Bismarck 03
ausgepumpt. Doch Pollien schickte jetzt die 34. D. zum Gegenstoß auf Egloffstein bei Noyers, nicht ohne lokalen Erfolg, 16. R. D. mußte von den Noyershöhen wieder weichen. Am 27. zog Langle das Kolonialkorps, das seiner Leitung entschlüpfte und wo Verbindung mit Ruffey schon sich lockerte, nach Sommauthe näher heran. Vor allem lag ihm aber daran, den Druck auf seine Linke abzuschütteln, wo er in Besorgnis vor den Sachsen schwebte. Doch sicherten jetzt 17. und 52. D. mit Front nach Nordwest. Nicht am 24., wo ein gewisser Historiker mit gewohnter Oberflächlichkeit eine Kunstpause einlegt – Langles »Erholung« bestand da darin, daß er bei Carignan eingedrückt wurde, sondern am 27. trat ein wirklicher Einschnitt der Kämpfe ein. Denn jetzt erfolgte sein bisher unterbundener großer Gegenstoß. Zu diesem Behuf zog er fast das ganze 17. K. nach Noyers, es schlug sich jetzt glänzend. 68. R. wurde derart geworfen, daß es am 28. das Gefecht einstellte. Auch am 28. schwoll der Kampf mächtig an, bei der 28. R. geriet ein Oberstleutnant in Gefangenschaft, bei 29. R. sanken 29 Offiziere, es ging am 29. erschöpft aus dem Feuer; 65. R. am Givonnebach hatte es nicht besser, ihm sanken 27 Offiziere, diese drei Regimenter ließen 2200 Mann auf der Strecke. Auch das Aktivkorps hatte keinen guten Tag, die 22. D. gewann gegen Halbinsel Iges Boden, wo indessen II/III/29. und I/25. den Waffenbrüdern nur wenig beizuspringen brauchten, die sich auf der Westseite behaupteten, 65. warf das französische 65. Am Innenflügel verloren 17. R. und 28. Inf. zusammen 1600 mit 38 Offizieren, bei Vadelincourt an der Maasschleife bluteten bei 68. der Oberst, vier Hauptleute, elf Leutnants. Um sich aus der Einklemmung am Flusse Luft zu machen, suchte man die 21. D. Nantes ins Marféeholz hineinzudrücken, doch bravouröser Ansturm des 137., dessen Oberst Myrolles dabei fiel, stieß die 68er zurück, die dabei angeblich eine Fahne und 65 Gefangene verloren. Sehr heftig wurde auch das Gefecht der 69er am Waldhang und der Farm Chaumont, welche das 108. Quimper behauptete. Die bretonischen Schlachthaufen hielten fest, ein Bataillon 69er schmolz angeblich auf 100 Mann (wohl Übertreibung), 14 Batterien Eydoux' übergossen das Angriffsfeld der 16. D., die nicht vorwärts konnte. Die 15. D. auf der Westflanke hatte es leichter, die zum Vorsturm aufmarschierte 52. D. machte vor rheinischen Feuerschlünden Halt, hier floh auch eine als Reserve hierher verpflanzte Brigade der 33. D. vor Kanonade, unangenehm von der bretonischen Festigkeit abstechend. Doch Polliens andere Brigaden trieben die 18. R. D. über die Noyershöhe abwärts, die viermal den Besitzer wechselte, und 22. D. Brest drang vor. Auf der äußersten Westflanke bei Pont Mangis litten 161. und III/160. fast gar nicht, Egloffstein hatte 30. R. dorthin abgeben müssen, weil Herzog Albrecht fortwährend Umgehung von Les Avelles her befürchtete, weshalb er von Hausen eine Hilfsabteilung nach Sapogre entlieh. 202., 203. sowie 64. und 93. Nantes drangen zwar bis Pont Mangis, das Gefecht blieb aber so unbedeutend, daß 30. R. nur eine Handvoll Leute verlor.
Da befahl Langle trotz günstigem Stand der Dinge am 29. schweren Herzens den unvermeidlichen Rückzug. Denn während nach Norden sein Himmel sich klärte, ballten sich im Osten Wetterwolken. Er vergaß zu lange, daß die Hessen dort zusehends seine Schlachtordnung aus den Angeln hoben und beachtete zu wenig das Abbröckeln seiner ihm abhanden gekommenen Rechten, wo er das schon bei Dieulet belästigte Kolonialkorps bis La Besace zurücknehmen mußte. Auch hätte er seinen zweitägigen Erfolg bitter gebüßt, wenn die Leipziger schon näher gewesen und die fahnentreuen Kabylen bei Signey nicht festgeblieben wären. Jetzt drohte Umfassung auf beiden Flügeln, Eydoux lief Gefahr der Abschneidung, als die Hessen in Polliens Flanke drückten und ihre 10,5- und 15,3-cm-Geschütze schon von Raucourt herüberdröhnten. Die Franzosen zogen in ungebrochener Haltung ab, man verfolgte kaum. Die 68. und 69. waren froh, endlich die Marféehöhe zu besitzen, Oberst Graf Lippe-Bisterfeld führte umsonst die 7. Husaren vor, 8. Kür. Deutz scheinen sich etwas mehr angestrengt zu haben. Vom Reservekorps verfolgten nur etwas das 28. R. Neuß, 2. schwere Reiter und 5. R. Ul. des Grafen Magnis. Egloffstein focht härter als Tschepe, dessen Aktivkorps sparsam haushielt und 8 Bataillone weniger verwendete. Wollte man etwa Eydoux zu weiterem Ausgreifen
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