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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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St. Yvo gegen den Ploogstreetwald vorkamen, noch der Herzog von Urach seine 52. Brig. nach Ersteigung nordöstlicher Höhenwellen weiter gegen Messines vorbringen konnte und den auf den Abend befohlenen Nachtsturm aufschieben mußte, kam alles darauf an, daß wenigstens Deimling den Angriff auf Zandvorde vorwärts trug. Wir betonten bereits, daß wir von dem angeblichen vor acht Uhr früh einsetzenden Bombardement Fabeckscher schwerer Artillerie nichts wissen wollen; Augenzeugen versichern das Gegenteil. Es wird dann auch kleinlaut beigefügt, das Wetter habe Beobachtung und Wirkung erschwert. Allerdings herrschte dunstige Unsichtigkeit, die beiläufig auch beim Gegner die Fliegeraufklärung verhindert haben muß, denn wir haben den Eindruck, als ob die Annäherung frischer Truppen für French ziemlich überraschend kam. Um neun Uhr schritt Deimling zum Angriff und besaß nach zweistündigem Gefecht Zandvorde nebst der westlich und vor allem nordöstlich anstoßenden Höhe, welch letztere als Beobachtungsposten der englischen Artillerie gedient hatte. Ihr 40 m hoher Hang wurde von den Jägern erklommen, worauf Batterien der 84. Straßburger Artillerie dort auffuhren, und ihre Geschosse schleuderten, um das Gefilde nach Gheluvelt reinzufegen. Von sechzig Batterien Feldhaubitzen und neun Mörserbatterien, die man Fabeck beigab im Gegensatz zur ärmlichen Ausstattung der Reservekorps mit dieser Gattung, war aber weder heut noch am Folgetag etwas zu spüren. Denn Gheluvelt widerstand der Kanonade, und ein abends dorthin gerichteter Vorstoß blieb ganz erfolglos. Zandvorde sei von der 39. Division genommen worden? Das gibt wieder ein schiefes Bild, nur das 172. Rgt. genügte dazu. Der Ort ist wahrscheinlich nur von der 3. engl. Kav. Div. verteidigt worden, von der ein Halbregiment vernichtet auf der Strecke blieb und seine Maschinengewehre liegen ließ. Noch war aber das wichtigere Gheluvelt nicht unser, vor dem die genannten vier sächsischen Bataillone und einige Schützenschwärme der Div. Hohenborn sich abmühten oder auch nicht, wie der geringe Verlust von 245. lehrt. Nur 54. R. Art. unterhält auf der Chaussee ein scharfes Feuer. Umsonst setzte der schneidige Korpschef seine Person aus, wie allseitig bezeugt wird. Wo keine Truppen sind, kann der bravste General nichts erzwingen. Sir Copper, dessen von Unglück verfolgte Division abgelöst werden sollte, mußte hier verharren, brauchte sich aber am Folgetag nicht allein mit der eigenen gebrochenen Kraft zu behelfen, sondern wurde links durch Teile des franz. 16. K. und rechts durch die von Becelaere abziehende 1. engl. Div. gedeckt. Wenn die G. St. Schr. hier die ganze 54. Div. und die 30. Div. angreifen läßt, so leugnen wir umso zuversichtlicher jede Mitwirkung der schwäbischen Reserveregimenter, als die Schrift selber nur jene vier sächsischen Bataillone zu nennen weiß. Wahrscheinlich fand ernstlicher Angriff auf Gheluvelt heut überhaupt nicht statt. Haigh hatte seinen Angriff gegen die 53. D. nicht zu erneuern gewagt; ähnlich sah es bei der 51. Div. aus, sie blieb defensiv, was ganz zu den Listen stimmt, da sie kaum die Hälfte litt als die 52. Diese gewann an strahlendem Sonntag Boden südöstlich Langemark, was jedoch fünfhundert Schritt kaum überstieg. General v. Hügel vermochte den vom frischen Karlsruher Regiment vorgetragenen Anlauf nicht durchzuführen. Die Karlsruher verschwendeten sehr wenig ihr Blut, wohl kaum vom Anblick der hingemähten Mannheimer angefeuert. Der persönlich eingetroffene Generalissimus Joffre wollte sogar seinerseits Offensive nochmals veranstalten, zu welchem Behuf er ein neu eingetroffenes Korps für November bereitstellte. Dies soll das »2.« gewesen sein, das aber unseres Wissens noch nicht von den Argonnen weggezogen wurde; ein französischer Bericht nennt das berühmte 20. K., was uns eher möglich scheint. Doch kommt ja wenig darauf an, welches, denn ein frisches Korps verstärkte jedenfalls die Langemarklinie, doch sicher erst im November. Verwechslung mit dem 22. oder 32. K. liegt schwerlich vor; denn da das 16. K. erst am 1. Nov. notorisch zwischen Voumerzele und Zwardelen aufmarschierte und ebenso sicher dann starke französische Massen bei Wytschaete standen, sind bestimmt außer dem 16., 22. K. noch zwei andere Korps im November auf der Nordostseite frisch eingetroffen. Diese traten seit 1. Nov. nacheinander in volle Tätigkeit.
    Unter solchen Umständen konnte auch dem General v. Kleist kein besseres Los

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