Bismarck 03
da der Verlust beider Regimenter ja diesmal richtig in die November listen fällt. So scharf wir ein Aufstellen dieser Division bei Dadizeele und Mitwirkung vom 16. R. bei Kruiseke und Gheluvelt bestreiten – focht dies Regiment auf eigene Hand außerhalb des Divisionsrahmens? So schlägt immer eine Unwahrheit die andere tot –, glauben wir doch gern, daß sie am 31. abends vor Wytschaete zwischen Pommern und Pfälzer aufmarschierte. Doch die Einzelheiten sind unwahrscheinlich. Die sechs französischen Regimenter könnten wohl nur vom 22. K. sein, da das 16. bereits ganz nach Osten abmarschierte, und es scheint fragwürdig, ob letzteres ganz schon am 31. Oktober anlangte, sicher aber, daß 22. K. erst seit 3. Nov. ins Feuer ging und zwar nur mit der ersten Staffel. Andererseits wäre doch wohl wahrscheinlicher, daß General du Trossel, dessen Pommerndivision vollzählig am 1. früh zur Stelle war, den Angriff eröffnet hätte, als die unter allen Umständen später anlangende bayrische Reservedivision sofort nach ihrer Ankunft nach langem Marsch. Wir folgern, daß die offizielle Schrift fast durchweg das schwere Ringen am 1. Nov. auf 31. Okt. überträgt, wo die Schlacht auf 17 km Front wesentlich wie am 30. Artillerieduell blieb mit Ausnahme gewisser Brennpunkte, wo die gegnerische Infanterie sich zu sehr ineinander verbiß, um sich pausierend loszulösen.
Wir kommen jetzt zum Elsässer Korps, das sich in Gewaltmarsch besonders gesputet hatte, also eher noch vollzähliger angelangt sein müßte, als etwa die 4. b. Div. Wir gaben aber bereits an, welche Bataillone nachweislich laut den Listen zur Stelle waren; denn was in solcher Krise keinen Verlust hat, war gewiß nicht anwesend, im ganzen 172., I/III/171., I/II/105. und wahrscheinlich I/126. Mit ihrer gewöhnlichen Ungenauigkeit schweigt die G. St. Schr. ganz vom 171., 172. und bewegt sich in Allgemeinheiten, fügt aber dem I/II/105. (diesmal mit den Listen übereinstimmend) noch I/143. und 99er hinzu. Warum sollten wir aber glauben, daß deren Verlust aus den Novemberlisten nachzutragen sei, während bei den andern obengenannten die Sache richtig stimmt? Möglich, daß I/143., I/99. am 31. anlangten, jedoch in Reserve blieben, vielleicht auch 8. Jäger, obwohl die Schrift letztere nicht erwähnt, sondern nur die Jägerbataillone des Kav. K. Stetten. Man vergesse nicht, daß Div. Copper schon sehr übel zugerichtet war, und es wiederum die deutsche Waffenehre schmälern würde, wenn mehr als höchstens zehn Elsässer Bataillone mitwirkten, da gleichzeitig sieben sächsische und drei Jäger-Bataillone auf die erschöpften Engländer loshämmerten, alle noch frisch oder so gut wie frisch. Hätten noch gar die Württemberger Reserveregimenter mitgewirkt, so wäre der Erfolg unrühmlich und im Ergebnis unbefriedigend gewesen. Wahrhaftig, daß man sich Minderzahl andichtet, ist eine bekannte Gepflogenheit, aber daß man sich Überzahl andichtet, ist wirklich neu. Und das alles nur aus Oberflächlichkeit, gewiß nicht aus bösem Willen.
– – Am 30. sollten Fabeck und Herzog Albrecht gemeinsam zum Angriff übergehen, nachdem Frenchs Offensive gescheitert, doch bei Fabeck blieb es bei der guten Absicht ohne Ausführung, weil die Kräfte noch nicht vereint. Die hessische 25. R. Div. wurde von der Lys herangezogen, abgelöst bei Warneton von der 11. Brandenburger L. W. Brig. Schulenburg, die ihrerseits wieder die 26. Div. vor Messines später ablösen sollte. Natürlich nennt die G. St. Schr. nicht ein Pfälzer Regiment, das wirklich die Feuerzone betrat, sondern erwähnt nur ganz allgemein 4. b. Div., Spitze bei Wambeke (wo die Pommern standen). Und 11. L. W. Brig. verweist sie nach Gheluvelt, obschon deren Novemberliste deutlich widerspricht. Derlei ermutigt uns gewiß nicht, wenn sie wie Stegemann die Ankunft des ganzen Elsässer Korps voraussetzt, uns ihrer Flüchtigkeit anzuschließen. Wie Aussagen beteiligter Offiziere uns verrieten, warf sich Deimling überstürzt in den Feind, je wie seine Teile nacheinander ankamen. Daraus ist ihm kein Vorwurf zu machen, denn die Umstände drängten zu rascher Tat. Die Kavallerie Stetten soll ausgeschieden sein als Lückenfüllung; indessen müssen wir auch dies einschränken, denn 7. Jäger zu Pferd hatten Verluste bei Gheluve, rückten also mit der dortigen Gruppe vor (245. R., 26. R. J., 54. Würt. Art.), gemeinsam mit den Jägerbataillonen 9., 10. und 1. bayr.
Da an diesem Tage weder die 4. und Gardekavallerie Div. bei
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