Bismarck 03
dem 7. weit vorn plänkelten und die 25. und 68. Inf. (Aachen, Koblenz) nebst der 44. und 59. Art. (Trier, Köln) an der Spitze marschierten, gab es bei Villon ein scharfes Geschützduell. Dem rheinischen R. K. Egloffstein gingen das 28. und 69. R. vorauf, die am 10. auf Feinde stießen, links davon am 14. die Spitze der Frankfurter Division I/88., noch weiter links marschierte 21. R. D. auf Neufchâteau, wo sie am 22. ihr Hauptquartier aufschlagen durfte. Seit dem 18. schlug sich die beiderseitige Reiterei bei Gedinne herum. Die 4. franz. Kav. D., später verstärkt durch die 9., vermochte nicht den Deckungsschleier der 3. deutschen K. D. zu durchstoßen. Die Dragoner von Hofgeismar, die Darmstädter Leibdragoner, die Kasseler Husaren (Oberst schwerverwundet) litten nicht unerheblich, der Gegner ward aber in die Flucht geschlagen; am 21. schon weiter südlich in lebhaftem Gefecht der Jamoigne-Wald von den 6. Jägern (Oels) behauptet. An diesem Tage führte General Eydoux sein 11. K. gegen das rheinische R. K., während Langle das 17. K. auf Neufchâteau ansetzte und gleichzeitig dazu die 2. Kolonialdivision heranholte. I/87. lag schon auf der Chaussee Bouillon-Neufchâteau in Schützenlinien bei Troyons, als die Franzosen vorrückten. Die Kolonialtruppen erhielten aus dem Großwald von Neufchâteau so heftiges Feuer, daß sie ihr Vorgehen einstellten. Eydoux' Rechte wurde von dem 25. und 28. R. abgeschlagen, seine Linke bei Paliseul stockte vor der Vorderlinie der 16. Inf. D. hinterm Bahndamm von Borchenesse. Die seit dem 20. weiter im Westen verlängernde D. Dumas tastete bei Bievre vor, ihr 135. bekam mit den 68ern zu tun. Am 22. war Eydoux' Mißerfolg entschieden, er gesteht großen Verlust zu, während deutscherseits das hier genannte 160. Inf. und 69. R., dessen hohen Verlust ein »Tagebuch« meldet, nach den Listen irgendwie litten. Es ist unwahrscheinlich, daß ihre chronologisch viel späteren Listen sich mit darauf beziehen. Das Gefecht bei Bievre verlief besonders ungünstig. General Dumas gesteht, er habe nur zwei rheinische Batterien gegen sich gehabt und sie am Semoyufer umsonst bekämpft, feindliches Fußvolk habe er fast gar nicht gesehen. Nichtsdestoweniger verlor sein 135. den Obersten, die Hälfte der Offiziere und ein Drittel der Mannschaft. Die Deutschen lagen also vorzüglich gedeckt und schossen noch besser. Diese ziemlich unbedeutenden Angelegenheiten rückt ein gewisser neutraler Historiker, der immer den Rheinländern ein Lob zuschanzt, in den Vordergrund. Allein, die Kampfschwere am 22. lag nur bei den Hessen. Dies war ein Schlachttag auf der ganzen Ardennenfront, bisher war Herzog Albrecht in der Vorhand neben dem noch nicht ganz aufmarschierten Kronprinzen, jetzt aber scholl dessen Kanonade gewaltig aus Osten herüber. Das 17. franz. K. verstrickte sich in förmlichen Hinterhalt. Die Hessen kamen in der Frühe so rasch aus dem Ourtetal herauf, daß sie beidseitig Neufchâteau den Feind über den Haufen warfen, ehe er zur Besinnung kam. Man spricht aber ihrem Reservekorps Verdienste zu, die wesentlich ihrem Aktivkorps zukommen, das sich überwältigend auf die Südfranzosen stürzte. Deren Linke, Div. Alby, wollte Eydoux bei Maissin helfen, wurde aber von den Hessendarmstädtern scharf geworfen, wobei allerdings 118. Worms einen schweren Stand bekam. Die Rechte, Div. Villemajone, durch den Herbaumontwald auf Ochamps heranziehend, wurde förmlich überfallen, ihre sorglos in Marschkolonne herantrollende Artillerie von Frankfurter und Mainzer Batterien vernichtet und teilweise erobert. Nachdem 88. Rgt. die Division durch Schnellfeuer erschütterte, führte Prinz Friedrich seine 81er vor, II/III machten viel Gefangene bei Luchy, I eroberte eine Batterie im Feuer, wobei aber zwei Kompagniechefs fielen und der Bataillonsführer v. Nostitz verwundet wurde. Die Toulouser wehrten sich anfangs in ihrer Not brav genug; Artilleriegeneral Scherbening mußte mit der 27. Art. und 3. Fußart. die standhaften Batterien, soweit sie zum Abprotzen kamen, bis zum letzten Mann und letztem Roß zusammenschießen. (Es war eine seltsame Fügung, daß im September diese so unsanft zerpflückte Artillerie sich eine glänzende Revanche holte.) Die 65. Brig. floh aus Bertrix, die 16. löste sich auf, 3 Obersten und 4 Majore dieser 33. D. waren getötet. Doch das dahinter nachfolgende 12. K. Roques suchte mit seiner linken Division die fliehenden Regimenter 11 und 25 herauszuhauen, bei denen allein 49 Offiziere
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