Bismarck 03
Dezember, wovon hauptsächlich berichtet wird. Offenbar versuchte man deutscherseits hier allerlei, was mißglückte. Kleist hatte nicht eben glückliche Kämpfer; die Märker, auf zu engem Raum beschränkt, wurden seit 15. Dez. immer wieder von 38., 42. D. südlich Merkem am Westufer vertrieben. Nach früherer, breiter Untersuchung entrollen wir nun das Bild der Hauptschlacht fortlaufend genau.
VI. Die zweite Schlacht von Ypern im Süden und Südosten.
Als der 1. Nov. anbrach, währte der Straßenkampf in Messines noch lange fort; endlich warfen die braven Schwaben die Engländer über den Westrand der Höhenwand hinab. Letztere müssen dabei schwer durch Verfolgungsfeuer der 6. bay. Art. gelitten haben und buddelten sich erst in die Senke des Wambeckebaches wieder ein. Es war darüber Abend geworden. Dichter Morgennebel hatte, als das Dunkel wich, die beiderseitige Kanonade erschwert, doch sahen unsere Beobachter von Süden her ein und so eröffneten die Württemberger Artillerieregimenter wirksam ihr Feuer. Die 51. Inf. Brig. soll sich immer südwärts verschoben haben, ziemlich unwahrscheinlich, da sie früher zuerst die nordöstlichen Höhenwellen bei Messines erstieg. Vielmehr durften südwärts gerade die Heilbronner Füsiliere, welche die G. St. Schr. nach Norden versetzt, anfangs ein Verbindungsstück zur Heereskavallerie gebildet haben, der es jetzt am Plogsteetwald etwas besser glückte. Richthofen nahm man übrigens bald die Gardejäger ab und versetzte sie zum Korps Carlowitz. Die Heilbronner, von denen die Schrift schwärmt, verloren im Oktober bei Messines Null und blieben in Reserve. Da also das angebliche Flankenfeuer dort gar keinen Einfluß übte, wird damals auch der ansehnlichere Verlust der Olgagrenadiere wohl daher rühren, daß sie am Ortskampf teilnahmen, und sie werden nicht davon erbaut sein zu lesen, daß sie Gewehr bei Fuß standen. Jedenfalls kann vorher nur 121., nicht 122., gleichsam als Belagerungsdeckung nördlich (heißt besser nordöstlich) Messines gestanden haben; jetzt erst schob sich 122. vor und sah sich heut einem Angriff ausgesetzt, der seine Linke nach Messines wegdrückte. Erst bei vollem Dunkelwerden ward angeblich der Höhenrücken nordwestlich Messines besetzt, wenig wahrscheinlich, so lange Messines nicht fiel. Wohin nahmen die Engländer sonst ihren Rückzug? Hier zwischen 51. und 52. Brigade zu unterscheiden ist nicht angebracht, denn 119., 121., 122., 125. hatten gemeinsam in nächsten Tagen Verluste (kaum 550, wobei die Heilbronner erst jetzt einen mäßigen Blutzoll entrichteten), bis sie von L. W. Brigade Schulenburg abgelöst wurden und dem Schlachtfeld Lebewohl sagten, um auf ein ebenso großes nach Osten zu rollen. Ihr Gefecht ging noch einige Zeit erfolglos fort und verdient keine besondere Beachtung, da sie hier nur noch als Lückenbüßer figurierten. Der Herzog von Urach brauchte sich durchaus nicht anzustrengen, denn die Höhenchaussee zwischen Messines und Wytschaete, die er angeblich besetzen sollte, hielten schon die Pommern des Generals du Trossel. Der nächtliche Angriff der 6. b. R. Div. beruht vielleicht auf Verwechslung mit einem ähnlichen Pommernversuch. In seiner Begeisterung für die Kriegsfreiwilligen seiner eigenen Division läßt der Verfasser der G. St. Schr. sie auch am 1. Nov. mittags aus Süd und Ost auf Wytschaete losstürmen und den Ostrand nehmen, ihn aber um fünf Uhr wieder fahren lassen, wegen Flankenfeuer vom Kanal und Gegenstoß zwei (?) feindlicher Divisionen (welcher Nationalität?) Da das franz. 22. K. erst am 3. eintraf und das 16. K. höchstens eine Div. noch hier hatte, die wahrscheinlich auch schon im Abmarsch nach Zwartelen begriffen, so bedeutet Obiges eine Übertreibung, die alles verdächtig macht. Zwar steht fest, daß die Bayern dort einen Häuserkampf hatten, doch gewiß nicht allein. Wer soll glauben, daß die Pommern müßig zusahen, wenn derlei vorfiel! Vermutlich würde ein Pommer, der die Sache beschriebe, genau das Umgekehrte erzählen. Das von der amtlichen Schrift hervorgehobene Gefecht des Herzogs von Urach war völlig bedeutungslos; auch litten die Württemberger, 13. F. und R. F. Art. nebst 14. Straßburger F. Art., hier jene früher bei Messines feuernde andere Würt. Art. ablösend, so wenig, daß die Kemmelbatterien, sonst das ganze Gelände zwischen Wytschaete und Hollebeke mit ihrem Feuerregen übergießend, nach dem Messiner Höhenrücken wenig Aufmerken gerichtet haben dürften. Dagegen erfährt
Weitere Kostenlose Bücher