Bismarck 03
bis 31. mitternachts. Der geringe Verlust (775) der Wambekegruppe rechts davon lehrt, daß es sich nur um ein Vorhutgefecht handelt, 42. Pommern bildete die Spitze, trat aber für November in Reserve. Wir verstehen uns nicht dazu außer 2. P., 2. Jg. (250), 5. Art. (30), 2. Schw. R., 6. Chev. (150), mehr als 5. Inf. (100) und möglichenfalls noch ein anderes Batl. vom 18. Rgt. als Bayerngruppe vor Hollebeke zu betrachten. Dazu preußische 2. Drag., 3. Hus. (50), reitende 35. Art. der 2. Kav. Div., sowie ein Teil 19. Straßburger Pioniere, von Deimling herverirrt. 9. J. entsendet Zandvorde. Summa höchstens 950.
Die »39. D.« des Generals der Infanterie Kathen (die 30. D. führte ein Generalmajor) hätte sich schwerlich so rasch nördlich Zandvorde aufhalten lassen, doch nur fünf anwesende Bataillone mit ungenügender Artillerie vermochten nicht mehr. Sie verloren 560, am rechten Flügel I/II/105. nur 367, obschon zwei Kompagnien allein 185 verloren. Dazu vielleicht 100 von I/126. Summa inkl. Pioniere und Artillerie 1150. Daß die letzte der drei Monatslisten ohne Datum des bis 27. an der Aisne fechtenden 126. sich auf Gheluvelt bezieht, ist um so unwahrscheinlicher, als es auch im November bei Ypern nicht focht. Daß Angehörige der Zabener 99er aus Süden vorgehen »sollten«, heißt vorsichtig zu deutsch, daß sie nicht eingriffen, nicht da waren. Richtig ist dagegen die Wendung, daß man am 31. auf »bisher unbekämpften Feind stieß«, denn die 1. engl. D. nahm in den Steintrümmern jetzt die Stelle der 7. D. ein, die als ganz ausgebrannte Schlacke auf Zwartelen auswich. 1. D. wich aber erst eine Woche später in den Herethage-, 2. D. in den Polygonwald. Um die Zeit, als 13. Fußart. das fest ummauerte Messines mit Brandgranaten ansteckte und Pioniere das Innere mit Sprengpulver niederlegten, war Gheluvelt wieder in Haighs Händen. Daß es seit 31. an von uns behauptet wurde, macht sich natürlich patriotisch besser. Doch nicht nur Ententebericht, sondern jede Wahrscheinlichkeit spricht dawider, da die bis 8. November fortdauernde Offensive den rechten Flügel Deimlings lange warf. Davon schweigt des Generalstabs Höflichkeit, doch, man liest zwischen den Zeilen nachher das Eingeständnis. Nicht mal im November war das ganze K. Deimling hier. Überall reden die V. L. eine aufklärende Sprache. Dem ums sagenhafte bayr. 16. R. bemühten Verfasser halten wir vor, daß es selbst im November bei Oosttaverne weniger als irgendein anderes verlor, also unmöglich, daß es auch noch bei Gheluvelt ernst focht. Daß ferner die bayr. Vorhut südlich Hollebeke fein behutsam liegen blieb, dafür spricht 6. bayr. Art., das nämlich noch im November auf Höhenrücken Messines–Wambeke feuerte, also war das Gefecht nicht weiter vorwärts gegangen. Endlich kann auch nur 211. R. die Bixschooteruinen verteidigt oder wiedergewonnen haben, denn nur dies Regiment Kleists litt im Oktober und erst recht im November entsprechend, die V. L. sind völlig klar, sogar mit genauen Tagesfixierungen, daß auch im Verhältnis zu 213., 214. das 216. für beide Monate viel zu wenig verlor, als daß es überhaupt im Oktober ansehnlich gefochten haben könnte, geschweige denn bei Bixschoote.
Die 6. A. verlor also 5000 mit all ihren auf Ypern angesetzten Teilen. Daß die Bayern sich unter »Einsatz der letzten Reserven« (!) des feindlichen Andrangs am 31. erwehren mußten, ist kalter Aufschnitt mit Paprikasauce. Der Feind mußte damals froh sein, die wenigen zur Hand befindlichen Kräfte zusammenzuraffen, um Wytschaete und Hollebeke zu besetzen. Selbst Besatzung von Messines kann nicht stark gewesen sein, da doch 125. Rgt. Kaiser Friedrich am 31. vormittags allein den Ort genommen haben soll. Wir glauben freilich, daß zuletzt auch 119., 121. sich größtenteils in den hochgelegenen Ort hineinbegaben, nachdem dessen Hälfte mit Gassen und Höfen den Schwaben gehörte. Daß ihre 52. Brig. nicht bei Wambeke, ihre 51. Brig. nicht am nordöstlichen Höhenrand sich am 30. entwickelten, wird aus den Standorten klar. 119. stand nachher südlich der Warnetonstraße, 52. Brig. zwischen den zwei Straßen nach Gaspartmühle und Wytschaete, d. h. südlich Wambeke. Wäre daher nicht die von uns gekennzeichnete pommersch-hessische Vorhut aufgetaucht, so hing die bayrische Vorhut bei Houthen frei in der Luft. Obschon die Württemberger auf kahlem Hang anliefen, wirkte das Streichfeuer von Kemmel her wenig verheerend. Daß trotzdem Allenbys Rückzug, Straße
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