Bismarck 03
man aus den Listen, daß schon wieder bei Warneton gekämpft wurde, also das 3. engl. K. und Allenby wieder Eroberungsversuche machten. Sie blieben erfolglos, doch Reiterei, Gardejäger, sowie 4. J. jetzt hier, III/20. und die märkische L. W. Brig. nebst dem hier gelandeten III/134., verloren in diesen Gefechten zwischen Plogsteertwald und Messines 1400; bis 5. focht man dort hitzig, dann ließ der Feind nach. Doch flackerte auch südlich der Lys der früher dort so große Schlachtbrand noch etwas nach; 88., 116. Inf., 63. Art. schlugen einen Vorstoß ab und so eng wurde schon die Verbindung des Leipziger Korps mit der Ypernschlacht, daß II/134. bei Warneton mitfocht und dann ins Bereich der Deimling-Gruppe nördlich übertrat. Bei Wytschaete tobte am 1. wohl nur Artilleriekampf, außer irgendeinem mißglückten Sturmversuch. Bayr. 11. Art., 1. F. sandten Batterien dorthin, während sie sonst bei Hollebeke wirkten, 6. bay. kam von Messines, wo sie bisher feuerte, erst später dorthin, ebenso pflanzte Pommersche und später Darmstädter Artillerie sich auf, schwere Magdeburger Haubitzen stellten sich ein. (Monatsverlust dieser Teile 246). Dagegen standen die bayerischen 2., 5., 11., 12. Art., 1. F. in Masse bei Hollebeke, dazwischen die 38. pommersche bei Osttaverne. Die deutsche schwere Artillerie hielt sich gut gegen die Kemmelbatterien, deren Wirkung man entschieden überschätzt, denn die Verluste auf der ganzen Linie Hollebeke–Messines hielten sich zumeist in ziemlich bescheidenen Grenzen bis Monatsmitte. Bei 4. b. D. blieb anscheinend laut Chronologie der V. L. noch ihr 9. Rgt. aus, dagegen traf die ganze 3. Div. heut ein und erstürmte jetzt wirklich Dorf und Schloß Hollebeke, 17er voraus, denen 18., 22. folgten. Das 23. stieß mit dem 34. pommerschen bei Kapellerie zusammen; wir haben jedoch den Eindruck, als ob selbst Osttaverne, wo sich seltsamerweise auch ein Teil 6. schlesische Jäger meldeten, heut noch nicht in deutsche Hände fiel. Hier standen mehrere Tage bayrische 16., 17., 20. R. in heftigem Kampf, 17. R. war von Messines-Straße hergekommen, focht also zeitweilig mit den Württembergern am Höhenrücken. Alles, was die G. St. Schr. vom Fortschreiten der Bayern erzählt, muß immer um einen Tag nachdatiert werden, so weit es überhaupt richtig ist. Am 2., 3. hatte der Gegner hier das indische Korps und zwei französische Divisionen zur Stelle und begann einen starken Gegenstoß. Es ist durchaus möglich, daß Hollebeke und Osttaverne wieder verloren gingen, zuletzt aber behaupteten 17., 18. b. Inf. mit opferwilliger Kraft beide Punkte und in den folgenden Tagen säuberten sie das Waldstück westlich Hollebeke, den sogenannten Sternwald nordwestlich Osttaverne, wo die Inder von rückwärts ihre Messer schleuderten und so die Bayern zu wilder Erbitterung reizten, vielleicht verdoppelt durch Entrüstung über unlautern Mitbewerb, da die Bayern sich bisher für die bewährtesten Messerhelden hielten. (Die G. St. Schr. erzählt dies für das Gebüsch westlich Osttaverne, dort fochten aber gegen die 6. R. D. schwerlich Inder.) Pardon ward nicht viel gegeben, die Gurkas und die Braunen von Lahore werden sich wohl lange der Bayern erinnern; Osttaverne ward vom 16., 20. R. besetzt und wir genießen die angenehme Überraschung, daß das angeblich allgegenwärtige 16. R. den allergeringsten Verlust aller hiesigen Regimenter hatte. (Wie es damit bei Kruisecke, Gheluvelt und Osttaverne vornean fechten konnte, bleibt das Geheimnis ihres Anpreisers und des bayr. Kr. Ar., das natürlich auch Wytschaete durch die Bayern erobern läßt; ein Ungläubiger schließt nur daraus, daß diese Truppe teils gar nicht, teils sehr mäßig mitwirkte.) Dagegen berannte Brigade Kiefhaber sehr tapfer den Abhang der Wytschaetehöhen. Ihre Kriegsfreiwilligen entfalteten löbliche Hingebung, als sie am 2. seit Tagesanbruch sich vorbewegten. An welchem Tag Wytschaete wenigstens teilweise genommen wurde, läßt sich nicht erkennen, am 2. sicher nicht, da damals die feindliche Offensive auf der ganzen Linie einsetzte. Daß die Pommern die 6. R. D. in ihrer Stellung ablösen sollten, bedeutet wohl, daß letztere nach hartem Kampf in Unordnung war, doch ließen die Eifrigen sich nicht halten, sofort wieder mitzumachen, als die Pommern losbrachen. Ihre Linke erstieg über den Steenebekebach weg den Höhenzug südwestlich Wytschaete und nahm dort ein feuerspeiendes Gehöft. Das waren die 2. Grenadiere. Dann zogen sie sich rechts, um den
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