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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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nicht das Pfälzer Korps, sondern nur die 4. b. Div. im Vormarsch war, was aber auch nicht stimmt, denn das bei Houthem aufgetretene 3. Regt. und 4. D. fochten nachher östlich des Kanals; was bei Hollebeke-Eloi stritt, gehört im Gegenteil zur 3. b. Div. Übrigens wird immer vergessen, daß das Pfälzer Korps nur 3 Aktivbrigaden zählte (die vierte bei Metzer Reserve), also »4. D.« nicht die Stärke besaß, um sich gegen vorausgesetzt zahlreichen Feind allein weit vorn zu behaupten, wenn sie nicht sofort fünf pommersche und hessische Regimenter oder wenigstens Bataillone neben sich gehabt hätte. Letztere rückten offenbar nicht über Vervicq, sondern auf der Straße Warneton vor, die unmittelbar vor Wytschaete führt. Es trat also keine Überlastung der östlichen Straße ein, die am Westufer des Yserkanals entlang führt, und die 6. R. Div. mag dort vielleicht noch später angelangt sein. Was von Bayern in den letzten zwei Oktobertagen focht, waren augenscheinlich nur wenig Bataillone mit Jägern, Pionieren, Artillerie. Dagegen gibt die Überweisung der 2. Kav. Div. an Fabek den Wink, daß wenigstens ein Teil der zwischen Comines und Houthem fechtenden Schwadronen sich aufmachte, um gegen Schloß Hollebeke auszuschwärmen und Spitzen vorzutreiben. Was auch geschah, wie wir sehen. Daher läuft die ganze Hollebeke-Affäre im Oktober auf eine Art Vorpostengefecht hinaus und so wird verständlich, daß nur Pioniere und 2. Jäger nebst den Reitern dort Verluste hatten. Vom 5. Regt. focht wohl nur ein Bataillon, vom 17. oder 18. vielleicht keins. Die erbitterten Nahkämpfe, welche die G. St. Schr. sich dort abspielen läßt, sind anscheinend ebenso Mythe wie angebliche Erstürmung von Dorf und Schloß Hollebeke. Daß man auch nur die Umgebung dieser Punkte erreichte, wäre erklärlich, da der Feind sich dort, so wenig km von Ypern, noch keines Angriffs versah. Auch wurden die schwachen Kräfte schon am 30. zurückgetrieben, wie die Angabe verrät, ihr linker Flügel sei nördlich des Wambeekebaches von einer englischen Division (so arg wirds wohl nicht sein, doch scheint das 3. K. eine halbe Division jetzt nördlich der Lys zwischen Messines und Wytschaete herangeführt zu haben) und Allenbys Reitern angefallen worden! Nördlich Wambeekebach, weit südlich Ostaverne, womit jede Möglichkeit dahinfällt, die Bayern hätten damals nur die Umgebung von Hollebeke erreicht. Wie hätten sie dies können, solange Ostaverne in Flanke und Rücken lag. Wir beharren dabei, daß die Listen fast stets den Tatsachen entsprechen, daher ein Nachtrag in den Novemberlisten für 5. (das überhaupt wenig verlor) und 17. oder 18. Rgt. schwerlich vorliegt. Weder der neblig trübe Sommerabend noch der klare sonnige 31. waren Kampftage für die Pfälzer, wohl aber am Sonntag für jene von uns genannten Pommern und Hessen. Diese allein verwehrten, daß der Feind nicht aus Wytschaete nach Osten vorstieß und die Anmarschstraße der Pfälzer durchschnitt, die dann an den Westrand des Kanals Comines–Ypern abgedrängt worden wären. Denn auch der angeblich harte Kampf der 122. Württemberger neben den Bayern schenkt uns zunächst ein Fragezeichen, da die Heilbronner Füsiliere tatsächlich damals Null verloren, dann aber Heiterkeit, weil wir erneut die wirre Verbastelung durchschauen. Was melden die Listen davon? Nichts, wohl aber von erheblichem Kampf von 2., 9., 42., 168., wozu noch 118. R. stieß (zusammen etwa 800). Sie waren es, die Dorf Wanbeke südlich des Baches eroberten und feindliche Angriffe abschlugen. Wir sind nicht gesonnen, zuzulassen, wie Abwesende oder Scharmützelnde mit dem Verdienst anderer geschmückt werden. Teils werden hier Kämpfe des 31. Okt. auf den 1. Nov., teils solche des 1. Nov. (Bayern) auf 30., 31. Okt. fälschlich übertragen.
    Diese unerquickliche Hin- und Herschieberei trifft auch für die Württemberger bei Messines zu, wo gleichfalls der Dorfkampf des letzten Oktobertages in den ersten Novembertag hineinspielte. Schwere Geschütze hatten diesen stark verschanzten Stützpunkt und die beiderseitigen Anschlußgräben erschüttert, als 125. Stuttgarter von Osten eindrangen, angeblich südlich davon 119., dahinter 121., nördlich 122. Die V. L. enthüllen wieder den Irrtum: 122. in Reserve, 121. möglichenfalls nördlich bei Gaspardmühle die Flanke der Wanbeke-Gruppe deckend. Ein Teil von ihnen warf sich in den Nordrand von Messines hinein, vielleicht durch feindlichen Vorstoß abgedrängt, es werden aber

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