscheinlich fiel dies erst im November vor, wo das 216. tatsächlich »westlich Langemark« die Gegend südlich Mangelaere nahm und hielt. Dies rühmen die Engländer mit Recht als glänzende Waffentat, aber wohlgemerkt im November , als sie gar nicht
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